Gemeinschaftsunterkunft in Pfungstadt wird zum Ende des Monats März geschlossen

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(Symbolfoto: kalhh auf Pixabay)

Der Krieg in der Ukraine zwingt seit Ende Februar 2022 viele Menschen in die Flucht. Es leben mittlerweile mehr als eine Million ukrainische Menschen in Deutschland. Sie suchen Schutz und Hilfe, auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg.

Im April 2022 wurde das Bürogebäude in Pfungstadt, in dem zuvor die Corona-Impfambulanz untergebracht war, als Unterkunft für Geflüchtete eingerichtet. Damals wurde innerhalb von nur drei Wochen das Gebäude zu einer Unterkunft umgebaut. Dort standen Mehrbettzimmer mit Duschen und Toiletten auf dem Außengelände zur Verfügung, Küchen konnten nicht eingebaut werden, deshalb war eine eigene Versorgung für die Bewohner nicht möglich, Am 7. April 2022 waren die ersten 80 Menschen eingezogen. Es waren dort zeitweise bis zu 270 Personen gleichzeitig untergebracht.

Mittlerweile ist das Gebäude leer und wird ab dem 31. März zurückgebaut. „Auch die Unterkunft in Pfungstadt war nur eine Unterbringung auf Zeit, da wir seit Beginn des Angriffskrieges und der daraus resultierenden Flucht der Menschen das Ziel verfolgen, die Geflüchteten in anderen Gemeinschaftsunterkünften unterzubringen, wo sie sich selbstversorgen können und Anerkannte in Wohnungen zu vermitteln“, sagt Sozial- und Jugenddezernentin Christel Sprößler. „Es war jetzt an der Zeit diese große Unterkunft zu schließen. Derzeit bewegen sich die wöchentlichen Zuweisungen seitens des Landes Hessen auf einem niedrigen Niveau. Bei einem Anstieg der Zahlen haben wir andere Unterkünfte, in denen kurzfristig Menschen untergebracht werden können“, so Sprößler weiter.

Gemeinschaftsunterkünfte und Geflüchtete im Landkreis

Der Landkreis betreibt weiterhin Gemeinschaftsunterkünfte wie den ehemals Hessischen Hof in Ober-Ramstadt oder die Unterkunft in der Fabrikstraße in Dieburg, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dort sind ebenso Menschen untergebracht, die noch im Asylverfahren sind, als auch Personen mit Bleiberecht. „Gemeinschaftsunterkünfte sind nicht für Personen mit Bleiberecht gedacht. Aber aufgrund des sehr angespannten Wohnungsmarktes ist es oftmals nicht möglich, die Geflüchteten in Wohnungen unterzubringen“, sagt Christel Sprößler. „Gemeinsam mit dem 23 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern ist es uns zwar in den zurückliegenden Monaten gelungen, einige hunderte Geflüchtete in Wohnungen zu vermitteln. Es bleibt aber dennoch eine große Herausforderung, die Menschen in Wohnungen unterzubringen“, ergänzt Christel Sprößler.

Zum 1. März waren 4.044 Geflüchtete im Landkreis Darmstadt-Dieburg gemeldet. In den Gemeinschaftsunterkünften des Kreises leben 3.238 Personen, davon haben 1.605 ein Bleiberecht und 1.633 beziehen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Von den etwas mehr als 4.000 Geflüchteten leben 806 in Wohnungen. Die wöchentliche Zuweisung liegt derzeit bei 22 Menschen (1. Quartal in 2024).

(Text: PM Landkreis Darmstadt-Dieburg)