Zunft- und Handwerkermarkt in der ehemaligen Benediktinerabtei Seligenstadt

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Eintauchen in vergangene Zeiten auf dem Zunft- und Handwerkermarkt, wo Tradition und Brauchtum wieder zum Leben erweckt werden. (Foto: Verein Klatschmohn Seligenstadt e.V.)

Über 100 Handwerker und Künstler präsentieren in authentischer Kleidung ihre Kunstfertigkeiten, begleitet von Musik, Artistik, Spectaculum und Kurzweyl beim Zunft- und Handwerkermarkt in der ehemaligen Benediktinerabtei Seligenstadt. Der Verein Klatschmohn Seligenstadt e.V. lädt wieder ein zur Eröffnung des Marktes am Samstag, 25. Mai, um 11 Uhr mit einem Zunftspiel in historischen Gewändern und schließt am Abend mit einer atemberaubenden Feuershow mit Musik und Akrobaten ab. Am Sonntag (26.) herrscht reger Marktbetrieb mit Handwerkern und allerlei Darbietungen von 11 bis 18 Uhr. Für Kinder gibt es ein historisches Kinderkarussell und allerlei Beschäftigung im Mühlgarten, ein Puppentheater erzählt spielerisch die Geschichte von Seligenstadt.

In den Räumen der Abtei und des Regiomuseums wird die Herstellung von Körben, Lederwaren, Messern sowie die Knopfmacherei erklärt und feinste Spitzenerzeugnisse mit Nadel und Faden, Klöppeln und Perlenstickerei erstellt. Aus Birkenrinde entstehen Behälter, es werden Porzellanmalerei, Musikinstrumentenbau von der Laute, Geige bis zum Cembalo, Scherenschnitt, Vergoldung und Kalligrafie vorgeführt sowie historische Gewänder angefertigt. Pinselmacher, Graveur und Goldschmiede zeigen ihr Handwerk, der Stadtpoet dichtet und der Aschaffenburger Maulaff sorgt für Kurzweil.

Draußen beschlägt derweil ein Hufschmied Pferde, die Mühlräder drehen sich, im alten Holzofen wird Brot gebacken und auf der Bleiche ist Waschtag. Die Zeit der Kaufmannszüge wird wieder lebendig, der Stellmacher repariert die Kutschen, der Steinbildhauer fertigt Skulpturen und die Glockenfreunde zeigen den Guss einer Glocke. Maurer zeigen wie ein Rundbogen entsteht, Zimmerleute erklären das Fachwerk und Dachdecker, Schmiede, Pflasterer, Fliesenleger, Schreiner, Stuckateure und Weißbinder zeigen ihr Können rund um den Bau. Der Schuhmacher schlägt das Leder über den Leisten, aus Flachs wird Leinen gesponnen, Möbelrestaurator, Polsterer, Stuhlflechter, Küfer, Drechsler, Dreileierbauer, Töpfer, Seifensieder, Täschner, Bürstenmacher, Edelsteinschleifer, Glasbläser, Zinngießer, Odenwälder Gäulchesmacher, Gewürzhändler, Bronze- und Silberschmiede, Drucker, Buchbinder, Bogenbauer, Seiler, Salzsieder und Blaudrucker laden ein in die Welt des alten Handwerks und der Zünfte. Hier kann man erfahren, wie man Fotos aus Opas Zeiten macht und mit Greifvögeln auf die Jagd geht. Die Brauerzunft zeigt die Herstellung des Gerstensafts und Mönche bieten ihre Klosterkräuter an.

Aus Wiesenblumen werden Kränze geflochten, aus Naturstoffen Wolle und Tuch gefärbt, mit Filz gebastelt, wie zu Omas Zeiten am Spinnrad Wolle gesponnen und Seligenstädter Trachtenhäubchen bestickt.

Im Sommerrefektorium musizieren Fahrende Scholaren im Wechsel mit einem Harfenspieler, während Trompeten vom Belvederchen blasen. Mit Akrobatik, Musik, Stelzenlauf und Zauberei unterhalten die Gruppe Ranunculus, das Duo Zeitensprung mit dem Räuberpack, der Zauberkünstler Jan Gerken und die Artisten vom Trio Feuerzirkus.

Es gibt Gaumenfreude-Gerichte aus Omas Kochbuch, leckere Kuchen, köstliche Fladenbrote und Waffeln, Wurst und Braten, Forellen aus Seligenstädter Teichen, Brot aus dem Holzbackofen, frisch gezapftes Seligenstädter Bier und Wein aus alten Klosterlagen. Der Wegezoll beträgt 8 Euro und Kinder bis zum Alter von 12 Jahren sind frei.

(Text: PMVerein Klatschmohn Seligenstadt e.V)