An der Eppertshäuser Stephan-Gruber-Grundschule hat der Landkreis die Betreuung übernommen

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„Betreuende Grundschule“ steht über dem Eingang zu den entsprechenden Räumen der Stephan-Gruber-Schule. Auch dort zeichnet nun der Landkreis für die Nachmittags- und Ferienbetreuung verantwortlich. (Foto: jedö)

Als eine der letzten Grundschulen im Landkreis Darmstadt-Dieburg ist die Eppertshäuser Stephan-Gruber-Schule zum Schuljahr 2024/25 dem „Pakt für den Ganztag“ (früher „Pakt für den Nachmittag“) beigetreten. Dabei handelt es sich um eine Initiative des Hessischen Kultusministeriums, bei der das Land und die Schulträger (also Kreise und kreisfreie Städte) gemeinsam Verantwortung für ein verlässliches Bildungs- und Betreuungsangebot übernehmen.

Konkret geht es an den Grundschulen und in den Grundstufen von Förderschulen vor allem um die Betreuung an fünf Tagen pro Woche (maximal von 7.30 bis 17 Uhr) und in den Schulferien – aber auch um pädagogische Begleitung sowie kreative und sportliche Zusatzangebote. An der SGS Eppertshausen stemmte die Aufgabe bislang der Förderverein; seit einigern Wochen tut das der Kreis mit seiner Betreuung DaDi gGmbH. „Der Wechsel hat sehr gut geklappt“, blickt Schulleiterin Marion Lehr auf die Startphase zurück, während sich die Gemeinde über geringere Ausgaben freut.

Denn gegenüber der früheren Unterstützung des von Eltern geführten Fördervereins spart die Kommune durch die neue Kooperationsvereinbarung mit dem Kreis rund 60.000 Euro jährlich und gibt jetzt nur noch 20 000 Euro hinzu. Kosten entstehen dem Steuerzahler und jenen Eltern, die Betreuungszeiten für ihre Kinder buchen, insbesondere durch die Personalkosen. Acht Betreuungskräfte, die nun bei der gemeinnützigen GmbH des Kreises angestellt sind, bilden in Eppertshausen den Kern des Angebots.

Dazu setzt die Schule ihre 21 Lehrkräfte im Wechsel in den sogenannten „Lernzeiten“ ein. Jeder Jahrgang hat wöchentlich drei solcher Lernzeiten, die sich an den Unterricht anschließen. Der größte Teil der Betreuungszeit kann indes für die Hausaufgaben, fürs Mittagessen, zum Spielen oder für AGs genutzt werden. „Hier würden wir gern wieder mehr anbieten“, bedauert Lehr, dass die Schule aktuell nur einen Töpferkurs und (zusammen mit dem TAV Eppertshausen) eine Leichtathletik-AG durchführen kann.

Von den 239 Kindern der in allen vier Jahrgängen dreizügigen Stephan-Gruber-Schule sind derzeit 104 im „Pakt für den Ganztag“ angemeldet – etwas mehr als im vergangenen Schuljahr und bei insgesamt steigender Tendenz. Der Förderverein hat seine größte Aufgabe nun zwar verloren, bleibt als Mittelbeschaffer für besondere SGS-Angebote aber erhalten.

(Text: jedö)