Frankfurt: Bildungscamp FAIRkickt begeistert Teilnehmende und Schirmherrschaften

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Michael Hess, stellvertretender Leiter des Sportamts, Sportkreis-Vorsitzender Roland Frischkorn, Stadträtin Elke Voitl, Daniela Cappelluti von der Koordinierungsstelle Fairtrade, Marlene Haas von Lust auf besser leben und Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff. (Foto: Bernd Georg)

Ein echter Volltreffer für die Nachhaltigkeit!“: Mit diesen Worten beschreiben Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl und Stadtkämmerer Bastian Bergerhoff ihre Eindrücke vom Bildungscamp „FAIRkickt“. Bei einem Presserundgang verschafften sich beide, die gemeinsam mit Oberbürgermeister Mike Josef Schirmleute der Veranstaltung sind, am Freitag, 28. Juni, einen umfassenden Einblick in das kostenfreie Angebot. Im Bildungscamp „FAIRkickt“ setzten sich am 28. Juni Schülerinnen und Schüler des Maintaler Albert-Einstein-Gymnasiums und des Frankfurter Adorno-Gymnasiums intensiv mit den Themen Klimaschutz, globale Gerechtigkeit, Inklusion und Gleichstellung im Kontext von Fußball und Breitensport auseinander.

„FAIRkickt ist ein bedeutender Bestandteil unseres Nachhaltigkeitskonzepts für die EURO 2024. Das Camp macht dieses oftmals abstrakte Thema für Kinder und Jugendliche auf greifbare und anschauliche Weise verständlich“, sagt Bergerhoff. Besonders im Fokus steht dabei aktives Recyceln: Aus 1100 Quadratmetern benutztem Bannermaterial aus Ämtern und Museen entstehen Wimpelketten und in den Graffiti-Workshops neue Werke. Alte Roll-ups werden kreativ neugestaltet, während der Second-Hand-Laden Neufundland Möbel und Geschirr beisteuert.

Unter den 26 Workshop-Leiterinnen und -Leitern finden sich renommierte Künstlerinnen und Künstler aus Frankfurt. Nun konnten die Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Kreativ-Workshops Linoldrucke mit der Künstlerin Moni Port anfertigen, künstliche Intelligenz mit den Techeroes erforschen, sich im Graffiti-Sprühen üben oder musikalisch beim Rap und Songwriting aktiv werden. Während die Schülerinnen und Schüler in den Workshops aktiv waren, konnten sich die Lehrerinnen und Lehrer im Infocafé eine Ausstellung anschauen, vielseitiges Bildungsmaterial mitnehmen und an der Kreativstation aus alten Fahrradschläuchen Schlüsselanhänger fertigen.

Zudem wird gekocht: In den drei Veranstaltungswochen werden über 1400 Mahlzeiten zubereitet und gemeinsam verzehrt. Stadträtin Voitl freut sich besonders darüber: „So lernen die Jugendlichen nicht nur das Kochen gesunder und nachhaltiger Lebensmittel, sondern erhalten auch wertvolles Ernährungswissen und weiterführende Informationen über die Auswirkungen der Nahrungsmittelproduktion auf das Klima.“ Für die veganen Burger mit Soße wurden über 185 Kilogramm Möhren, 75 Kilogramm Kichererbsen, 75 Kilogramm Gurken und mehr als 60 Kilogramm Kohlrabi von Querbeet geliefert – vegan, regional und biologisch.

Das Programm für die täglich zwischen 50 und 80 teilnehmenden jungen Menschen umfasst auch einen speziell für FAIRkickt produzierten Film, der die Themen Nachhaltigkeit im Sport aufgreift. Besonders beeindruckend: Unter den 1202 angemeldeten Jugendlichen sind auch junge Menschen mit Beeinträchtigungen, unbegleitete minderjährige Flüchtlinge und kolumbianische Schülerinnen und Schüler eines Schulaustauschs. Sie werden von über 100 Betreuerinnen und Betreuern begleitet, darunter viele Ehrenamtliche. Der Andrang war so groß, dass zehn Schulen keine Zusage erhalten konnten. Eine Schulkasse reist sogar extra an einem unterrichtsfreien Samstag an.

Die Projektleiterinnen Daniela Cappelluti von der Koordinierungsstelle Fairtrade der Stadt Frankfurt und Marlene Haas von Lust auf besser leben gGmbH haben mit Unterstützung zahlreicher Institutionen das Camp organisiert. Finanziell gefördert wird es vom Sportamt, dem Jugend- und Sozialamt, der Ideenplattform ffm.de und der Koordinierungsstelle Fairtrade sowie von nichtstädtischen Kooperationspartnerinnen und -partnern wie beispielsweise dem Ernährungsrat. Allein das Eventteam besteht aus 30 Personen, darunter acht städtische Mitarbeitende, von denen sechs Nachwuchskräfte der Stadt Frankfurt sind.

Zum Abschluss bekommt jede teilnehmende Gruppe drei pinke Fairtrade-Fußbälle. Alle Jugendlichen dürfen jeweils einen Fairtrade-Turnbeutel und eine Trinkflasche aus recyceltem Aluminium mit nach Hause nehmen – neben vielen neuen Eindrücken und Erkenntnissen.

Das barrierefreie Bildungscamp „FAIRkickt“ findet seit 24. Juni bis Samstag, 13. Juli, parallel zur UEFA EURO 2024 in Frankfurt statt. Neben den Kreativ-Workshops gibt es ein Info-Café, eine Ausstellung und sieben Abendveranstaltungen für Erwachsene mit über 30 Referentinnen und Referenten sowie Podiumsteilnehmende. Zum Halbfinale und Finale der Fußball-Europameisterschaft wird Public Viewing angeboten. Weitere Informationen finden sich online unter fairkickt.de.

(Text: PM Stadt Frankfurt)