Asklepios Psychiatrie Langen: Wieder näher an den Mitarbeitern

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Sebastian Dröse (Foto: Asklepios)

Sebastian Dröse ist neuer Pflegedienstleiter der Asklepios Psychiatrie Langen. Qualifizierte Pflegekräfte zu gewinnen, steht ganz oben auf seiner Agenda.

Die Asklepios Psychiatrie Langen hat einen neuen Pflegedienstleiter: Der 38 Jahre alte Sebastian Dröse übernahm Anfang März diese Position. Er ist damit für die rund 100 in der Pflege tätigen Mitarbeiter des Hauses zuständig. Die Asklepios Psychiatrie Langen verfügt über 112 stationäre Betten und zwei Tageskliniken mit insgesamt 43 Plätzen in Langen und Seligenstadt. Hinzu kommen zwei Psychiatrische Institutsambulanzen ebenfalls in Langen und Seligenstadt. Versorgt werden Menschen mit psychischen Erkrankungen vor allem aus dem Kreis Offenbach, aber auch darüber hinaus. Weil Mitarbeiter in der Pflege gesucht sind und viele Kliniken um das Personal konkurrieren, will Dröse sich dafür einsetzen, dass die Asklepios Psychiatrie auch künftig für Pflegekräfte ein attraktiver Arbeitgeber bleibt.
Dröse, der aus Langen kommt, absolvierte eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger in Gelnhausen. In dieser Zeit lernte er auch eine gerontopsychiatrische Station kennen. Die Arbeit dort fand er so spannend, dass er sich nach dem Examen entschloss, der Fachrichtung Psychiatrie treu zu bleiben: Hier stehe immer „das multiprofessionelle Behandlungsteam im Vordergrund“, sagt Dröse. Die Vernetzung „auf Augenhöhe“ zwischen den verschiedenen Berufsgruppen – Ärzten, Pflegekräften, Sozialberatung – habe er in der Psychiatrie immer als attraktiv empfunden.

2013 wechselte Dröse zur Asklepios Psychiatrie Langen und war dort als Gesundheits- und Krankenpfleger vor allem in der gerontopsychiatrischen Fachabteilung tätig. Parallel dazu nahm er ein Studium der Fachrichtung „Pflege- und Case-Management“ an der Frankfurt University of Applied Sciences auf, das er nach sechs Semestern mit dem „Bachelor of Science“ abschloss. 2015 wechselte Dröse von der pflegerischen Tätigkeit auf der Station in die Klinik-Verwaltung: Er baute das sogenannte Fallmanagement der Asklepios Psychiatrie Langen auf, bei dem es vor allem um Fallabrechnungen geht. Im vergangenen Jahr übernahm er die Leitung des Medizincontrollings. In seiner neuen Position als Pflegedienstleitung legt er besonderen Wert darauf, pflegerische Prozesse im stationären Alltag einfacher, verständlicher und zeitsparender zu gestalten. Vor allem liegt sein Augenmerkt auf gemeinsamen Projektarbeiten im multiprofessionellen Team, macht Dröse deutlich.

Man merke, dass der Arbeitsmarkt bei den pflegerischen Fachkräften hart umkämpft sei, hebt Dröse hervor. Wichtig für die Nachwuchsgewinnung sind somit besonders Auszubildende zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann aus dem Asklepios Bildungszentrum für Gesundheitsfachberufe Rhein-Main, die während ihrer dreijährigen Ausbildung einen Pflichteinsatz in der Psychiatrie Langen absolvieren. „Natürlich versuchen wir, die Azubis dafür zu begeistern, sich nach der Ausbildung für einen Arbeitsplatz in unserer Klinik zu entscheiden“, sagt Dröse. Gleichzeitig bilde man ebenfalls aktuell 13 Pflegefachfrauen und -männer mit Schwerpunkt Psychiatrie aus und stehe zusätzlich mit verschiedenen Kooperationspartnern im Austausch von Auszubildenden und Praktikanten, die auf diese Weise einen Einblick in die psychiatrische Arbeit erhalten. Derzeit wird überlegt, durch die Kooperation mit Asklepios-Schwesterkliniken Auszubildenden der Psychiatrie die Möglichkeit zu bieten, etwa eine Kinder- und Jugendpsychiatrie kennen zu lernen.

Beim Werben um Pflegepersonal kann das Haus nach den Worten von Dröse einige Vorzüge anführen: Man sei eine vergleichsweise kleine Fachklinik und habe deshalb flache Hierarchien und eine gute Vernetzung zwischen den Stationen und Berufsgruppen. Es gebe gut organisierte Stationsteams, und die Klinik habe auch viele junge Mitarbeiter, die zum Beispiel nach ihrer Ausbildung oder Studium für neuen fachlichen „Input“ sorgten. Jede Pflegekraft könne sich mit frischen Ideen einbringen und dazu beitragen, das Verständnis von angewandter psychiatrischer Pflege in der Klinik zu gestalten und weiterzuentwickeln.
Die Themen Personalbindung und Personalakquise stehen also ganz oben auf Dröses Agenda. Die Asklepios Psychiatrie Langen blickt dabei auch ins Ausland: Aktuell läuft ein klinikübergreifendes Projekt, Mitarbeiter von den Philippinen und aus Usbekistan zu werben und zu integrieren. Voraussetzung dafür sei eine anerkannte Berufsausbildung und gute Deutschkenntnisse. Das Stichwort Digitalisierung beschäftigt den neuen Pflegedienstleiter gleichermaßen. Dabei gilt es nach Dröses Worten, Prozesse anzupassen und zu evaluieren. Pflegekräfte müssten entsprechend geschult werden. Es gehe darum, das Pflegepersonal zu entlasten und mit Hilfe der neuen Technologien dafür zu sorgen, dass möglichst viel Bürokratie mit möglichst wenig Aufwand erledigt werden könne, so dass mehr Zeit für die pflegerischen Tätigkeiten bleibe.

„Meine Bürotür steht immer für jeden Mitarbeiter offen“, sagt Dröse. Bei Bedarf ist er direkt erreichbar und ansprechbar. Auch dies symbolisiere die flachen Hierarchien und stehe für eine offene Kommunikation innerhalb der Klinik. Was macht Dröse in seiner Freizeit? „Freunde und Familie treffen“, lautet die Antwort. Außerdem reist er gerne, vorzugsweise ans Meer, auch wenn dies in der ersten Zeit der neuen Tätigkeit noch etwas zu kurz kommt.