Erfolgreiche Realbrandversuche im Citytunnel Darmstadt

172
Citytunnel (Foto: Wissenschaftsstadt Darmstadt / Umweltamt)

Der Leistungstest der Lüftung des Citytunnels in Darmstadt am gestrigen Sonntag (26.) verlief erfolgreich: Die Auslösung der Branddetektion hat funktioniert, der Citytunnel behält seine Betriebserlaubnis und das Ergebnis einer zuvor durchgeführten digitalen Simulation wurde durch den Realversuch bestätigt.

In einem ersten Test ging es darum, Leistung und Einfluss des installierten Lüftungssystems und der Branddetektion zu testen. Dafür wurden zunächst alle 17 an der Decke des Tunnels angebrachten Strahlventilatoren gestartet, die Rolltore der Parkhausanlagen geschlossen und Strömungsmessungen vorgenommen, um den Einfluss der Rolltore auf die Hauptströmung im Tunnel zu ermitteln.

Danach wurden zwei mobile Lüfter gestaffelt aktiviert, mit denen eine Längsströmung von sechs Meter pro Sekunde am Brandort erreicht wurde, um die durch Kraftfahrzeugverkehr erzeugte Strömung zu simulieren. Ab diesem Zeitpunkt startete der eigentliche Leistungstest, dessen erfolgreicher Ausgang Voraussetzung dafür war, dass der Tunnel weiter betrieben werden kann. Mit Auslösung eines so genannten 5MW-Brands wurde die Reaktionszeit der Branddetektion sowie der Tunnellüftung bei Eingang eines Brandalarms geprüft. Danach wurden zwei Realbrandversuche durchgeführt, die einen Brand im Tunnel simulierten, um zu prüfen, ob mit der Branddetektion eine automatische Deaktivierung der Längslüftung einhergeht beziehungsweise welchen Einfluss die Längslüftung im Ereignisfall auf die Rauchausbreitung und die Sicherheit im Tunnel hat.

„Der Citytunnel Darmstadt verfügt über ungewöhnlich viele über- und unterirdische Schnittstellen zum Stadtverkehr und zu unterschiedlichen, angrenzenden Gebäuden. Für die sichere und reibungslose Durchführung eines Rauchversuchs war eine umfassende Vorbereitung notwendig. Der Ablauf des Tages war minutiös geplant und bis ins letzte Detail vorbereitet“ zeigt sich Mobilitätsdezernent Paul Georg Wandrey zufrieden und bedankte sich bei allen Beteiligten.

An den Versuchen, die vom Mobilitäts- und Tiefbauamt mit einem auf Lüftungs- und Sicherheitstechnik spezialisierten Unternehmen mit Hauptsitz in der Schweiz vorbereitet wurden, nahmen rund 40 Einsatzkräfte teil. Darunter Beschäftigte der beauftragten Firma, ein Institut für Industrieaerodynamik, ein Lüftungsgutachter, der Sicherheitsbeauftragte für den Tunnel, der Tunnelmanager sowie Beschäftigte des Mobilitäts- und Tiefbauamtes. Aber auch die Feuerwehr, die Parkhausbetreiber sowie das Centermanagement Luisencenter und Carree wurden frühzeitig über den Zeitplan und ihre Beteiligung informiert.

„Mit den Ergebnissen und Informationen aus den drei durchgeführten Versuchen wird nun die Planung für die Neukonzeption der Lüftungsanlage für den Citytunnel fortgeführt, die an die aktuellen Sicherheitsstandards und Technologien angepasst werden soll“, so Wandrey. Parallel wird an 13 weiteren Projekten weitergearbeitet, um die Betriebs- und Sicherheitstechnik des 47 Jahre alten Tunnels auf den technisch neuen Stand zu bringen.

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)