Neuer Rasen und zweite Fußball-Mannschaft für die „Freien“
Wenn die FSV Münster am 7. und 8. September ihr 125-jähriges Bestehen feiert, werden unter anderem 19 junge Männer neu dabei sein. Diese frisch gebackenen Mitglieder der Freien Sportvereinigung sind im Sommer zu den Fußballern gewechselt, was ausschlaggebend für die Gründung einer zweiten Mannschaft war. Kicken dürfen sie in Kürze auf einem runderneuerten Rasenplatz – nur zwei von mehreren guten Nachrichten, mit denen die Münsterer derzeit aufwarten. Auf zwei Großveranstaltungen, die lange fest zum Vereinsleben der „Freien“ gehörten, muss das Publikum allerdings auch künftig verzichten.
Denn die Fastnachtssitzung und der Silvesterball der FSV werden zumindest auf absehbare Zeit kein Comeback feiern. „Beides ist passé“, redet Peter Samoschkoff, seit 2011 Vorsitzender des Mehrspartenvereins, nicht um den heißen Brei herum. „Für beides fehlen uns schlicht genug Helfer“, bedauert er. Zugleich kennt und sieht er aber auch die positiven Entwicklungen, die die mit ihrem Gelände südlich von Münster und tatsächlich noch knapp auf Dieburger Gemarkung gelegene FSV gerade verzeichnet.
Beginnen wir bei eingangs erwähntem Rasenplatz am Vereinsheim, dessen Gaststätte mit Biergarten unter dem Namen „Relax“ seit einiger Zeit zur Zufriedenheit der Freien verpachtet ist. Durch den Verkauf des zweiten Rasenplatzes an das Dieburger Autohaus Beck, das auf diesem Gebiet zwischen B45 und verbliebenem FSV-Areal bauen will, hat die Sportvereinigung Einnahmen im sechsstelligen Bereich erzielt, die ihnen diverse Investitionen in die Infrastruktur ermöglicht haben und noch ermöglichen werden. Die Erneuerung des Fußball-Rasens hat seit Mai zu einem Preis von „unter 30 000 Euro“ (Samoschkoff) eine Firma aus Dietzenbach vorgenommen. Zuerst wurde Unkraut entfernt, dann vertikutiert, schließlich die Erde „gelöchert“ sowie Substrat und Grassamen ausgebracht. Die versenkbare, automatisch gesteuerte Bewässerungsanlage hatte die FSV schon vorher. „Jetzt wächst der Rasen, und die Firma kommt alle zwei Tage zum Mähen“, berichtet Samoschkoff. „Ab dem 1. September ist der Platz bespielbar.“
Dann endet für die beiden Männerteams der FSV, die Alten Herren und die zwei Juniorinnenteams eine Übergangsphase. Die Männer etwa trugen ihre ersten Pflichtspiele der Saison im Münsterer Gersprenzstadion aus. Die erste Mannschaft der Freien war im Sommer aus der D- in die C-Liga aufgestiegen; die Zweitvertretung konnte wegen der stark gewachsenen Spielerzahl neu in der D-Liga als unterster Klasse gemeldet werden. Auch das noch recht neue Darts-Team des Vereins ist rege bei der Sache, dazu sind noch Boule, Gymnastik und natürlich Ringen im Angebot. Im Mattenkampfsport erlebten die Freien einst große Zeiten bis hinauf in die 2. Bundesliga, treten in der am 15. September startenden Saison in der fünftklassigen Landesliga an. Jugendringen und Nachwuchsfußball sind im Verein dagegen verblasst.
Neuen Schub erhofft sich die FSV vom letzten Schritt der Optimierung von Gelände und Immobilien (wo beispielsweise schon Biergarten, Elektrik und Außenputz neu gemacht wurden), der 2025 folgen soll: „Unser letzter großer Akt wird dann die Erneuerung des Hallenbodens sein“, sagt Peter Samoschkoff. „Danach wollen wir in der Halle auch neue Sportarten anbieten.“ Im besten Fall könne man auch noch das Flutlicht für den Rasenplatz auf LED umstellen und damit nicht nur Strom sparen, sondern das Spielfeld auch gleichmäßiger ausleuchten.
In diesen Tagen neu installiert wurde zudem die Videoüberwachung des Geländes. „Seit meinem Amtsantritt hatten wir drei Einbrüche, den letzten im Oktober 2023“, so Samoschkoff. Die Feier des 125-jährigen Bestehen will die Freie Sportvereinigung am 7. September im Kreis ihrer Mitglieder und am 8. September mit einem öffentlichen Familientag feiern.
(Text: jedö)
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