Mittelaltermarkt in Heusenstamm: Eintauchen in eine andere Welt

Von
Katja Heßberger
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Der "Fliegende Holländer" gab sich auch die Ehre. (Foto: ah)

Eintauchen in eine andere Welt ist wohl der Reiz der Mittelaltermärkte. Dies konnte man am Wochenende auch in Heusenstamm im Schloss erleben und zog eine große Menschenmenge an, die auch lange Wartezeiten an den beiden Eingängen in Kauf nahmen. „Das ist eines der vielen angenehmen Dinge hier in Heusenstamm. Trotz der Wartezeiten an den Eingängen, wo man seinen „Wegezoll“ entrichten musste, und auch an den Essensständen, die sich bei dem großen Andrang an den beiden Tagen trotz Bemühen nicht verhindern lassen, gibt es bei den Besuchern keine Aufregung oder Gemurre“, erzählt Carolan Lieb von der Agentur für Mittelaltermärkte „Lorraine Medieval“ aus dem saarländischen Püttlingen, der diesen Markt in Heusenstamm zum zweiten Mal organisiert hat. Er freute sich auch über die gute Unterstützung der Stadt. „Die Stadt hat uns sehr beim ‚Aufbau der Infrastruktur geholfen und mitgedacht. Das war eine große Erleichterung für uns“, so der Veranstalter.

Wer den Mittelaltermarkt betrat, wurde von dieser anderen Welt sofort eingefangen und sofort fiel anscheinend Stress und Hektik von den Besuchern ab. Man schritt langsam und bedächtig an den Ständen mit ihren vielen interessanten Angeboten vorbei und, wie schon erwähnt, nahm auch Wartezeiten ohne Murren auf sich. Wer genügend im „Beutel“ hatte, der konnte sich hier mit vielen Dingen eindecken. Geboten wurde Schmuck aus unterschiedlichsten Materialien, Kleidung von der Gewandschneiderin, die zum Thema des Marktes passten, Wollsachen, Lederwaren, Stoffe, Geschirr und geschnitzte Küchenutensilien aus Holz, orientalische Schuhe und mittelalterliche Waffen, wie Schwerter in verschiedenen Größen, Äxte und Messer.

Abwechslungsreiches Angebot für junge Besucher

Selbst die jungen Besucher konnten sich über mangelndes Angebot nicht beschweren und fanden viel Abwechslung. Am Bannturm stand ein handgetriebenes Holz-Riesenrad für die Kinder und im Schlossinnenhof ein Holz-Kinderkarussell. Vielfältig waren auch die Möglichkeiten für „Basteleyen“, es gab ein Mäuseroulette und Drachenschiffangeln. Auch konnten sich die jungen „Recken“ an einem Bogen erproben, aber auch Erwachsene konnten das Bogenschießen mit einem einfachen Bogen ausprobieren, sich schminken lassen oder kleine Körbe basteln.

Auf der Bühne war ebenfalls für ausreichend Abwechslung gesorgt. Musik gab es vom Trio „Capud Draconis“ mit Dudelsack und ihrem mitreißendem Trommelrhythmus und „Krless“ aus Prag. Der Gaukler „Hubertus der Fahrende“ zeigte Jonglage und „Gaukeley „ zeigen, sowie manchen „Schabernack“ mit den Besuchern trieb. Daneben zogen zahlreiche Walkacts die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich, so „Der Fliegende Holländer“ mit seinem fahrenden Schiff, der schaurige und lustige Geschichten mitbrachte und die „PaperlaBarden“ mit ihren lustigen Liedern.

Auch bei „Speis und Trank“ gab es viele verschiedene Angebote – so Bullrippen, Zwiebelfleisch, belegte Fladen und Brote frisch, sowie Flammkuchen aus dem Holzbackofen, Würste, Steaks, Waffeln und Quarkbällchen, Rosenküchle, dunkle Getränk aus dem Morgenland, Tees von der Seidenstraße und feinste Trinkschokolade und anderen Leckereien, wortgewaltig angepriesen an den Ständen.

Wer Lust und Zeit hatte, der konnte viele Stunden auf dem Markt verbringen, ohne dass es langweilig wurde, und das Wetter spielte am Wochenende auch mit und störte die Veranstaltung nicht durch Regen. Unter den Besuchern waren auch viele Gäste, die mittelalterlich gekleidet waren und damit den Eindruck eines mittelalterlichen Marktes noch verstärkten, so zum Beispiel eine Gruppe, gekleidet als Ordensritter und- frauen, die aus verschiedenen Orten in Hessen stammen und ein gemeinsames Hobby haben. Wer entsprechend angezogen war, konnte auch vergünstigt den Markt besuchen.

Besonderer Höhepunkt war am Samstagabend die großartige Feuershow von „Infinity“ aus Stuttgart, die in diesem Jahr, wie schon im letzten Jahr eine grandiose Feuershow vor der erleuchtet Kulisse des Heusenstammer Schlosses zeigten und schöne Feuerbilder in den Nachthimmel zaubert.

Für den Veranstalter und die Marktbeschicker waren es zwei sehr erfolgreiche Tage, denn der Besucherandrang an beiden Tagen groß. So musste sich mancher Essenstand schon am Samstagabend wieder neue Vorräte besorgen, weil alles ausverkauft war.

(Text: ah)