Es kann immer und überall passieren: Jemand bricht zusammen und reagiert nicht mehr. Damit Ersthelfer eine Sicherheit im Umgang mit der Situation gewinnen, wurde am Samstag, 13. Juli, auf dem Marktplatz in Seligenstadt für mehrere Stunden ein Training für Jedermann angeboten.
Dr. Frank Müller-Hillebrand, Chefarzt der Anästhesieabteilung, und dessen Leitende Oberärztin, Frau Dr. Anja Bojara, haben mit zahlreichen Interessierten die Herzdruckmassage und die Anwendung eines Automatischen Elektroschockgeräts (AED) geübt. Einige kamen gezielt zu der Aktion, aber auch Passanten, die den wöchentlichen Markt zum Einkaufen besuchten, nutzten die Gelegenheit, lebensrettende Maßnahmen zu erlernen oder ihre Kenntnisse aufzufrischen. Der Geschäftsführer der Klinik ging mit gutem Beispiel voran und reanimierte als einer der ersten vor Ort. „die Botschaft ist klar: jeder kann helfen. Aber den Mut zu haben schnell zu handeln kann man auch trainieren. Dafür sind wir heute hier.
Dr. Anja Bojara betonte: „Durch die Anwendung der unmittelbaren lebenserhaltenden Maßnahmen könnten noch viel mehr Menschen mit viel besserem Ausgang gerettet werden.“ Sie spricht damit an, dass die Ersthelfer in Deutschland zu selten die einfachen, aber lebensrettenden Maßnahmen durchführen. Dr. Frank Müller-Hillebrand ergänzte: „Letztendlich ist es eigentlich eine selbstverständliche Hilfeleistung, die jeder durchführen kann. Grundsätzlich ist es falsch, wenn man nichts tut und wartet, bis der Rettungsdienst kommt.“ Mit der Aktion auf dem Marktplatz konnte vielen die Angst genommen werden und sie waren dankbar für die Möglichkeit der Übung mitten auf dem Seligenstädter Markt.
Besonderes Ereignis: Gleichzeitig wurde ein neuer Defibrillator an den Bürgermeister der Stadt Seligenstadt, Herrn Dr. Daniell Bastian, übergeben. Dieser ersetzt den alten, von der Asklepios Klinik Seligenstadt gespendeten AED, der im Frühjahr gestohlen und mutwillig zerstört wurde.
Hintergrundinformation zum gestohlenen Defibrillator
Am Oster-Wochenende wurde der von der Asklepios Klinik Seligenstadt gespendete automatische externe Defibrillator (AED) aus dem Gang zum Innenhof des Rathauses in Seligenstadt gestohlen. Der AED wurde später stark beschädigt im Main bei Karlstein gefunden. Uwe Jansen, Geschäftsführer der Asklepios Klinik, äußerte seine Erschütterung: „Ein solcher Diebstahl ist inakzeptabel. Herzprobleme können jeden treffen, und ein Defibrillator kann Leben retten.“
Die Medizintechnikerin der Klinik stellte fest, dass der Defibrillator nicht mehr zu reparieren ist, da Mainwasser in das Gehäuse eingedrungen war. Daraufhin hat sich die Klinikleitung dazu entschieden, trotz der enormen Kosten ein letztes Mal einen AED zu spenden.
Bürgermeister Dr. Daniell Bastian dankte der Asklepios Klinik Seligenstadt und hofft, dass der Diebstahl ein einmaliger Vorfall bleibt: „Ungeachtet der Beweggründe führte jemand eine feindselige Aktion gegen unsere Gemeinschaft durch. Doch wir lassen uns davon nicht entmutigen. Stattdessen demonstrieren wir, was soziales Engagement bedeutet: Eine Unterstützung für jeden Menschen in Not!“
(Text: PM LPR)
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