Comeback der Wagen am Eppertshäuser Kerbumzug

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Ein Bild aus der Vor-Corona-Zeit, als beim Eppertshäuser Kerbumzug noch Wagen mitfuhren. Nach fünf Jahren ohne kehren sie 2024 zurück. Veranstalter des viertägigen Treibens vom 4. bis 7. Oktober ist erstmals der neue Kerbverein. (Foto: jedö)

Der Eppertshäuser Kerbumzug wird in diesem Jahr das Comeback der Wagen erleben. Nachdem es sie letztmals 2019 gegeben hatte und sie danach fehlten, haben für 2024 einige Jahrgänge wieder größere Fahrzeuge angemeldet. Dies ist auch sichtbarer Ausdruck dessen, dass das Ereignis vom 4. bis 7. Oktober erstmals komplett vom neuen Eppertshäuser Kerbverein veranstaltet wird.

Der gründete sich im August 2023 und damit nur wenige Wochen vor der damaligen Kerb. Deshalb hatte im vergangenen Jahr – wie in all der Zeit seit der Wiederbelebung des Fests – in der Hauptsache noch das bei der Gemeinde angesiedelte Kerbkomitee den Hut auf. Allerdings zeichnete der neue Verein voriges Jahr schon für den Kerbsonntag verantwortlich.

Nun hat der Eppertshäuser Kerbverein vollständig übernommen. Geführt wird er von der ehemaligen „Kerbmudder“ Katharina Schröder. Sie wurde auf der Gründungsversammlung zur Vorsitzenden des Vereins und zugleich für eine dreijährige Amtszeit gewählt. Bei der diesjährigen Versammlung im Mai musste der Verein deshalb nicht erneut über sein Vorstandspersonal abstimmen, sondern konnte sich ganz den Kerbvorbereitungen widmen.
„Was das Programm angeht, ändert sich nicht viel“, kündigt Katharina Schröder in diesen Tagen an, dass die Kerb nun zwar unter neuer Regie steht, der Kerbverein das Rad der in den vergangenen Jahren als recht gelungen empfundenen Veranstaltung aber nicht neu erfinden will. Heißt: Am Kerbfreitag (4.) stellt der neue Kerbjahrgang – diesmal die 2006 geborenen Eppertshäuser und Eppertshäuserinnen – den Kerbbaum an der Bürgerhalle auf.

Danach wird zunächst draußen und ab 22 Uhr im kleinen Saal der Halle gefeiert. „Der Freitag gehört komplett dem neuen Kerbjahrgang“, sagt Schröder. „Es freut uns, dass er mit 15 Kerbburschen und -mädels relativ groß ist.“ Als ihr Jahrgang vor neun Jahren an der Reihe war, sei man beispielsweise nur zu sechst gewesen, „auch 2019 und 2021 waren die Jahrgänge relativ klein“. Die neuen Eppertshäuser Kerbburschen und -mädels schmücken den (bereits ausgesuchten) Baum und stemmen die Dienste.

Am Kerbsamstag (5.) geht es in Eppertshausen am höchsten her: Im Anschluss an den um 16 Uhr beginnenden und von Inka Bourhofer und Valerie Kramer organisierten Kerbgottesdienst im Zelt des Pfarrgartens der Katholischen Kirchengemeinde St. Sebastian hält an selber Stelle Jens Murmann den Kerbspruch. Murmann fungiert erneut als „Kerbvadder“. Danach, voraussichtlich ab 17.30 Uhr, schlängelt sich der Kerbumzug von der Kirche durch die Schulstraße unter anderem an Friedhof und Feuerwehr vorbei zur Bürgerhalle. Dort legt abends DJ Mike 808 auf. Der Eintritt ist wie am Freitagabend frei.

Neu ist jedoch nicht nur, dass der mittlerweile auf mehr als 120 Mitglieder gewachsene Kerbverein für beide Abende Security bestellt hat. „Wir wollen eine sichere Kerb!“, betont Schröder und bezieht diese Aussage auch auf die Wagen beim Umzug: Sie dürfen nun wieder mitfahren, „wir haben aber klare Regularien wie eine verpflichtende TÜV-Abnahme und den Abschluss einer Haftpflicht-Versicherung aufgestellt“. Man schätze, dass „rund 25 Gruppen“ teilnähmen, „und ein paar haben auch schon einen Wagen angekündigt“.

Zum Frühschoppen am Kerbsonntag (6.) spielt ab 11 Uhr die Eppertshäuser Band Saytensprung. Die Dienste machen nun überwiegend Mitglieder des Kerbvereins plus einige freiwillige Helfer; früher übernahmen hier verschiedene Ortsvereine ganze Schichten. Der Getränkeverkauf soll die Arbeit des Kerbvereins künftig maßgeblich mitfinanzieren, fürs Essen an der Bürgerhalle bindet man das Restaurant „Krone“ ein. Der Montag (7.) gehört dem Kerbtreiben in den Gaststätten.

(Text: jedö)