Polizeipräsidien ziehen Bilanz der Silvesternacht

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(Symbolfoto: Techline auf Pixabay)

Erste Bilanz der Polizei Südosthessen

Zahlreiche Streitereien im privaten Bereich und Brände beschäftigten die Einsatzkräfte in der zurückliegenden Silvesternacht. In vielen Fällen wurden die Feuer mutmaßlich durch fehl geleitete Raketen oder Böller ausgelöst und konnten von der Feuerwehr schnell gelöscht werden. In Obertshausen blockierte eine Gruppe von etwa 10 Personen mittels Einkaufswagen eine Straße und zündete zudem eine Palette an. In Langen wurde eine Polizeistreife bei einer Personalienfeststellung tätlich angegriffen. In Mühlheim am Main landete gegen 0.40 Uhr in der Trachstraße eine Rakete auf der Motorhaube eines geparkten Fahrzeugs und verursachte einen Schaden von rund 1.500 Euro. Auch hier verhinderte die Feuerwehr durch rasches Eingreifen einen größeren Schaden.

(Text: PM PP Südosthessen)

Bilanz der Polizei Südhessen

In der Silvesternacht waren zahlreiche Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte in ganz Südhessen im Einsatz, um für einen sicheren Jahreswechsel für die Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. Neben Mitteilungen zu Vorfällen in Zusammenhang mit Silvester, wie unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern oder Auseinandersetzungen, wurden der Leitstelle des Polizeipräsidiums Südhessen in der Nacht rund 30 Brände in ganz Südhessen gemeldet. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Mülltonnen- und Heckenbrände, die vermutlich auf Feuerwerkskörper zurückzuführen sind.

In der Albert-Einstein-Straße in Dieburg entstand beim Brand eines Wohnmobils ein Schaden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro. Gegen 2 Uhr wurde Polizei und Feuerwehr alarmiert, nachdem das Feuer bemerkt wurde. Ersten Erkenntnissen zufolge dürfte der Brand einer Mülltonne auf einen Schuppen sowie auf das Wohnmobil übergegriffen haben. Verletzt wurde niemand, am Wohnmobil sowie am Gebäude entstand jedoch erheblicher Schaden.

In Erbach entzündete vermutlich eine verirrte Feuerwerksrakete kurz nach Mitternacht den Rollladenkasten einer Wohnung in der Gebrüder-Grimm-Straße, was zu starker Rauchentwicklung führte. Der Brand konnte durch Zeugen gelöscht werden. Zwei Personen kamen mit dem Verdacht auf Rauchgasintoxikation in ein Krankenhaus. Die Höhe des entstandenen Sachschadens steht aktuell noch nicht abschließend fest.

Ein 15-Jähriger aus Schaafheim muss sich nach seiner Festnahme gegen 0.45 Uhr unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz und gefährlicher Körperverletzung strafrechtlich verantworten. Ersten Erkenntnissen zufolge soll es an der Sporthalle zu einem Streit aufgrund nicht ordentlich abgefeuerter Raketen mit einem 31-Jährigen gekommen sein. Der Jugendliche sowie weitere, bisher noch unbekannte Täter attackierten und verletzten den Mann aus Schaafheim. Polizeikräfte konnten den 15 Jahre alten Tatverdächtigen im Rahmen der Fahndung festnehmen und bei ihm unter anderem eine Schreckschusswaffe, ein Schlagring und ein Springmesser sicherstellen. Die Ermittlungen zu den anderen Tatverdächtigen dauert an.

Kurz vor Mitternacht nahm eine Polizeistreife eine Person in Viernheim am Königsacker vorläufig fest, nachdem diese mit einer Schreckschusswaffe geschossen haben soll. Da die Person keinen Waffenschein besitzt, wurde die Waffe sichergestellt und ein Verfahren eingeleitet. Ebenfalls in Viernheim kam es aufgrund nicht ordnungsgemäß abgefeuerter Feuerwerkskörper gegen 1.30 Uhr zu einer Auseinandersetzung in der Saarlandstraße. Aus einer Gruppe heraus wurde vermutlich mit einer Schreckschusswaffe in Richtung eines 44-Jährigen geschossen. Die Täter flüchteten.

Nach einer Verkehrsunfallflucht an der Anschlussstelle Rüsselsheim Ost konnte der flüchtige Fahrzeugführer nur durch den Einsatz eines Polizeihubschraubers circa 2 ½ Stunden später gefunden werden. Nach ersten Ermittlungen war der 18-Jährige mit seinem Auto auf der Bundesstraße 486 aus Richtung Rüsselsheim kommend unterwegs und kam an der Anschlussstelle im Kurvenbereich von der Fahrbahn ab. Er entfernte sich vom Unfallort und konnte schließlich in einem Waldbereich mit Hilfe des Einsatzes des Polizeihubschraubers lokalisiert werden. Ein Alkoholtest ergab einen Wert von 1,12 Promille.

(Text: PM PP Südhessen)

Bilanz der Polizei Frankfurt

Die Frankfurter Polizei blickt auf eine arbeitsintensive und herausfordernde Nacht anlässlich der Feierlichkeiten im Frankfurter Stadtgebiet zum Jahreswechsel 2023 / 2024 zurück.

Über 600 Einsatzkräfte waren auch in diesem Jahr in der Silvesternacht zusätzlich zu den ohnehin im Dienst befindlichen Polizeibeamtinnen und -beamten im Stadtgebiet unterwegs, um für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger zu sorgen. Die starke Präsenz zeigte Wirkung.

Die häufigsten Einsatzanlässe für die Polizei waren der missbräuchliche Gebrauch von Feuerwerkskörpern, Körperverletzungsdelikte, Verstöße gegen das Waffengesetz und Sachbeschädigungen. Der Schwerpunkt der polizeilichen Maßnahmen konzentrierte sich in diesem Jahr auf die Frankfurter Innenstadt sowie Alt Sachsenhausen. Durch konsequentes Einschreiten gelang es jedoch in allen Fällen die Lage schnell zu beruhigen.

Die vorläufige Bilanz der Silvesternacht in Zahlen:

548 Personenkontrollen, 153 Platzverweise, 46 vorübergehende Freiheitsentziehungen (darunter 39 vorläufige Festnahmen wegen unterschiedlicher Delikte sowie sieben Ingewahrsamnahmen aus präventiven Gründen), 93 sichergestellte pyrotechnische Gegenstände, 50 polizeilich bekannte Brände – darunter Mülltonnen, Sperrmüll, Autos und Wohnungen.

Es kam zu zehn, bislang gemeldeten, Angriffen auf Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei. Fünf Polizeibeamte wurden im Zuge der Einsatzmaßnahmen verletzt. Im Rahmen der Kontrolle eines Fahrzeugs in der Frankfurter Innenstadt, besetzt mit zwei Personen, wurden im Kofferraum erhebliche Mengen an pyrotechnischen Gegenständen sowie ein Samurai-Schwert aufgefunden und sichergestellt.

In einem weiteren Fall führte eine Person bei einer Kontrolle auf dem Eisernen Steg eine PTB-Waffe bei sich, sie wurde festgenommen.

Der “Eiserne Steg” war als Örtlichkeit für den Jahreswechsel erneut derart beliebt, dass bereits gegen 23.00 Uhr der weitere Zulauf wegen Überfüllung gestoppt werden musste.

Auch auf der Konstablerwache sowie der angrenzenden Zeil war über den gesamten Silvesterabend ebenfalls ein hohes Personenaufkommen zu verzeichnen.

Sowohl dieses als auch der unsachgemäße Gebrauch von Pyrotechnik führten zu zahlreichen polizeilichen Einsätzen. Eine große Gefahr stellten in diesem Zusammenhang gezielt auf Personen und Fahrzeuge – darunter auch Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr und Polizei – geworfene Feuerwerkskörper und Böller dar.

Nachdem auf der Konstablerwache kurz nach Mitternacht massiv Pyrotechnik gezündet und aus Menschenmengen heraus unter anderem auch auf Passanten geworfen wurde, erfolgten umfangreiche Kontrollmaßnahmen im Umfeld des Plateaus. Nach einem Angriff auf den dortigen Lautsprecherwagen der Polizei wurden 15 Personen kontrolliert und noch vor Ort einer Identitätsfeststellung unterzogen. Zwei Personen wurden nach Auswertung des vorhandenen Videomaterials in diesem Zusammenhang festgenommen.

Die größte Herausforderung der Silvesternacht lag aus polizeilicher Sicht in dem unsachgemäßen Gebrauch von pyrotechnischen Gegenständen in der hochfrequentierten Innenstadt, insbesondere im Bereich der Konstablerwache und Zeil.

Bei den genannten Zahlen und Sachverhalten handelt es sich wie eingangs bereits erwähnt um eine vorläufige polizeiliche Bilanz der Silvesternacht. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mitunter erst einige Tage später Strafanzeige erstattet wird. Die Frankfurter Polizei bittet potentielle Geschädigte unbedingt zeitnah Strafanzeige zu erstatten, um Ermittlungserfolge nicht zu gefährden.

(Text: PM PP FRankfurt)

Bilanz der Polizei Wiesbaden

Die Silvesternacht verlief in Wiesbaden aus polizeilicher Sicht überwiegend ruhig.

Es kam zu mehreren Kleinbränden, die jedoch schnell unter Kontrolle gebracht werden konnten. Im Ratsherrnweg in Kastel geriet ein öffentlich aufgestelltes Bücherregal in Brand und wurde von der Feuerwehr abgelöscht. Durch Feuerwerkskörper fingen Gegenstände auf einer Dachterrasse in der Phillipsbergstraße in Wiesbaden Feuer. Einsatzkräfte betraten die betroffene Wohnung und löschten diese ab. Im Nachtigallenweg in Naurod brannten 4 Haushaltsmülltonnen nieder und in der Friedrich-Ebert-Allee wurde eine Mülltonne durch Feuer zerstört.

In der Schwalbacher Straße in Wiesbaden setzte ein 20-Jähriger gegen 21.30 Uhr eine Schreckschusswaffe zum Verschießen von Feuerwerkskörpern ein. Dabei traf er eine Glasscheibe, die zu Bruch ging. Durch Glasscherben erlitt er Schnittverletzungen an der Hand. Da er nicht im Besitz eines kleinen Waffenscheines war, wurde gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet.

Weiterhin eskalierte ein Streit zwischen zwei Personengruppen, wobei zwei Personen durch eine Glasflasche und ein Messer verletzt wurden. Gegen 01:20 Uhr kam es im Bereich des Kochbrunnenplatzes wegen des Abbrennens von Feuerwerkskörpern zu einem Streit zwischen zwei Personengruppen. Im Rahmen dieses Streits wurde ein 23-jähriger Mann durch eine Schnittverletzung am Kopf verletzt. Ein weiterer 21-jähriger Begleiter erlitt durch einen Schlag mit einer Glasflasche eine Kopfverletzung. Die beiden Männer mussten durch den Rettungsdienst behandelt und in Wiesbadener Krankenhäuser eingeliefert werden. Ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Körperverletzung wurde eingeleitet. Die beiden Täter wurden von den Zeugen mit “südländischem Erscheinungsbild” beschrieben. Die Täter seien 14-19 Jahre alt und ca. 175-190 cm groß. Beide Männer hätten dunkle Kleidung getragen. Zeuginnen und Zeugen werden gebeten, sich mit dem “Haus des Jugendrechts” unter der Telefonnummer (0611) 345-0 in Verbindung zu setzen.

Weitere schwerwiegende Straftaten in Zusammenhang mit der Silvesternacht in Wiesbaden sind bis zum Berichtszeitraum nicht bekannt geworden.

(Text: PM PP Westhessen)