Jörg Rügemer saß kürzlich auf einem Schleudersitz, anschließend musste er auch noch ein unfreiwilliges Bad nehmen. Der Chef des gleichnamigen Recycling-, Fuhr- und Baggerbetriebes in der Messenhäuser Straße war Hauptdarsteller beim „Cheffe versenken“ von Radio FFH.
Fünf Fragen zu ihrer Firma und zu ihrem Team bekommen die Teilnehmer bei der Aktion gestellt, schon bei zwei falschen Antworten geht’s in Arbeitsklamotten ab in den kühlen Minipool. Moderator Johannes Scherer ließ wenig Interpretationsspielraum, wo auch für Rügemer die Reise hingehen wird. „Bis jetzt ist noch jeder baden gegangen.“ Bei den bisherigen Stationen von „Cheffe versenken“ beantworteten fast alle Teilnehmer mindestens zwei Fragen falsch. Die einzige Chefin, die ungeschoren durch das Frage- und Antwortspiel kam, ging anschließend freiwillig baden. Diese für Jörg Rügemer wenig verheißungsvolle Statistik freute vor allem Heiko Hackenberg, der Baggerfahrer hatte für seine Firma („Da wird der Chef bestimmt mitmachen“) die Bewerbung bei der Aktion des Radiosenders abgegeben. „Ich hätte nie geglaubt, dass das wirklich zustande kommt. Jeder in der Belegschaft konnte Fragen einreichen, die besten haben wir dann ausgesucht.“
„Ich habe die halbe Nacht darüber nachgedacht, was sie mich fragen könnten“, meinte Jörg Rügemer um halb acht vor Beginn der Aufzeichnung lachend. Während die Aktion im Radio häppchenweise auf mehrere Stunden verteilt gesendet wurde, war in der großen Rügemer-Halle nach einer knappen halben Stunde schon alles vorbei. Wegen des Wetters hatte man das Geschehen von draußen nach drinnen verlegt.
Jörg Rügemer nahm den schnellsten Weg ins kühle Nass – schon die beiden ersten Fragen beantwortete er falsch. Bei der Frage nach dem ältesten und dem jüngsten Mitarbeiter seiner Firma lag er knapp daneben. Wie viele seiner mehr als 30 Mitarbeiter denn Tattoos haben, konnte Jörg Rügemer („Wir sind doch kein Badebetrieb, Wenn das alle Bademeister wären, dann wüsste ich das“) auch nicht beantworten. 13 Mitarbeiter haben mindestens ein Tattoo, ergaben die FFH-Recherchen. Rügemer schätzte die Anzahl der Tattoo-Träger nur auf fünf.
So durfte Heiko Hackenberg recht frühzeitig den roten Knopf betätigen und seinen Chef versenken. Danach warf Johannes Scherer mit Jörg Rügemer noch einen Blick auf die anderen Fragen, die nicht mehr zum Einsatz kamen. Er hätte unter anderem noch wissen wollen, ob die Tour de France schon einmal durch Urberach gerollt ist (ist sie) und welche Nationalitäten in der Rügemer Belegschaft vertreten sind. Auch das hätte der Chef gewusst, nutzte ihm aber nur nichts mehr.
Unter allen teilnehmenden Firmen, bei denen der Chef ins Wasser fällt, verlost FFH 2.500 Euro für ein Firmenfest. „Das war ein gutes Event. Es hat Spaß gemacht und ist auch eine tolle Werbung“, sagte ein nasser, aber dennoch zufriedener Jörg Rügemer, der Mitarbeiter und Gäste noch zu einem Frühstück einlud, ehe es dann etwas später als sonst auf die Baustellen ging.
(Text: PS)
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