Bürgerinnen und Bürger werden um Mithilfe gebeten
Innerhalb des letzten Jahres wurden in Neu-Isenburg vermehrt Waschbären gesichtet. Bisher sind über 20 Meldungen beim Ordnungsamt und den städtischen Biologen eingegangen. Ellen Pflug, die städtische Biologin, bittet die Bürgerinnen und Bürger um Unterstützung, um eine Karte über das Verbreitungsgebiet der Waschbären zu erstellen.
Waschbären sind nachtaktive Tiere, die sich zunehmend in städtischen Gebieten niederlassen. Ursprünglich aus Nordamerika stammend, konnten die possierlichen Tierchen Anfang des 20. Jahrhunderts aus Pelzfarmen entkommen und wurden sogar am Edersee bei Kassel ausgesetzt, „um das heimische Tierreich zu bereichern“. Ihre Anwesenheit kann jedoch zu Problemen führen, da sie Mülltonnen plündern, Schäden an Gebäuden verursachen können und die Nester von Vögeln plündern. Dieses Jahr wurde in einer Studie des Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrums und der Goethe-Universität Frankfurt gezeigt, dass die invasive Art in Deutschland Reptilien und Amphibien als Nahrungsquelle nutzt, also streng geschützte Arten. Der Waschbär steht nicht unter Naturschutz, darf aber auch nicht einfach eingefangen werden. Um gezielte Abwehrmaßnahmen zu entwickeln, ist es notwendig, ein umfassendes Bild über seine Verbreitung in Neu-Isenburg zu gewinnen.
Aus diesem Grund werden alle Bürgerinnen und Bürger, die einen Waschbären sichten, gebeten, dies zu melden. Dabei ist es ausreichend, den Ort der Sichtung anzugeben. Persönliche Daten werden nicht erfasst. Meldungen können telefonisch unter 06102/241-720 (Dr. Ellen Pflug) oder per E-Mail an ellen.pflug@stadt-neu-isenburg.de erfolgen.
Tipps zum Schutz vor Waschbären
Um sein Hab und Gut vor nächtlichen Waschbär-Besuchen zu schützen, helfen verschiedene Maßnahmen:
• Füttern sie die Waschbären in keinem Fall!
• Hinterlassen sie keine Nahrungsmittelreste in öffentlich zugänglichen Abfallbehältern.
• Geben Sie keine Speisereste wie Fleisch, Milchprodukte, Fisch Obst oder Brot auf den Kompost. Garten- und Gemüsereste sowie Schälabfälle sind unproblematisch.
• Ernten Sie reifes Obst und Beeren und sammeln Sie Fallobst direkt auf.
• Füttern Sie ihre Haustiere nicht draußen oder beseitigen Sie Reste abends.
• Sichern Sie ihre Mülltonne mit schweren Steinen oder Spanngurten.
Waschbären sind sehr gute Kletterer, können aber schlecht springen. Um den Waschbären davon abzuhalten, auf der Suche nach einem Schlafplatz in Gebäude einzudringen, helfen folgende Vorkehrungen:
• Verschließen Sie Einstiege konsequent und mit soliden Materialien (z.B. das Dachfenster in der Nacht schließen, ein starkes Metallgitter auf dem Schornstein anbringen).
• Verhindern Sie den Aufstieg zum Dach durch glatte Blechmanschetten an Regenfallrohren und Regenrinnen.
• Kürzen Sie Bäume und Sträucher, die an oder über das Haus oder den Schuppen ragen, großzügig ein oder bringen Sie dort ebenfalls glatte Manschetten an.
• Verschließen Sie die Katzenklappen nachts bzw. ein Sensormodell verwenden.
(Text: PM Stadt Neu-Isenburg)
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… erschließt sich ihre Welt, indem sie viel Zeit in der Natur verbringt. Bei langen Fahrradtouren und schöne Wanderungen tankt sie Kraft. Lokale Themen sind ihre Welt. Sowohl in den Printprodukten als auch online informiert sie am liebsten über Polizeiberichte, Tiergeschichten und Umweltthemen. Absolute Lieblingsbeschäftigung in der Adventszeit: Plätzchen backen.
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