Die Erweiterung der John-F.-Kennedy-Schule in Münster wird ein halbes Jahr später fertig als geplant. Ursprünglich sollte der mit 600 Schülern größten Grundschule im Landkreis Darmstadt-Dieburg zum Beginn des Schuljahres 2024/25 ein 12,5 Millionen Euro teurer Neubau mit zwölf Klassenräumen, vier Differenzierungsräumen, zwei „Teamstationen“ sowie neuen Verwaltungsbüros zur Verfügung stehen. Dies wird nun erst Anfang 2025, nach den Weihnachtsferien, der Fall sein.
Kreis-Schuldezernent Lutz Köhler (CDU) nennt den Hauptgrund – und kommt dabei einmal mehr auf das unerfreuliche Thema der Schraubfundamente zu sprechen. Auf ihnen soll das dreigeschossige Holzmodul-Gebäude (Verwaltung im Erdgeschoss, dritte Klassen im ersten Stock, vierte Klassen im zweiten Stock, dazu im ersten und zweiten Stock je eine Teamstation für die Lehrer) stehen. Im Münsterer Fall wird das auch noch so sein. Generell will sich der Kreis von den vor einigen Monaten noch gepriesenen, weil eines Tages bei einem Abbau der Module rückstandslos wieder entfernbaren Schraubfundamente jedoch wieder zu den klassischen Betonfundamenten zurückkehren. Denn nach der in Münster schon erfolgten Montage der Schraubfundamente muss ein Statiker nun eine „riesige Einzelprüfung“ machen, wie Köhler sagt – „und Statiker ist in Deutschland ein aussterbender Beruf“.
Was zur Folge hat, dass der Kreis länger auf die Prüfung warten muss. „Ohne die können sie nicht weitermachen“, weiß Köhler. Selbst die Außenanlagen am Kennedy-Schul-Neubau, der parallel zu den Parkplätzen an der Stettiner Straße liegen wird, könne man nicht angehen. „Das ist alles ein Alptraum!“, beschönigt der Dezernent und Vize-Landrat das Problem und seine zeitlichen Folgen nicht.
Wie beim kleineren Neubau an der Dieburger Goetheschule, der nach den Sommerferien in Betrieb gehen soll, zieht der Kreis die Sache mit den Schraubfundamenten in Münster noch durch. Bei anderen Projekten der nächsten Zeit hat er sich davon schon wieder verabschiedet. An der Kennedy-Schule drängt die Sache wegen des großen Raumbedarfs durchaus: Im abgelaufenen Schuljahr war die Jahrgangsstufe eins erstmals siebenzügig. Sowohl die Tendenz bei der Gesamtzahl der Schüler als auch bei jenen, die neben dem Unterricht betreut werden, ist weiter steigend.
(Text: jedö)
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