Millionen von Euro für die Schulen: Kreis Groß-Gerau hat in vergangenen Jahrzehnten fortwährend gut vorgesorgt

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Die Wilhelm-Arnoul-Grundschule in Walldorf gehört zu den Schulen, die der Kreis in den vergangenen Jahren von Grund auf modernisiert hat. (Foto: Kreisverwaltung)

„Das Schulbauprogramm des Kreises Groß-Gerau ist eine Erfolgsgeschichte.“ Zufrieden blickt Landrat Thomas Will zurück auf die vergangenen fast 30 Jahre. In dieser Zeitspanne hat der Kreis 119 Maßnahmen an seinen Schulen mit Investitionskosten in Höhe von insgesamt 458.175.980 Euro fertiggestellt. 25 Mal wurde in dieser Zeit die Maßnahmen-Dringlichkeits-Liste, kurz MaDriLi genannt, fortgeschrieben, um die Prioritäten zu setzen.

Seit der 24. Fortschreibung wurden folgende Arbeiten erledigt und die entsprechenden Räume in Betrieb genommen: Wilhelm-Arnoul-Schule in Walldorf (Ausbau zur Ganztagsschule, Erweiterung um Mensa und Aula inklusive Ausstattung und Außenanlagen); Grundschule Nauheim (Sanierung Gebäude AB sowie Außenanlagen); Kreissporthalle Groß-Gerau (Sanierung inklusive Außenanlagen und Ausstattung); Luise-Büchner-Schule Groß-Gerau (Verwaltungsbau mit Naturwissenschaften inklusive Ausstattung – Fertigstellung der Außenanlage voraussichtlich im Herbst dieses Jahres).

Neue Herausforderungen zu bewältigen

Von der MaDriLi wechselt der Kreis nun über zu seiner Schulbauinitiative. Eine Milliarde Euro in den kommenden Jahren zu verbauen, ist das selbstgesteckte Ziel. „Wir sind dank unserer früheren Investitionen und unserer vorausschauenden Tätigkeit sehr gut aufgestellt, was den Gebäudebestand angeht“, betont Landrat Will. Das wurde dem Kreis auch durch einen Bericht des Hessischen Rundfunks Anfang Februar attestiert. „Doch nun gilt es, neue Herausforderungen zu bewältigen, bedingt durch den Bevölkerungszuwachs und zusätzliche Aufgaben wie den Ganztag, der ab 2026 verpflichtend wird“, so Thomas Will. Dafür müssen neue Räume und Gebäude geschaffen werden. Auch die Beruflichen Schulen in Groß-Gerau müssen dringend modernisiert und erweitert werden, außerdem ist eine Schule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung (GE-Schule) in Trebur geplant, um die übervolle Helen-Keller-Schule in Rüsselsheim endlich zu entlasten. „Bei all dem geht es um gute Bildungsmöglichkeiten, nicht um Luxus.“

In seinem Schwung gebremst wurde der Kreis allerdings nun erst einmal durch die düstere Haushaltslage. Das Regierungspräsidium (RP) Darmstadt als Aufsichtsbehörde hat dem Kreis angesichts der vorläufigen Haushaltsführung und des noch nicht vom Kreistag verabschiedeten und darum auch noch nicht genehmigten Haushalts für 2024 aktuell neue Kreditaufnahmen für Investitionen untersagt. „Angefangene Schulbauprojekte können wir fortführen, aber neue dürfen wir noch nicht beginnen“, so der Landrat, der als Kämmerer des Kreises in Gesprächen mit dem RP über den Haushalt ist, um für möglichst alle Seiten ein befriedigendes Ergebnis zu erzielen. „Klar ist, dass unsere Kommunen diese Investitionen über die Schulumlage stemmen müssen, um so die nötige Infrastruktur schaffen zu können.“ Aber der Landrat möchte auch nicht, dass die Kommunen und die Menschen vor Ort über Gebühr belastet werden.

“Solidarität tut Not”

Darum setzt er sich weiterhin auf allen Ebenen dafür ein, dass der Kommunale Finanzausgleich neu aufgestellt wird – damit die Kreise und vor allem die Menschen dort ungefähr die gleichen Startbedingungen haben, um gute Voraussetzungen für gute Bildung zu schaffen. „Die Starken müssen mehr für die Schwächeren tun. Solidarität tut Not, der KFA muss dringend reformiert werden. Sonst wird die Ungleichheit im Land immer größer. Im Moment ist es so, dass wir immer weniger Finanzmittel auf immer mehr Menschen verteilen müssen.“

Im Jahr 2022 hat der Kreis Aufwendungen in Höhe von 83,4 Millionen Euro für Schulen gehabt – darunter fällt alles, vom Schulsekretariat bis zur Schülerbeförderung, von den Reinigungskosten bis zum Schulbau; bei einem Gesamtvolumen der Aufwendungen von 463,3 Millionen Euro waren dies 18 Prozent. Für 2024 sind Aufwendungen in Höhe von 102,2 Millionen Euro für die Schulen geplant. Bei einem geplanten Gesamtvolumen von 572,8 Millionen entspricht dies 17,8 Prozent.

(Text: PM Kreis Groß-Gerau)