Der Neubau an der Stelle des alten Feuerwehrhauses soll mithelfen, dass der ab 2026 schrittweise geltende Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern erfüllt werden kann. Derzeit nutzt etwas mehr als die Hälfte der Grundschulkinder in Rödermark eines der Betreuungsmodelle (Plätze bis 17 Uhr/15 Uhr und Platzsharing). Dies ergab eine Anfrage der FDP in der Stadtverordnetenversammlung zur aktuellen Situation in der Ganztagsbetreuung und im Kita-Bereich.
An Rödermarks Grundschulen werden in diesem Schuljahr 1175 Kinder unterrichtet. 528 an der Schule an den Linden und 647 an der Trinkbornschule (462 in der Stammschule,185 in der Breidert-Niederlassung). In der Schule an den Linden beträgt die Betreuungsquote exakt 50 Prozent, 264 der 528 Kinder nutzen Betreuungsangebote. Am Stammsitz der Trinkbornschule sind es 60,40 Prozent (279 von 462), im Breidert gemeinsam mit dem Hort Potsdamer Straße 62,2 Prozent. Bei einer Gesamtschülerzahl von 185 sind 93 Kinder in der Betreuung und 22 im Hort Potsdamer Straße. Nach dem Ende der Bauarbeiten sollen im Breidert ab dem Schuljahr 26/27 300 Kinder unterrichtet werden, für 255 Kinder (85 Prozent) soll es Ganztagsbetreuungsplätze geben. Aktuell nutzen in Rödermark insgesamt 56 Prozent der Kinder Betreuungsangebote.
Laut Kita-Bedarfsplan gibt es in Rödermark 1.101 Plätze (876 in städtischen Einrichtungen, 225 bei Freien Trägern) in den Ü3-Einrichtungen. Diese laut Betriebserlaubnis der einzelnen Einrichtungen mögliche Maximalzahl kann aber nicht ausgeschöpft werden. Tatsächlich belegbar sind aufgrund von Inklusionsangeboten, die einen höheren Personalbedarf erfordern, und Personalmangel derzeit 882 Plätze (80,1 Prozent), 693 in städtischen Einrichtungen und 189 bei den Freien Trägern.
Von den 270 Kindern, die zum 1. September einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz hatten, wurden 216 (80 Prozent) aufgenommen. Die restlichen 54 Kinder stehen auf einer Warteliste. Für Nachwuchs in den Kitas ist gesorgt. Stand Mitte September leben in Rödermark derzeit 385 Kinder der Jahrgänge 2023 und 2024 (174 in Ober-Roden, 175 in Urberach, 27 in Waldacker, 8 in Messenhausen und ein Kind auf der Bulau).
Auch in Rödermark sind Erzieherinnen und Erzieher häufiger krank als Mitglieder anderer Berufsgruppen. Während in Rödermark alle Beschäftigten 2023 im Durchschnitt 15,4 Arbeitsunfähigkeitstage hatten, waren es beim Erziehungspersonal 20,0. Das Nicht-Erziehungspersonal hatte in Rödermark 2023 12,0 Arbeitsunfähigkeitstage. Laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung von diesem Jahr auf Basis von Krankenkassendaten sind bei Erzieherinnen und Erziehern Atemwegsinfekte in Deutschland der häufigste Grund für eine Krankschreibung, gefolgt von psychischen Erkrankungen. Gerade zwischen 2021 und 2023 sei die Zahl der Krankheitstage bundesweit stark angestiegen. „Aufgrund der steigenden Krankenstände fallen immer mehr Fachkräfte aus, wodurch die Überlastung für die verbleibenden Beschäftigten weiter zunimmt“, beschreibt die Studie eine Art Teufelskreis. Um die Belastungen des Erziehungspersonals möglichst gering zu halten, bietet die Stadt Rödermark unter anderem Supervision und Coaching, Fortbildungen zum Thema Stressbewältigung und regelmäßige Mitarbeitergespräche an. Weitere Punkte sind verkürzte Öffnungszeiten der Kitas bei Personalmangel, reduzierte Kindergruppen und Aufnahmestopp, zeitnaher Abbau von Mehrarbeitsstunden, feste Schließzeiten während der Sommermonate von drei Wochen und Stundenreduzierungen der wöchentlichen Arbeitszeit (in Akutfällen auch ohne Fristeinhaltung zur Genehmigung).
(Text: PS)
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