Badehaus Rödermark: Freiraum für die „Faszination Flosse“

246
Auf Flossenfühlung: Schwimmmeister Claudius Lamprecht begrüßt Simone Dähler (links) und Elín Schmitz, die schon häufiger aus dem vorderen Odenwald nach Rödermark gekommen sind, um im Badehaus ihrem Hobby mit „langen Füßen“ zu frönen. (Foto: Stadt Rödermark)

Auch der Sommer 2024 hat die obligatorischen Sonderaktionen zu bieten

Elegant taucht Simone Dähler im Badehaus durch das große Becken. Mit wellenförmigen Bewegungen kommt sie im Wasser gut voran, erstaunlich flott, ästhetisch top. Kunststück: Eine imposante Flosse, die den Fuß ihres lila-orange schillernden Meerjungfrau-Anzuges bildet, sorgt für ordentlich Schub.

(Foto: Stadt Rödermark)

So sieht’s aus, wenn die Könner ihre Füße sprichwörtlich „lang machen“ und das besondere Ferienangebot im Schwimmtempel neben der Rodau mit großer Begeisterung nutzen. Dähler ist gemeinsam mit Elín Schmitz eigens aus dem Groß-Umstädter Odenwaldvorland nach Rödermark gekommen, um hier ihre Bahnen zu ziehen. Ihr Lob bringen die beiden, die manchmal auch noch weitere Freunde und Bekannte im Schlepptau haben, auf eine kurze Formel: „Toll, dass es diese Möglichkeit mit einem entsprechenden Zeitfenster und dem nötigen Freiraum für uns gibt. In den Hallenbädern der Region ist das keineswegs Standard. Deshalb fahren wir gerne ein paar Kilometer. Der Weg hierher – er lohnt sich!“

Das sind Worte, die Schwimmmeister Claudius Lamprecht und sein Team natürlich gerne hören. Jetzt, in der unterrichtsfreien Zeit im Sommer, steht er mit seinem Kollegen Markus Reents zweimal pro Woche jeweils von 12 bis 17 Uhr am Beckenrand, um für Sicherheit bei den obligatorischen Sonderaktionen zu sorgen. Dienstags ist „Fun & Action“ für Kinder und Jugendliche mit Spielgeräten der Kategorie XXL angesagt. Mittwochs tummeln sich die Flossenfans im Bassin unter dem Sprungturm.

„Ja, ich denke schon, dass es in jüngster Zeit einen kleinen Trend hin zum Schwimmen mit Verstärkung an den Beinen und Füßen gibt. Es macht einfach unglaublich viel Spaß, sich die Technik anzueignen und dann im Delphinstil durch das Wasser zu gleiten“, antwortet Simone Dähler auf die Frage, wie sich ihre Leidenschaft erklären lässt. Für alle, die’s in den Ferien mal ausprobieren möchten, gilt freilich der Hinweis: Entsprechende Anzüge für den Unterkörper oder einfache Antriebshilfen für die Füße sind mitzubringen. Ein Verleih vor Ort findet nicht statt.

„Ein gutes, gebrauchtes Aqua-Equipment für Leute, die mutig reinschlupfen und den Praxistest machen möchten, gibt es für rund 50 Euro. Etwas schickes Neues aus dem Fachhandel kostet schon deutlich mehr. Und bei sehr hochwertigen Silikonprodukten reden wir von vierstelligen Summen“, weiß Dähler zu berichten, dass das Hobby mit der maritimen Schuppen-Optik auch kostspielig werden kann. Zumindest für all jene, die richtig angebissen haben und gleichsam am Haken hängen, frei nach dem Motto „Faszination Flosse“.

Weniger Gewusel als an Seen oder in Freibädern

Mit der großen Berufserfahrung eines Mannes, der seit über 30 Jahren im Badebetrieb die Regiefäden zieht, blickt Claudius Lamprecht auf den alljährlich wiederkehrenden Sommerrhythmus. Seine Beobachtung: „Viele Familien verreisen schon in den ersten beiden Ferienwochen. Anschließend, wenn sie wieder zurück sind, klettern dann die Besucherzahlen bei uns in der Schwimmhalle. Aber trotzdem ist das hier ein Ort, der im Hochsommer nie so ein Gewusel produziert wie Freibäder oder Seen an heißen Tagen. Das wissen viele Leute durchaus zu schätzen – und kommen genau deshalb“, freut sich Lamprecht.

Ein weiterer Pluspunkt aus seiner Sicht: „Der Matschplatz für Kinder, den wir in unserem Außenbereich anbieten, wird mittlerweile gut angenommen. Da gab es dieses Jahr schon reichlich Spaß beim Kneten, Formen und Kleckern mit Sand und Wasser.“

Das Badehaus hat eben beides: Den klassischen Beckenbereich unterm Dach mit Schwimmer-, Nichtschwimmer- und Planschzone für die Jüngsten, aber parallel dazu auch die Treppe ins Freie. Wer mal schnell rausgehen und sich auf der Liegewiese sonnen oder mit dem Nachwuchs herumtoben möchte: Kein Problem, die Kombi-Option für die warme Jahreszeit macht’s möglich. Kein Wunder also, dass Eltern, Kinder, Jugendliche und ältere Semester die Freizeiteinrichtung nicht missen möchten. Es gilt die Faustformel der Flossenfreunde: „Der Weg hierher – er lohnt sich!“

(Text: PM Stadt Rödermark)