Bildungscampus Gallus: Die Entscheidung steht

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Siegerentwurf der Büros Hascher Jehle Architektur mit Weidinger Landschaftsarchitekten für den Bildungscampus Gallus. (Grafik: Hascher Jehle Architektur)

Bildungs- und Baudezernentin Weber stellt Siegerentwurf vor

Nachdem Architektenwettbewerb und Vergabeverfahren für den Bildungscampus Gallus abgeschlossen sind, steht nun der Sieger fest. Die Büros Hascher Jehle Architektur mit Weidinger Landschaftsarchitekten haben den Zuschlag erhalten. Mit Start der ersten Arbeiten vor Ort wird in zwei Jahren gerechnet.

Die Entscheidung ist endgültig gefallen: Der Zuschlag geht nach Berlin. Nach einem intensiven Vergabeverfahren, das noch einmal rund elf Monate in Anspruch genommen hat, werden die Büros Hascher Jehle Architektur mit Weidinger Landschaftsarchitekten mit der Planung des Bildungscampus Gallus beauftragt. Zuvor waren im Dezember 2022 zwei erste Plätze aus dem Architekturwettbewerb hervorgegangen, die das Preisgericht mit ihrer Neugestaltung des Geländes zwischen Idsteiner Straße und Frankenallee, zwischen Krifteler und Schwalbacher Straße, überzeugen konnten. Im folgenden Verhandlungsverfahren wurden die Entwürfe noch einmal überarbeitet und wieder durch eine Jury bewertet.

Große Bedeutung des Projekts für den Stadtteil

„Ich freue mich, dass wir eine Entscheidung getroffen haben und bin von dem Siegerentwurf sehr überzeugt“, sagte Bildungs- und Baudezernentin Sylvia Weber, die den Entwurf am Montag, 15. Januar, in der Stadtteilbibliothek Gallus vorstellte. Sie betonte dabei die große Bedeutung, die das Projekt für den Stadtteil hat. „Der Bildungscampus ist ein entscheidender Baustein für die Weiterentwicklung des Gallus. Rund 42.000 Menschen leben hier, die Zahl wächst stetig. Gerade der Wohnanteil nimmt immer weiter zu – daher ist es unerlässlich, Bildungsräume weiterzuentwickeln und zu vergrößern“, fuhr Weber fort. Darüber hinaus könne der neue Campus auch ein Bindeglied zwischen den zwei sehr unterschiedlichen Teilen des Gallus werden: „Das alteingesessene Quartier im Gallus und das neue Europaviertel weisen große Unterschiede in Bevölkerungsstruktur sowie auch in Nutzungs- und Baustruktur auf. Der Bildungscampus, der räumlich dazwischenliegt, soll dabei helfen, diese beiden Teile zu einem verbundenen, vielfältigen Stadtviertel mit hoher Lebensqualität zusammenzuführen“, sagte die Bildungsdezernentin.

Der Bildungscampus Gallus gilt als bedeutendes Projekt der Integrierten Stadtentwicklung, er schafft Platz und Raum für zwei Schulen, ein Kinderhaus, ein Jugendhaus, eine Stadtteilbibliothek und zwei Kindertageseinrichtungen sowie für zahlreiche Sport- und Veranstaltungsmöglichkeiten in insgesamt sieben Sporthallen. Darüber hinaus ist die Öffnung zum Stadtteil ein entscheidender Aspekt des Konzepts. Es soll ein Quartierscampus sein, der allen offensteht. So werden auch Dritte diesen Ort nutzen – etwa die Musikschule, die VHS, Sportvereine oder das Mehrgenerationenhaus.

Ziel: Klimafreundlicher Bildungscampus mit reichhaltigen Nutzungsangeboten

Der Entwurf von Hascher Jehle und Weidinger hat sich durchgesetzt, weil er für jede dieser Nutzungen insgesamt die besten räumlichen und funktionalen Bedingungen ermöglicht. Die Idee einer organisch geformten, durchlässigen Stadtlandschaft verspricht eine hohe Aufenthaltsqualität. Ein wichtiges Ziel der Freiraumgestaltung besteht außerdem darin, einen klimafreundlichen Bildungscampus mit reichhaltigen Nutzungsangeboten und hoher Biodiversität auf begrenztem Raum zu schaffen. Die geplante Materialität der Fassaden mit ihrer Mischung aus Glas, Werkstein und Holzlamellen unterstreicht die gewünschte Verbindung von städtischen und landschaftlichen Architekturelementen. Zusammen mit der geplanten Aufwertung der Frankenallee wird eine zusammenhängende durchgrünte, autofreie Zone mit vielfach nutzbaren Freiräumen und Gebäuden entstehen.

Für das Projekt ist ein Bauvolumen von rund 220 Millionen Euro veranschlagt. Der Start der Maßnahme, die mit Abbrucharbeiten beginnen wird, ist in zwei Jahren vorgesehen. Derzeit wird noch geprüft, in wie vielen Bauabschnitten das Projekt realisiert werden kann.

Führungen durch die Ausstellung des Siegerentwurfs für Interessierte sind für Dienstag, 23., und Dienstag, 30. Januar, sowie für Dienstag, 6. Februar, jeweils um 17 Uhr in der Stadtteilbibliothek Gallus, Idsteiner Straße 65, vorgesehen.

(Text: PM Stadt Frankfurt)