Ein neues Nashorn für den Frankfurter Zoo

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Spitzmaulnashorn Taco in seinem neuen Refugium im Zoo Frankfurt. (Foto: Zoo Frankfurt)

Der Umzug von Spitzmaulnashorn Taco vom Rhein an den Main ist ein doppelter Gewinn: Der Kölner Zoo hat nun Platz für ein neues Paar und damit für die Zucht der hochbedrohten Art, und in Frankfurt ist nach dem Tod des Bullen Kalusho im Dezember 2023 nun wieder ein Nashorn zu sehen.

Dass Spitzmaulnashorn Taco vom Kölner in den Frankfurter Zoo umgezogen ist, ist ein gutes Beispiel für die Kooperation von wissenschaftlich geführten Zoos. Im Kölner Zoo wurde 2023 eine neue Savannenanlage eröffnet. Dort soll auf Wunsch des Zoos und des Zuchtbuchs ein junges Paar für Nachwuchs bei den vom Aussterben bedrohten Spitzmaulnashörnern (Diceros bicornis michaeli) sorgen. Da Spitzmaulnashörner aber Einzelgänger sind, musste der 29 Jahre alte Taco Platz für einen neuen Zuchtbullen machen. Der Zoo Frankfurt bot sich als neue Heimat für Taco an, denn die Anlage dort stand nach dem Tod des letzten Südlichen Spitzmaulnashorns in einem europäischen Zoo Ende des vergangenen Jahres leer.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass wir den Zoo Köln sowie das Zuchtbuch mit der Übernahme von Taco unterstützen können. Nashörner gehören zu den bekanntesten und beliebtesten Tieren im Zoo und sie sind sehr wichtig für die Bildungsarbeit des Zoos“, sagt Ina Hartwig, Dezernentin für Kultur und Wissenschaft.

„Unsere Nashorn-Anlage stammt noch aus den 1950er Jahren und soll im Zuge der Zooentwicklung einem neuen Afrikabereich weichen. Bis es soweit ist, können wir hier aber gut ein Nashorn halten, zumal, wenn es sich um ein älteres Individuum handelt, das nicht mehr aktiver Teil des Zuchtprogramms ist. Das Haus stammt aus den 1950er Jahren und ist mit einer zeitgemäßen Zootierhaltung nur noch bedingt vereinbar. Dies betrifft vor allem die wenig vorbildlichen Möglichkeiten im Umgang mit Energie und Wasser sowie die Darstellung von natürlichen Zusammenhängen im Lebensraum. Von der Fläche und den Bedingungen für ein Einzeltier her entspricht es jedoch den Anforderungen an die Haltung eines Nashorns, und das Tierpflegeteam hat viel Erfahrung mit dieser Tierart“, erklärt Zoodirektorin Dr. Christina Geiger.

Ein weiterer Vorteil des Umzugs nach Frankfurt: Der Transportweg war kurz. Und so ist Taco am Montag, 22. Juli, auch gut in seinem neuen Zuhause angekommen. „Spitzmaulnashörner in menschlicher Obhut können 40 Jahre oder sogar noch etwas älter werden. Taco kann also noch eine gute Zeit bei uns haben. Unser Masterplan sieht für das Areal, auf dem jetzt noch das alte Nashornhaus steht, einen vollkommen neuen Afrikabereich vor. Dort sollen dann in Zukunft – genau wie in Köln – Spitzmaulnashorn-Zuchtpaare leben“, sagt Geiger.

(Text: PM Zoo Frankfurt)