Neue Rekordzahl Deutschland-Ticket-Abos, aber Finanzierung herausfordernd

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(Symbolfoto: Pixabay)

In seiner Sitzung am 26. Juni hat der Aufsichtsrat des RMV die aktuellen Probleme der Schienen-Infrastruktur sowie der Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit der Züge thematisiert und eine Zwischenbilanz zum Deutschland-Ticket gezogen.

Durch den Wechsel von 89.000 Studierenden zum Deutschland-Semesterticket hat sich die Anzahl der aktiven Deutschland-Ticket-Abos auf nun 530.000 erhöht. „Das Deutschland-Ticket kommt hervorragend an. Bus- und Bahnfahren ist damit preiswert wie nie. Wichtig ist aber auch, dass die Menschen verlässlich ankommen. Besonders aufgrund von Personalengpässen und dem hohen Baugeschehen haben Verspätungen und Fahrtausfälle deutschlandweit und im RMV-Gebiet ein inakzeptables Niveau erreicht. Wir appellieren an die Infrastrukturbetreiberin InfraGO, ihre Versäumnisse in der Personalplanung schnellstmöglich zu beseitigen und sicherzustellen, dass Bauarbeiten pünktlich beendet werden und nicht den Fahrplan durcheinanderbringen. Aber auch die Verkehrsunternehmen sind gefragt, alles dafür zu tun, trotz Fachkräftemangel ausreichend Personal anzuwerben und die bestehenden Missstände zu beseitigen. Nur im Zusammenspiel aus preiswertem Deutschland-Ticket und verlässlichem Fahrtenangebot ist der ÖPNV attraktiv“, sagt Ulrich Krebs, RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Landrat des Hochtaunuskreises.

„Das Deutschland-Ticket ist eine Tarif-Revolution. Wichtig ist nun aber, die singuläre Maßnahme fortzuentwickeln. Hierzu gehören insbesondere die dauerhafte Sicherung des Deutschland-Tickets, so dass auf Seiten der Fahrgäste sowie der Branche Planungssicherheit besteht. Dazu gehört die Finanzierung eines Deutschland-Fahrten-Angebots sowie die Schaffung deutschlandweiter Strukturen bei Marketing und Entscheidungsprozessen. Noch ist das Deutschland-Ticket ein Verbundticket, das deutschlandweit gilt, es schöpft sein Potenzial nicht aus. Statt wie heute drei bis vier Prozent wären so die für einen wirtschaftlichen Erfolg maßgeblichen 20 Prozent oder die im Sinne der Klimaziele notwendigen 30 Prozent Neukunden erreichbar“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

Preisanpassung zum 1. Januar 2025

Der Aufsichtsrat des Rhein-Main-Verkehrsverbunds hat zur Sicherung des Fahrtenangebots aufgrund der gestiegenen und weiterhin steigende Personal- und Energiekosten eine Tarifanpassung um durchschnittlich 4 Prozent zum 1.1. 2025 beschlossen. Alleine die Energiekosten liegen rund 50 Prozent über dem Niveau von 2022 eine Beteiligung der Fahrgäste an den gestiegenen Kosten wurde dadurch unausweichlich. Die Preisanpassung betrifft alle RMV-Fahrkarten, also auch die aktuell seltener verkauften klassischen RMV-Monats und Jahreskarten, da dies für die Höhe der Ausgleichsleistungen von Bund und Ländern relevant ist. Der Preis für eine Einzelfahrt in Frankfurt für einen Erwachsenen steigt beispielsweise von 3,65 Euro auf 3,80 Euro für eine Fahrt von Frankfurt nach Wiesbaden von 10,55 Euro auf 11,00 Euro.

Die Preise für das Deutschland-Ticket bleibt unverändert bei 49 Euro pro Monat.

(Text: PM RMV)