Entscheidende Wochen mit Dramapotenzial für die TS Ober-Roden

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(Symbolfoto: planet_fox auf Pixabay)

Wo man hinschaut bei der TS Ober-Roden – es geht in den Schlusswochen der Saison 2023/24 um alles. Die Aussichten sind dabei meist eher positiv, es bleibt aber ein „Ritt auf der Rasierklinge“ oder ein „Gang auf dünnem Eis“, um ein paar Metaphern heranzuziehen. Das worst case Szenario bleibt allgegenwärtig und konnte auch am vergangenen Fußball-Wochenende nicht abgeschüttelt werden. Die 1. Mannschaft bleibt nach einer enttäuschenden 0:2 Niederlage im Abstiegskampf, die 3. Mannschaft feierte 2024 erstmals einen Sieg und setzte damit ein Ausrufezeichen. Die U19 festigte den 3. Platz, der zum Hessenliga-Aufstieg berechtigen wird. Die U17 muss weiterhin auf die Klärung der Abstiegsfrage warten, hat aber keine schlechte Ausgangslage. Die U15 gewann ihr „Sechs-Punkte-Spiel“, muss aber weiter zittern und punkten, ebenso die U13 in der Gruppenliga. Die C2 ist in der Gruppenliga nicht mehr zu retten.

1A verliert verdient in Dortelweil

Dass der starke SC Dortelweil, mittlerweile auf Rang 5 der Verbandsliga Süd, die TS-Kicker vor Probleme stellen würde, war vorhersehbar. Bei der 0:2 Auswärtsniederlage ließ das Team von Bastian Neumann aber über weite Strecken wieder einige Tugenden vermissen, die es im Abstiegskampf brauchen wird. Ein nun spielfreies Wochenende kann die Vorzeichen im Abstiegskampf zu Ungunsten der TSO wenden, da man auf Patzer der Konkurrenz angewiesen ist. Eine starke Anfangsphase in Dortelweil reichte für die Gäste nicht. Luis Roth und Arben Mustafa vergaben die besten Chancen der Turnerschaft in der Anfangsviertelstunde. Ein Fehlpass im Offensivspiel, gefolgt von nicht entschlossenem Verteidigen sorgte für die Führung durch Oliver Steffen, der nach einem Tiefenpass erst an TS-Torwart Thummerer scheiterte, im Nachschuss aber traf. Ein einfacher, sowie schlecht verteidigter Angriff führte zum 2:0 durch Dominik Steffen (57.), der ins lange Eck traf. Die Rot-Weißen schafften es trotz optischer Überlegenheit in Durchgang zwei nicht, den Defensivblock der Dortelweiler zu knacken. Dominik Bravic scheiterte mit der besten Chance am Keeper der Gastgeber, mehrere Abschlüsse der TSO waren nicht zwingend genug. So ist man nun eine Woche zum Zuschauen verdammt und muss dann bei den Spitzenteams Pars Neu-Isenburg oder Seligenstadt etwas Zählbares holen, um den Abstiegskracher am letzten Spieltag gegen die Spvgg. Neu-Isenburg zu verhindern. „Wir haben uns unter Wert verkauft und keine Endspiel-Mentalität gezeigt. So wird das schwer für uns. Wir müssen es jetzt in unseren letzten drei Spielen regeln,“ resümierte Neumann.

1B verliert wildes Spiel in Ueberau

Bei der SG Ueberau unterlag die 2. Mannschaft der Turnerschaft Ober-Roden mit 4:6 Toren in einem wilden Spiel. „Wenn du auswärts vier Tore machst, musst du gewinnen. Wir haben aber heute alle individuellen Fehler gemacht, die wir in den letzten 10 Spielen nicht gemacht haben,“ sagte Thomas Barowski. Dabei gaben sich schön herausgespielte eigene Tore und fehlendes Zweikampfverhalten die Klinke in die Hand. Den Rückstand nach 34 Minuten konterte Luca Hoffmann (35.) im Gegenzug. Den Pausenrückstand egalisierte wieder Hoffmann in der 52. Minute. Er sorgte mit seinem Dreierpack auf für den dritten Ausgleich nach 66 Minuten. Den nächsten Treffer der Gastgeber konnte die 1B durch ein Eigentor wettmachen. Nach 73 Minuten stand es demnach 4:4 Remis. Die letzten beiden Worte hatten aber wieder die gastgebenden Ueberauer. Nach Patzern der enteilten Konkurrenz auf den ersten beiden A-Liga Plätzen verpasste es die 1B, ein wenig Druck aufzubauen und fiel auf Rang 5 zurück.

1C mit erstem Sieg 2024 und Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Eine Erlösung, als es gefühlt schon zu spät schien. Die 3. Mannschaft hat bei der SG Langstadt/Babenhausen II mit 3:2 gewonnen und springt damit vorerst über den Strich. Auf einmal stecken alle Teams bis einschließlich Platz 11 wieder im Abstiegskampf. Der Schlussspurt in der B-Liga Dieburg verspricht zumindest im Abstiegskampf Spannung pur. Kompakt und mannschaftlich geschlossen wollte die 1C auftreten, alles raushauen und am Ende schauen, was dabei rauskommt. Es wurde der erste Sieg in diesem Jahr, die 30 Punkte Marke wurde geknackt. Eine Standardsituation brachte die Langstädter noch in Front (13.), ehe Sebastian Müller nach sehenswerter Körpertäuschung ausgleichen konnte (25.). In der 45. Minute profitierten die Hausherren wieder von einem „Gestocher“ nach einem ruhenden Ball und gingen mit einer Führung in die Kabine. Dort schworen sich die Gäste nochmal ein. Unter dem Motto: „Gemeinsam fighten und alles geben“ ging das Team von Dennis Prüstel raus und drehte das Spiel. „Seppl“ Müller sorgte mit zwei weiteren Toren (65., 78.) und insgesamt seinem Dreierpack für Jubelstimmung bei der Turnerschaft. Symbolisch dafür der mannschaftlich geschlossene Torjubel nach dem 2:3. „Ich hatte heute das Gefühl, dass wir das nicht mehr aus der Hand geben. Es war wichtig, die Tabelle aus dem Kopf zu bekommen und einfach gemeinsam Fußball zu spielen. Wir haben genau das getan und jede Aktion gemeinsam abgefeiert. Das war meine Mannschaft wie ich sie kenne und sehen will. Wir wollen auch in den nächsten Wochen nochmal gemeinsam alles reinwerfen,“ gab Prüstel die Marschroute vor.

(Text: PM TS Ober-Roden)