Katholische Einrichtung kann nach den Sommerferien wieder vierte Gruppe eröffnen
Anderthalb Jahre lang konnte die Münsterer Kita St. Michael als eine der größten im Ort eine ihrer vier genehmigten Gruppen aus Personalmangel nicht betreiben. Die Sache wurde aus mehreren Gründen zum Politikum: zum einen, weil im Ort die hundertprozentige Versorgung mit Ü3-Betreuungsplätzen noch nicht erreicht ist und jede bestehende, aber ungenutzte räumliche Infrastruktur daher doppelt schmerzt; zum anderen, weil es der Gemeinde Münster anders als der Katholischen Kirchengemeinde St. Michael parallel gelang, viele Kräfte für die selbst betriebenen Einrichtungen zu gewinnen. Schließlich landete die Sache sogar in der Gemeindevertretung – wo in der letzten Sitzung vor den Sommerferien der Durchbruch vermeldet wurde.
Dort durften die Gemeindevertreter zur Kenntnis nehmen, dass die vierte Gruppe der Kita zum neuen, im August beginnenden Kindergarten-Jahr wieder eröffnen kann. Die Belegung soll bis Ende Dezember in Schritten erfolgen. Bislang hat die Kirchengemeinde als Träger Familien von 17 Kindern die Zusage für einen Betreuungsplatz in der neuen Gruppe gegeben. Lange war es der Gemeinde St. Michael trotz der Unterstützung durch die Gemeinde Münster nicht gelungen, die notwendigen Erzieher für die vierte Gruppe zu finden. Sogar Leiharbeit und die Anwerbung von Spaniern waren erwogen worden.
Mittlerweile ist es jedoch doch gelungen, das Problem in Kürze mit einheimischen Kräften zu beheben und dann wieder mehr Betreuungsplätze in dieser Bestands-Kita (und damit in Münster insgesamt) anzubieten. Dies geschieht unabhängig von den Neubau-Plänen, die es für die Kita St. Michael gibt. Sie soll in den nächsten Jahren an selber Stelle neu errichtet werden, die Gruppen in dieser Zeit an einen Interimsstandort verlagert werden. Zur Verbesserung der Betreuungssituation im Ort wird demnächst auch eine weitere naturnahe Kita-Gruppe neben dem Schützenhaus beitragen.
Vom Tisch ist damit auch eine Kündigung der Trägerschaft der Kirche durch die Gemeinde Münster. Zumindest die SPD hatte im März in der Gemeindevertretung angedeutet, dass man auch über diesen Schritt nachdenken müsse. „Keinen von uns hätte das gefreut“, fasste in der jüngsten Sitzung aber FDP-Fraktionschef Jörg Schroeter das zusammen, was die Gemeindevertreter wohl fraktionsübergreifend dachten.
(Text: jedö)
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