Rödermark: Neues Jugendzentrum für vergleichsweise wenig Geld

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Viele Generationen von Kindergartenkindern waren im Turnraum der Kita Motzenbruch sportlich unterwegs, Anfang kommenden Jahres wird hier das neue JUZ einziehen. (Foto: Stadt Rödermark)

Die große Lösung – ein neues Jugendzentrum hinter dem Badehaus – wurde verworfen, da die Bau- und die zu erwartenden jährlichen Folgekosten viel zu hoch gewesen wären. Auch der Umbau der Badehaus-Saunalandschaft in einen Treffpunkt für Jugendliche scheiterte letztlich am Geld. Seine neue Heimat findet das Juz nun in der ehemaligen Kita Motzenbruch in Ober-Roden, Anfang nächsten Jahres soll der Umzug vom jetzigen Standort in der alten Feuerwehrwache über die Bühne gehen.

Für eine im Vergleich zu den ursprünglichen Planungen geringe Summe lässt die Stadt die ehemalige Kita seit Februar umbauen. 230.000 Euro sind für die Umbau- und Ertüchtigungsarbeiten veranschlagt. Der Kostenrahmen dürfte auch eingehalten werden, versichert Reiner Rebel, kommissarischer Leiter der Kommunalen Betriebe, die das Projekt geplant und in Angriff genommen haben. Neben dem Jugendzentrum zieht auch die städtische Jugendabteilung mit um. „Unser primäres Ziel war und ist es, den Jugendlichen ein Angebot machen zu können. In schwierigen Zeiten ist dies im Motzenbruch mit erheblich weniger Mitteln möglich. Das ist ein guter Standort für die Jugendarbeit“, so Bürgermeister Jörg Rotter und Erste Stadträtin Andrea Schülner. Man habe die Zeichen der Zeit erkannt und die Weichen neu gestellt.

Die Jugendarbeit kann sich in der ehemaligen Kita auf rund 550 Quadratmetern ausbreiten. Hinzu kommen Lagerräume im Keller mit etwa 110 Quadratmetern. Zum Vergleich: Im alten Feuerwehrhaus stehen rund 290 Quadratmeter für die Jugend plus 70 Quadratmeter für die Büros zur Verfügung. Zu einem großen Vorteil des neuen Standorts soll das Außengelände werden. Auf rund 1500 Quadratmetern gibt es Platz für ein kleines Fußballfeld, für eine Tischtennisplatte, eine kleine Hütte und eine Sitzecke, für Spielgeräte und Hochbeete. Hier ist im Gegensatz zu den Innenräumen noch nichts von den Arbeiten zu sehen. Die Umgestaltung erfolgt dann, wenn die anderen Arbeiten abgeschlossen sind. Voraussichtlich im kommenden Frühjahr.

Der Stand der Dinge: Das Gebäude ist entkernt worden, Rohre unterhalb des Estrichs wurden verlegt, der Estrich wurde gegossen. Die Trockenbauarbeiten haben begonnen, in der Küche und in den Sanitärräumen werden demnächst die Fliesen gelegt. Sind diese Arbeiten beendet, kommen die Maler. Danach werden Toiletten und Waschbecken installiert, die Küche wird eingebaut und schließlich der Boden neu verlegt. Die Bauendreinigung ist für Ende Oktober terminiert. Für den 29. November werden die Nachbarn zu einer Infoveranstaltung eingeladen. Davor will sich der Ausschuss für Familie, Soziales, Integration und Kultur bei einem Ortstermin ein Bild vom Fortschritt des Projektes machen.
Neue Räume für das Jugendzentrum waren nötig, da es am jetzigen Standort in der Alten Feuerwache unter anderem Brandschutzmängel gibt und der Keller aufgrund von Feuchtigkeit nicht genutzt werden kann. Außerdem ist angedacht, die Alte Wache durch ein Gebäude zu ersetzen, das für die Ganztagesbetreuung der Trinkbornschule und als eine Art Bürgerhaus genutzt werden soll.

Im Februar 2022 hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, einen Neubau eines Jugendzentrums hinter dem Badehaus zu prüfen. Für dieses nach Schätzungen bis zu 4,5 Millionen teure Projekt hätte es Zuschüsse aus dem Städtebauförderprogramm gegeben. Von diesen Plänen waren Parlament und Magistrat im Juli vergangenen Jahres abgerückt und machten den Weg frei zur detaillierten Prüfung des Umbaus der Sauna-Landschaft im Untergeschoss des Badehauses in ein Jugendzentrum, für den 1,2 Millionen veranschlagt waren. Angesichts der leeren Stadtkasse wurde auch diese Variante verworfen. Zudem war ein möglicher Wegfall der Sauna am Badehaus auch kontrovers diskutiert worden. Realität wird nun der Umbau der ehemaligen Motzenbruch-Kita zum Jugendzentrum.

(Text: PS/PM)