Spätestens ab 2025 soll die neue EU-Behörde ihre Arbeit aufnehmen
Die neue Geldwäschebekämpfungsbehörde der Europäischen Union, die AMLA (Anti Money Laundering Authority), wird ihren Sitz in Frankfurt am Main haben. Die Entscheidung fiel am gestrigen Donnerstagabend, 22. Februar, bei einer gemeinsamen Abstimmung des Europäischen Rates und des Europäischen Parlaments in Brüssel. Die deutsche Bewerbung mit Frankfurt setzte sich gegen acht konkurrierende Bewerbungen durch, darunter waren mit Paris und Dublin zwei weitere Top-Finanzplätze in Europa.
Damit werden in Frankfurt mindestens 400 neue Arbeitsplätze bei der zukünftigen Aufsichtsbehörde geschaffen, die mit der EZB und den anderen Finanzaufsichten vor Ort ein gut eingespieltes Netzwerk vorfinden wird. Die Bundesregierung, das Land Hessen und die Stadt Frankfurt haben der neuen EU-Behörde volle Unterstützung und Ressourcen für einen zügigen Aufbau der AMLA zugesagt. Die AMLA soll spätestens Anfang 2025 ihre operative Arbeit bei der Geldwäschebekämpfung aufnehmen.
Stadt Frankfurt am Main bereit für neue EU-Behörde
Ansgar Roese, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Frankfurt, sagt: „Als Wirtschaftsförderung haben wir bereits EZB und EIOPA bei der erfolgreichen Ansiedlung in Frankfurt betreut. Aus zahlreichen Gesprächen mit deutschen Banken, Auslandsbanken und Regulatoren wissen wir, wie sehr der Finanzplatz Frankfurt für seine guten Rahmenbedingungen und funktionierenden Strukturen geschätzt wird. Wir haben uns mit großer Leidenschaft in die AMLA-Kampagne gestürzt, um dieses Wissen weiterzugeben und erneut einen positiven Beitrag zu leisten. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AMLA dürfen sich auf eine lebenswerte Stadt freuen, in der sich alle Menschen willkommen fühlen können.“
Mehrmonatiger Bewerbungsprozess mit erfolgreichem Ende
Die EU-Kommission hat im Jahr 2021 ambitionierte Pläne vorgestellt, um den Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu stärken. Neben einer Vereinheitlichung wesentlicher Rechtsvorschriften innerhalb der EU ist die Einrichtung einer neuen europäischen Behörde zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung (AMLA) von herausragender Bedeutung.
In einem mehrmonatigen Prozess hatte sich Frankfurt am Main daraufhin unter Schirmherrschaft des Bundesministeriums der Finanzen und des Hessischen Finanzministeriums um den Sitz der EU-Behörde zur Geldwäschebekämpfung beworben. Im November 2023 stellten Bundesfinanzminister Christian Lindner, der Hessische Minister der Finanzen a.D. Michael Boddenberg und Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst die deutsche Bewerbung in Brüssel vor. Im Rahmen eines Hearings vor Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Union warben im Januar 2024 Lindner, der neue Hessische Minister der Finanzen Dr. Alexander Lorz, Oberbürgermeister Mike Josef und Wüst erneut kräftig für die Frankfurter Bewerbung.
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