Mitmach-Sternwanderung: #Krautschau – Pflanzen sehen und bestimmen

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(Symbolfoto: congerdesign auf Pixabay)

In einer Mitmach-Sternwanderung in Darmstadt treffen sich verschiedene Krautschau-Spaziergänge am Mittwoch, 22. Mai, um 16.30 Uhr an verschiedenen Startpunkten: Im Martinsviertel auf dem Riegerplatz, im Johannesviertel auf dem Viktoriaplatz und am Woog, auf dem Vorplatz der Jugendherberge. In Bessungen, in der Nähe der Baustelle des BUND Zentrums für Stadtnatur, am Orangerie-Tor zur Jahnstraße, beginnt der Krautschau-Spaziergang bereits um 16 Uhr. Interessierte können einfach zu den Startpunkten kommen – eine Anmeldung ist nicht nötig. Auf dem Karolinenplatz treffen die verschiedenen Routen der Sternwanderung schließlich um 18 Uhr für den gemeinsamen Abschluss mit Foto und gemütlichem Ausklang zusammen.

Im Zuge der Spaziergänge wird auf Wildpflanzen aufmerksam gemacht, die entlang und auf unseren Wegen zwischen Pflastersteinen, am Bordstein oder zwischen Mauerritzen wachsen. Auf dem Karolinenplatz treffen die verschiedenen Routen der Sternwanderung schließlich für den gemeinsamen Abschluss um 18.30 Uhr zusammen. Hier wird noch ein gemeinsames Abschlussfoto gemacht und die Aktion nachbesprochen.

Die Wildpflanzen auf dem Weg zum Ziel werden bestimmt, was auch für Laien mit Hilfe von Apps wie Flora Incognita leicht machbar ist, und anschließend mit Kreide benannt. Sie sind damit noch ein paar Tage für alle Bürger*innen zu erkennen. Spannende Entdeckungen werden fotografiert und in sozialen Medien unter dem Hashtag #Krautschau geteilt.

Hintergrund der Aktion zum Tag der biologischen Vielfalt ist das Phänomen der Pflanzenblindheit. Dies bezeichnet das Phänomen, dass Pflanzen in der eigenen Umgebung oft nicht detailliert wahrgenommen werden oder man sich nicht an sie erinnert. Die Aktionsidee zur Sensibilisierung für Pflanzen in der Stadt kam aus Frankreich über England nach Deutschland.

Doch warum ziehen an diesem Tag so viele Menschen los, um neben Wildblumen am Wegesrand auch kleine und unscheinbare Kräuter und Gräser sichtbar zu machen, die sich zwischen Pflastersteinen und Mauerritzen hervorkämpfen?

Während diese wild im Stadtgebiet wachsenden Pflanzen meist eher bekämpft werden, um dem allgemeinen Ordnungsgedanken zu entsprechen, leisten sie tatsächlich wichtige Beiträge für ein besseres Leben in der Stadt: Sie spielen für die Abmilderung von Klimawandelfolgen sowie als Nahrung für Wildbienen und weitere Insekten eine wichtige Rolle. Darüber hinaus nehmen grüne, zum Beispiel mit Moos bewachsene Fugen Oberflächenwasser auf, erhöhen die Versickerung und binden Staub. Und spätestens bei genauerem Hinsehen können wir die Schönheit der an extreme Bedingung angepassten Kräuter, Gräser, Moose und Flechten mit ihrer Farben-, Formen- und Blütenvielfalt erkennen. Diese Pflanzen machen unsere Städte nicht nur kühler und grüner, sondern auch bunter und somit insgesamt auch lebenswerter. Zahlreiche Studien konnten bereits zeigen, dass eine höhere Biodiversität zur physischen und psychischen Gesundheit beiträgt.

Veranstalter der diesjährigen Aktion in Darmstadt ist das Projekt BioDivKultur mit Aktiven aus den Bereichen Biologie, Linguistik, Politikwissenschaft und Philosophie der TU Darmstadt, dem BUND, dem bioversum Jagdschloss Kranichstein sowie dem Umweltamt sowie dem Grünflächenamt der Wissenschaftsstadt Darmstadt. Das Projekt BioDivKultur wird im Rahmen der FEdA „BMBF-Forschungsinitiative zum Erhalt der Artenvielfalt“ zum Thema Wertschätzung und Sicherung von Biodiversität in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefördert. Die Akteure von BioDivKultur weisen auch mit Hilfe der in Darmstadt aufgestellten „Points of Insects“ und einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm auf die Vielfalt und die ökologische Bedeutung von Stadtnatur hin.

Weitere Informationen gibt es unter www.biodivkultur.de.

(Text: PM Projekt BioDivKultur)