Nach der umfangreichen Erneuerung der Versorgungsleitungen wie Gas, Wasser, Strom und der neuen Fernwärme Ende des letzten Jahres wurde die gesamte Gerichtsstraße in eine Fußgängerzone mit Spiel- und Sitzgelegenheiten umgestaltet. Mit der Umgestaltung wurde ein Wunsch des Ortsbeirats Mitte erfüllt, der die Maßnahme einstimmig beschlossen hatte. Im Juli 2022 hatte auch die Stadtverordnetenversammlung zugestimmt.
Helles Pflaster und mehr Platz für Bäume: Auf einer Fläche von etwa 1.500 Quadratmetern und einer länger von 95 Metern wurde ein helles Pflaster verlegt. Insgesamt 15 Holzbänke laden zum Verweilen ein. Für den Radverkehr wurden Abstellbügel installiert. Die bisher sehr eng bemessenen Baumscheiben wurden erheblich verlängert und verbreitert, sodass die Wurzeln nun mehr Raum haben und die Vitalität der Bäume länger erhalten werden kann.
Erster Trinkwasserbrunnen der neuesten Generation
Die Umgestaltung beinhaltet zwei Besonderheiten: An der Ecke zur Moritzstraße wurde Wiesbadens erster Trinkwasserbrunnen der neusten Generation installiert. Ebenfalls eine Premiere sind die Spielpunkte, das heißt Kinderspielgelegenheiten außerhalb klassischer Spielplätze.
Im Rahmen der Bauarbeiten wurden auch die Sinkkästen neu angeordnet, damit das anfallende Niederschlags- beziehungsweise Oberflächenwasser abgeleitet werden kann. Die vorhandene Straßenbeleuchtung wurde durch neue Lichtmasten mit energiesparender LED-Beleuchtung ersetzt. In diesem Zusammenhang wurde eine optimierte Standortplanung durchgeführt, sodass die Gerichtsstraße zukünftig besser ausgeleuchtet wird. Was noch folgt, ist die Bepflanzung der nun vergrößerten Baumscheiben. Diese wird voraussichtlich im Herbst durchgeführt, was für das Anwachsen der Pflanzen günstiger ist. Zudem haben anliegende Restaurants angekündigt, in Kürze Teilflächen für Außengastronomie zu nutzen. Anwohnerinnen und Anwohner der Gerichtsstraße, die ihre Grundstückszufahrten erreichen wollen, können dies ausschließlich von der Oranienstraße aus; Liefer- und Rettungsdienste sowie die Müllentsorgung nutzen die gleiche Zufahrt. Im Kreuzungsbereich der Gerichtsstraße mit der Moritzstraße unterbinden Poller den motorisierten Verkehr. Für Rettungsdienste lassen sich die Poller herausnehmen.
Die Planung erfolgte durch ein dezernatsübergreifendes Team aus Tiefbau- und Vermessungsamt, Stadtplanungsamt, Grünflächenamt, Stabsstelle Mobilitätskonzepte und SEG. Die Arbeiten wurden zwischen Oktober 2023 und Juli 2024 federführend durch die Firma W.K. Kaufmann durchgeführt und fristgerecht abgeschlossen. Im Zuge der Maßnahme wurden auch Leitungen für Wasser, Gas, Strom und Fernwärme ressourcensparend mit verlegt.
Kosten geringer als kalkuliert
Das von der Stadtverordnetenversammlung bereitgestellt Budget von 1,5 Million Euro muss voraussichtlich nicht voll ausgeschöpft werden. Die Landeshauptstadt Wiesbaden konnte für rund 60 Prozent der Kosten eine Förderung des Städtebauförderprogramms „Lebendige Zentren“ Innenstadt-West aus Bund-Land-Mitteln akquirieren.
Oberbürgermeister und Stadtentwicklungsdezernent Gert-Uwe Mende: „Rund um das Alte Gericht entsteht Schritt für Schritt ein zukunftsweisendes Quartier mit zeitgemäßer urbaner Qualität. Mit der Hochschule Fresenius, dem Studierendenwohnen und dem Innovations- und Kreativitätszentrum Altes Gericht ist gerade dieser Ort ein Kristallisationspunkt für positive Stadtentwicklung. Die Neugestaltung der Gerichtsstraße trägt dazu maßgeblich bei, sie schafft zusätzliche Lebensqualität für das ganze Viertel. Auch die Zusammenarbeit aller Ämter und städtischen Gesellschaften bei diesem Projekt hat Vorbildcharakter – auch künftig wollen wir, dass Stadtgestaltung und der Bau von Versorgungsleitungen Hand in Hand gehen, wo immer es vom Bauablauf und finanziell möglich ist.“
Bürgermeisterin und Grünflächendezernentin Christiane Hinninger: „Großzügige Baumscheiben mit Sitzbänken im Schatten, Spielpunkte für Kinder und der erste Trinkbrunnen der neuen Generation – so machen wir unsere Stadt lebenswert und fit für immer heißere Sommer. Mit zusätzlichen Außenbewirtschaftungs-Flächen stärken wir zudem unsere heimische Gastronomie.“
Bau- und Verkehrsdezernent Andreas Kowol: „Der Bezirk Mitte ist nicht nur das Geschäftszentrum unserer Stadt, sondern auch Wohnort und Heimat für fast 15.000 Menschen, darunter mehrere tausend Kinder. Diesen Menschen bieten wir jetzt neuen Freiraum und einen neuen Treffpunkt. Schon in den Tagen vor der Eröffnung haben Jung und Alt die Straße Stück für Stück für sich erobert – das zeigt den hohen Bedarf. Wenn man heute die neue Fußgängerzone betrachtet, kann man sich kaum vorstellen, dass es hier jemals anders aussah. Aus der engen Gerichtsstraße ist ein stattlicher Gerichtsplatz geworden. Wiesbaden investiert auch mit diesem Projekt in ein attraktives Wohn- und Arbeitsumfeld.“
Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher: „Die Neugestaltung der Gerichtsstraße ist eines der letzten Projekte, das im Rahmen des Förderprogramms ‚Lebendige Zentren‘ umgesetzt wurde. Gerade im innerstädtischen Bereich sind Flächen für Erholung und zum Spielen rar. Umso schöner, dass wir hier jetzt einen öffentlich nutzbaren Freiraum haben, der den Menschen vor Ort eine ganz neue, bunte und lebendige Aufenthaltsqualität bietet.“
Regeln in der neuen Fußgängerzone Gerichtsstraße
– Radfahrerinnen und Radfahrer sind, mit angepasster Geschwindigkeit, zugelassen
– Das Parken ist, wie in Fußgängerzonen üblich, nicht mehr erlaubt
– Anwohnerinnen und Anwohner mit privaten Hinterhof-Stellplätze dürfen die Fußgängerzone von der Oranienstraße aus befahren, um zu ihren Stellplätzen zu gelangen.
– Laden und Liefern ist entsprechend der Beschilderung werktags bis 11 Uhr erlaubt
– Weitere, ganztägig nutzbare Lieferzonen wurden an den Einmündungsbereichen in der Moritzstraße und in der Oranienstraße eingerichtet
(Text: PM Landeshauptstadt Wiesbaden)
- Redaktion
- Kontakt
… erschließt sich ihre Welt, indem sie viel Zeit in der Natur verbringt. Bei langen Fahrradtouren und schöne Wanderungen tankt sie Kraft. Lokale Themen sind ihre Welt. Sowohl in den Printprodukten als auch online informiert sie am liebsten über Polizeiberichte, Tiergeschichten und Umweltthemen. Absolute Lieblingsbeschäftigung in der Adventszeit: Plätzchen backen.
Mag: Tiere | Backen | Lokale Geschichten