Bis aus Lübeck zur Orwischer Kerb angereist

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Bürgermeister Jörg Rotter erledigte den Bieranstich souverän. (Foto: PS)

Urberach feiert Kirchweihfest und würdigt den verstorbenen Kerbmacher Dieter Hüllmandel

Beim Anfangsbuchstaben des Namens des Kerbpuppe, die am Baum hoch über dem Dalles über das Geschehen auf der Kerbmeile wacht, gibt es eigentlich klare Regeln. Man geht beim Orwischer Kirchweifest nach dem Alphabet. Nach „Noand`l“ im vergangenen Jahr wäre bei der 2024er Kerb folglich ein Kerbborsch mit dem Anfangsbuchtsbaben „O“ an der Reihe gewesen. Ein trauriger Anlass führte dazu, dass man vom üblichen Prozedere abwich.
In Gedenken an den am 3. Februar im Alter von 70 Jahren verstorbenen Kerbmacher Dieter Hüllmandel wurde der Kerbborsch „Hülles“ genannt. Beim Gedenken an den langjährigen Sprecher der Kerbkommission war die Stimmung auf dem Dalles natürlich etwas gedämpft, die Vorfreude auf ereignisreiche Orwischer Nationalfeiertage dennoch vorhanden.

Moderator Werner Popp konnte am Samstag den 27-köpfigen Jahrgang der Kebborschen und Kerbmeedschen begrüßen, der vom Orchester des Musikvereins 06 begleitet wurde. Organisator Thomas Herrmann ehrte zudem einige Jubiläumskerbborschen und Kerbmeedsche früherer Jahrgänge. Die waren bis aus Lübeck zur Orwischer Kerb angereist.
Nachdem „Hülles“ von der Feuerwehr zu seinem Panoramaplatz begleitet wurde, erledigten Bürgermeister Jörg Rotter (Bieranstich) und Erste Stadträtin Andrea Schülner (Apfelweinanstich) die Kerbstartrituale vorbildlich. Rotter, früher selbst Kerbborsch im Nachbarort, lobte, dass sich immer noch so viele junge Menschen finden, um die Tradition hoch zu halten.

Bereits am Freitag war die Kerbmeile gut besucht, ehe am Samstag an einem hochsommerlichen Wochenende der offizielle Startschuss erfolgte. Die größte Anziehungskraft übte die Kerb dann am Samstagabend aus. Die Zelte und Biergärten der Vereine waren sehr gut gefüllt. Einer der Besuchermagneten war auch „Rock an Kerb“ der Offenen Arbeit. Mehrere Bands standen auf der Bühne des Rockiergartens auf dem Sparkassenparkplatz. Beim Kerbspruch am Sonntag blickte Kerbvadder Max Mertink auf die Ereignisse der vergangenen Monate zurück. Auch der Kerbvadder erinnerte noch einmal an Dieter Hüllmandel. Weitere Themen waren unter anderem die Rückverschwisterungsfeier mit Plesna, die Baupläne des KSV und die Skandale der Wahl-Ober-Röderin Gina-Lisa Lohfink.

(Text: PS)