Europafest in Obertshausen lockt mit Spezialitäten und Darbietungen

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Das Europafest, ausgerichtet vom Kreis Offenbach, der Stadt Obertshausen und dem Kreisausländerbeirat, hat schon eine lange Tradition und ist ein fröhliches Miteinander vieler Kulturen, die im Kreis beheimatet sind. Diese Stimmung herrschte auch wieder am Sonntag auf dem Bürgerhausvorplatz in Hausen. (Foto: ah)

Das Europafest, ausgerichtet vom Kreis Offenbach, der Stadt Obertshausen und dem Kreisausländerbeirat, hat schon eine lange Tradition und ist ein fröhliches Miteinander vieler Kulturen, die im Kreis beheimatet sind. Diese Stimmung herrschte auch wieder am Sonntag auf dem Bürgerhausvorplatz in Hausen.

Stand an Stand wurde auf der Tempelhofer Straße Spezialitäten und Getränke aus vielen Ländern angeboten. Ein besseres Wetter hätte man sich eigentlich nicht wünschen können. Schon zum Frühschoppen waren zahlreiche Gäste gekommen, die vom Orchester des Musikvereins Weiskirchen unterhalten wurden. Die Dudelsäcke und Trommeln der „Clan Pipers“ aus Frankfurt signalisierten dann kurz nach Mittag den Beginn des Programms auf der Bühne. Fast pünktlich wurde das 36.Europafest von Landrat Oliver Quilling eröffnet, der das Fest als ein lebendiges Beispiel für das Miteinander der zahlreichen Kulturen bezeichnete , die im Kreis Offenbach leben. 20 Stände aus verschiedenen Nationen und viel Kunst und Kultur könne man hier erleben.

Für Bürgermeister Manuel Friedrich bezeichnete das Europafest als eine Erfolgsgeschichte und das treffen der verschiedenen Kulturen sei besonders diesen Zeiten wichtig. So habe man in Obertshausen auch erst vor einigen Tagen einstimmig eine Resolution verabschiedet, nicht nur zu 75 Jahre Grundgesetz in Deutschland, sondern auch gegen Ausländerfeindlichkeit, Rassismus und für Demokratie und das Fest sei dafür ein Zeichen. „Wir stehen hier für eine Weltoffenheit“, betonte er. Thomas Mann, ehemaliger Abgeordneter des Europaparlamentes und Vorsitzender der Europaunion gehört zu den Stammgästen des Europafestes und hat es jedes Jahr besucht. Er wies auf die Bedeutung der Wahlen am 9.Juni. „Viele denken, dass Brüssel weit weg ist, aber Brüssel ist auch hier. Interessen der Mitgliedsstaaten können nur dann eine Chance haben durchgesetzt werden, wenn das Europäische Parlament richtig besetzt ist. Wir brauchen Zusammenarbeit in vieler Hinsicht auf europäischer Ebene. Das wird aber nicht irgendwo in der Ferne entschieden, das wird immer zusammen mit den Mitgliedstaaten entschieden. Diesmal gibt es 1,4 Millionen Erstwähler. Wenn sie ihre Chance mitzuentscheiden nicht nutzen, dann werden andere Kräfte kommen, die alles wieder rückgängig machen wollen. Nutzt eure Gelegenheit zur Gestaltung von Europa. Europa heißt Nähe, Vielfalt und gegen Hass und Hetze brauchen wir Herz und Hirn“, betonte Mann.

Auch die Vertreter der Ausländerbeiräte wiesen darauf hin, dass, ein Zeichen für ein starkes solidarisches Europa, ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus sei. Erinnert wurde an die Nelkenrevolution vor 50 Jahren in Portugal, die einzige unblutige Revolution des Militärs, um Freiheit, Frieden und Demokratie zu bringen. „Das sind die Werte, für die wir jetzt die Feier machen und hoffen, das wir auch diese Werte weiterleben können“.

Dann kam der Startschuss für das Bühnenprogramm, das mit der Trachten- und Kindergruppe aus Stepfershausen begann. Bei der neuen Tanzgruppe „Corazon de Flamenco“ des spanischen Elternvereins hielt es viele nicht auf den Plätzen und vor der Bühne wurde es zeitweise sehr eng. Ählich begeisterte die Tanzgruppe des griechischen Vereins „Megas Alexandros Obertshausen“, der Square-Dance-Club „Witches&Wizzards“ mit ihrem Caller aus Rodgau, die Tanzgruppe “Tanzfitness“, die Flamencogruppe „Allegria de Rodgau“, „Unlimited Rainbows“ des TV Hausen, die Tanzgruppe „Oriental“, die Folkloregruppe St.Marta aus Offenbach, die Gruppe „Pachamama“ aus Bolivien und die Folkloregruppe des Deutsch-Türkischen Kulturvereins Obertshausen. Zum Abschluss gab es Musik des Ensembles „Grenzenlos“, das aus Geflüchteten besteht. Zur musikalischen Unterhaltung trug auch die Jazzband „Petit Fleur“ bei, Ähnlich abwechslungsreich wie das Bühneprogramm, war auch die Speise- und Getränkeauswahl bei diesem Fest.

Man konnte Spezialitäten aus vielen europäischen Ländern genießen, angefangen mit der Thüringer Bratwurst aus Meiningen, dem Kaiserschmarrn aus Laakirchen, der spanischen Paella, Kroatische Cevapcice und Spanferkel, türksiche Adana Kebap, dem Hackfleischspieß, und natürlich fehlten auch Burger und Bratwurst nicht. Ähnlich war es auch bei den Getränken – vom türkischen Kaffee über Sangria und Weinen aus dem Burgenland und Slivovic bis hin zum Pils. Auch für die Kinder gab es reichlich Unterhaltung durch die Kinder- und Jugendförderung der Stadt.

(Text: ah)