Optimalziel: ein Kinderarzt für Eppertshausen

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Jens Maske hat mit seiner Frau die Bürgerinitiative „Kinderarzt für Eppertshausen“ gegründet und will die Unterschriften der Petition bald im Rathaus dem Bürgermeister übergeben. (Foto: jedö)

Jens und Maren Maske haben Bürgerinitiative gegründet und Petition gestartet

Eppertshäuser, deren Kinder erkranken, finden im eigenen Ort keine Hilfe durch entsprechende Fachärzte. Auch in Münster gibt es keinen Kinderarzt, und die Kassenärztliche Vereinigung Hessen bestätigt den allgemeinen Mangel im Landkreis Darmstadt-Dieburg in ihren aktuellen Quartalsberichten. Kein Zustand, wie er bleiben sollte, finden die Eppertshäuser Jens und Maren Maske: Das Ehepaar, das vor zwei Jahren von Rodgau in die Gemeinde gezogen ist, ein dreijähriges Kind hat und gerade ein zweites erwartet, hat die Bürgerinitiative „Kinderarzt für Eppertshausen“ gegründet. Seit Anfang Februar läuft in diesem Zusammenhang eine Petition: Unterschriftenlisten liegen zum Beispiel in den beiden Eppertshäuser Kitas aus, die Unterstützung der Online-Petition ist dazu online über die Website kinderarzt-eppertshausen.de möglich.

„Wir sehen einen dringenden Bedarf, der gelöst werden muss“, schildert Jens Maske, was seine Frau und ihn antreibt. Wobei beide zwar die Initiatoren sind, aber eine breite Relevanz des Problems unter den Eppertshäuser Familien mit Kindern registrieren: „Wir haben auch mit anderen Familien gesprochen, die teilweise sehr weit zu einem Kinderarzt fahren müssen – bis nach Frankfurt.“ Mitunter würden „nicht mal Neugeborene aufgenommen, weil die Praxen voll sind“.

Auch aus eigener Erfahrung sprechen die Gründer der Bürgerinitiative: „Als wir in Rodgau gewohnt haben, sind wir mit unserer Tochter dort zum Kinderarzt gegangen. Es war gar nicht so einfach, einen Termin zu bekommen, oft mussten wir lange warten.“ Auch nach dem Umzug gehen die Maskes mit ihrer Dreijährigen weiter dorthin: „Wir haben es auch in Praxen in Dieburg und Rödermark versucht, wo es aber entweder einen Aufnahmestopp oder sehr lange Wartezeiten gab. Vom Gefühl her ist es zuletzt noch schwieriger geworden.“

Neben Dieburg, Rödermark und Rodgau gibt es in näherer Umgebung Eppertshausens auch noch in Babenhausen eine Praxis für Kinder- und Jugendmedizin. Zu wenig indes, um bei kranken Kindern halbwegs schnell einen Facharzt-Termin (anstelle eines Termins in einer Hausarzt-Praxis, wovon in Eppertshausen zwei existieren) zu bekommen, finden Jens und Maren Maske. Ihre Initiative soll „das Problem der mangelhaften kinderärztlichen Versorgung in Eppertshausen lösen“, von der „rund 1 000 Kinder in Eppertshausen betroffen“ seien.

Dies soll insbesondere im Schulterschluss mit der Gemeinde geschehen. Rathaus und Kommunalpolitik hatten sich bereits engagiert, als Eppertshausen ohne Hausarzt dazustehen drohte, etwa durch günstige Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten einen Anreiz zur Niederlassung gesetzt. Einen ersten Austausch mit Bürgermeister Carsten Helfmann (CDU) hat es bereits gegeben. Auch die Kassenärztliche Vereinigung und die Landesärztekammer Hessen soll ins Boot geholt werden.

Verfolgt wird vorrangig die Niederlassung eines Kinderarztes im Ortsgebiet. „Das ist das Idealziel unserer Idee, auch wenn das natürlich nicht leicht wird, weil auch andere Kommunen danach suchen“, weiß Jens Maske. Sollte am Ende eine anders geartete Lösung stehen, die das Problem der Eppertshäuser Familien entschärft – zum Beispiel durch neue Kapazitäten in einer Nachbarkommune -, werde man auch das begrüßen, betont der Neubürger, der wie seine Frau keiner Partei angehört.

Noch ausführlicher geht die neue Bürgerinitiative auf ihrer kürzlich gestarteten Website ein. „Durch die Petition, die Website und das Aufmerksammachen auf das Problem über die verschiedenen Online-Kanäle und die Presse hoffen wir, dass sich was bewegt“, sagt Jens Maske. Die Petition läuft noch bis Ende April. Das Mindestziel an Unterstützern hat die Petition schon fast erreicht. Mehr als 200 Unterzeichner gibt es bereits.

(Text: jedö)