Wintertief „Gertrud“: U- und Straßenbahnen in Frankfurt kamen glimpflich davon

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(Symbolbild: © Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main - VGF)

Stadt und Straßen, Stationen und Bahnen leer wie (früher) in den Sommerferien. Tief „Gertrud“, das Frankfurt am Mittwoch, 17. Januar, getroffen hat und sich auch tags darauf noch mit Schnee und winterlichen Temperaturen bemerkbar macht, hat viele zu Hause bleiben lassen.

Aber nicht alle. Jene, die auf U-Bahnen und Straßenbahnen angewiesen sind, konnten sich ebenso auf die VGF verlassen wie jene, die wegen des Wetters umgestiegen waren. Denn: Der Betrieb der U-Bahnen und Straßenbahnen ist am 17. und 18. Januar kaum tangiert worden, obwohl eine Wetterlage wie diese ein paar fiese „Kniffe“ parat hat: durch Eis- und Schneelast abknickende Äste oder umstürzende Bäume, Streumaterial in den Weichen, vereiste Bahnsteige, in die Schienen geschobener Schnee, der den Niederflurbahnen mit ihrem niedrigen Fahrzeug-Boden das Leben schwermacht, eingefrorene Oberleitungen. Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VGF in den technischen Bereichen und der Betriebsleitstelle bedeutet das „Großkampftage“.

Tatsächlich fror ein kleiner Oberleitungsabschnitt am Gravensteiner Platz am Nachmittag des 17. Januar kurz ein, so dass der Betrieb der Linie 18 zwischen 16.49 und 18.50 Uhr behindert war. Die VGF hatte genau aus diesem Grund von ihren Linien ältere „P“-Wagen abgezogen, um sie als „Eiskratzer“ im Tram-Netz einzusetzen: Sie kratzen mit ihrem Stromabnehmer das sich bildende Eis vom Fahrdraht und verhindern damit, dass ein Eismantel entsteht. Genau so wurde die Oberleitung am Gravensteiner Platz vom Eis befreit. Dass dieser „P“-Wagen anschließend im Kreuzungsbereich Friedberger Landstraße/Rohrbachstraße in einen Verkehrsunfall verwickelt war, der vorübergehend die Linien 12 und 18 behinderte, war Pech, aber nicht „Gertrud“ geschuldet. Am Donnerstag, 18. Januar, fielen wegen vereister Oberleitung vorübergehend drei Kurse der Linie U5 aus, die vom alten Depot Eckenheim auf die Strecke hatten fahren sollen.

Ansonsten hatte die VGF alle Bereitschaften alarmiert, um kurzfristig Schäden an Gleisen oder Oberleitungen zu beheben, die dann aber – zum Glück und bis auf die genannten Vereisungen – ausblieben. Das lag auch am permanenten Einsatz des VGF-Winterfahrzeugs 2050. Der sogenannte „SchneeschieBÄR“, ein im Jahr 2013 umgerüsteter „P“-Wagen, benetzte bei seinen pausenlosen Fahrten im Straßenbahn-Netz den Fahrdraht mit Frostschutzmittel, um ein Vereisen zu verhindern. Auf den oberirdischen Abschnitten der U-Bahn erledigten das Enteisen ältere Fahrzeuge des Typs „U2“, vom dem die VGF drei als Museums-Bahnen einsatzbereit hält. Vereisung ist im U-Bahnnetz aber das geringere Problem, weil Züge mit mehreren Wagen auch mehrere Stromabnehmer haben, die Eisschichten im fahrenden Betrieb abkratzen. Das ist neben der größeren Kapazität für Fahrgäste ein Grund, warum die VGF auf allen U-Bahn-Linien am 17. und 18. Januar mit voller Behängung unterwegs war beziehungsweise ist.

Vereiste Bahnsteige hat die VGF im Laufe des 17. Januars mehrfach kurzfristig räumen lassen und erledigt das auch weiterhin. Bis zum Nachmittag des 18. Januar hatte „Gertrud“ damit glücklicherweise keinen großen Einfluss auf den Betrieb der VGF und die Fahrgäste, die sich doch aus ihren Wohnungen getraut haben.

(Text: PM VGF)