Dreieichbahn: Eppertshausen macht Druck bei 30-Minuten-Takt

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Die Regionalbahn 61 fährt von Münster kommend am Eppertshäuser Bahnhof ein. Dies geschieht derzeit nur einmal stündlich und soll künftig alle 30 Minuten der Fall sein. (Foto: jedö)

Einmal pro Stunde: So häufig hält die Regionalbahn 61 am Eppertshäuser Bahnhof je Richtung, einmal gen Dieburg, einmal (und noch wichtiger) gen Frankfurt. Zu selten, finden die Kommunalpolitiker aller Couleur. Sie sind dabei einer Meinung mit jenen aus der Nachbarschaft und hinterlegten das in Person der Bürgermeister aus Eppertshausen, Münster und Dieburg schon 2019 in einem Positionspapier. Zentrale Forderung an die Nahverkehrsorganisation Dadina: die Einrichtung eines 30-Minuten-Takts in beide Richtungen, um die im Volksmund „Dreieichbahn“ genannte RB61 für aktuelle und potenzielle Nutzer attraktiver zu machen. Ende 2021 gab eine Machbarkeitsstudie dieser Hoffnung neue Nahrung. Nun verliehen die Eppertshäuser Gemeindevertreter dem Ansinnen in einem interfraktionellen Antrag von CDU, SPD und FDP – und damit allen im Ortsparlament vertretenen Kräften – Nachdruck.

Die zentrale Maßnahme, die den halbstündigen Ein- und Ausstieg in Eppertshausen (und damit auch an den weiter südlich gelegenen Bahnhöfen in Münster und Dieburg) ermöglichen soll, wäre der Bau eines Ausweichgleises auf dem Stück zwischen Eppertshausen und Ober-Roden. Derzeit ist die Strecke eingleisig. Mittelfristig – noch in diesem Jahrzehnt – könnte das Ausweichgleis, das eine Investition in zweistelliger Millionenhöhe bedeuten würde, auf dem genannten Stück einander passierende Bahnen ermöglichen und damit auch den 30-Minuten-Takt. Damit wäre den Pendlern bereits deutlich weitergeholfen. Langfristig steht überdies eine Elektrifizierung der Strecke im Raum, womit die S-Bahn (konkret die S2 von Dietzenbach kommend) über Ober-Roden, Eppertshausen und Münster bis Dieburg verlängert und das ÖPNV-Angebot weiter verbessert werden könnte.

Bislang hoffen die von der Dreieichbahn erschlossenen Kommunen, dass der neue Takt bis Ende 2027 eingerichtet werden kann. Die Eppertshäuser Gemeindevertreter haben jedoch Zweifel, dass die Dadina dies tatsächlich mit aller Macht zu realisieren versucht. Mit einem vorab gemeinsam formulierten Antrag, der aus zehn Forderungen besteht und einstimmig angenommen wurde, brachten sie in ihrer jüngsten Sitzung im kleinen Saal der Bürgerhalle deshalb frischen Wind in die Sache.

Erste Forderung war, in der nächsten Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses (6. Mai) von der Dadina einen aktuellen Sachstand zum 30-Minuten-Takt der Dreieichbahn, der Errichtung des Ausweichgleises und der Zeitschiene bis zur erhofften Inbetriebnahme zum 1. Dezember 2027 zu erhalten. Dabei soll – zweite Forderung – die Nahverkehrsorganisation auch zu den Ausfällen und Verspätungen der RB61 in den vergangenen zwölf Monaten beziehen und mögliche Abhilfemaßnahmen darstellen. Drittens soll die Dadina künftig alle sechs Monate einen Bericht zu Ausfällen und Verspätungen auf dieser Strecke vorlegen.

Darüber hinaus wünschten sich die Gemeindevertreter eine Zusammenfassung der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie durch die Dadina, mehr Einsatz von Landkreis Darmstadt-Dieburg, Rhein-Main-Verkehrsgesellschaft und Kreisverkehrsgesellschaft Offenbach für die rasche Umsetzung des 30-Minuten-Takts und eine entsprechend frühzeitige Berücksichtigung dieser Lösung auch auf dem Streckenabschnitt zwischen Buchschlag und Frankfurt, auf dem für eine künftig öfter verkehrende Dreieichbahn zusätzliche Zeitfenster einzuplanen wären.

(Text: jedö)