Rodgauer Baggerseepiraten mit Kämpferherz zum 21:24-Auswärtssieg

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(Symbolfoto: Thomas Wolter auf Pixabay)

Nach zwei Niederlagen in Folge kamen die Baggerseepiraten dank einer großen Willensleistung zum fünften Auswärtssieg der laufenden Saison. Dabei musste das Team von Trainer Jan Redmann wieder einige personelle Nackenschläge verkraften, doch letztendlich behielten seine Jungs in der hektischen Crunchtime einen kühlen Kopf und entführten die Punkte aus Opladen.

Die Partie gegen den Tabellensiebten hätte aus Rodgauer Sicht nicht schlechter beginnen können. Nach knapp zehn Minuten lag man schon mit 1:5 im Hintertreffen. Selbst allerbeste Chancen konnte man nicht verwerten, gleich zweimal scheiterte der sonst so treffsichere Nils Hassler vom Siebenmeterpunkt. Und die schlechten Nachrichten rissen nicht ab, denn eben jener Hassler musste verletzungsbedingt auf der Bank Platz nehmen. Für ihn rückte Nils Haus auf die Rechtsaußenposition. Was zu diesem Zeitpunkt noch niemand ahnen konnte war die Tatsache, dass der A-Jugendliche zu einem späteren Zeitpunkt mit seinem zweiten Treffer die Partie zu Gunsten der Baggerseepiraten entscheiden würde. Doch bis dahin war es noch ein langer Weg für die HSG´ler. Immerhin schaffte man es nach dem 1:5-Rückstand etwas besser, die sich bietenden Chancen zu nutzen, so dass man nach einer Viertelstunde zum 5:5 ausglich. „Es war wirklich keine hochklassige Partie, beide Teams hatten eine hohe Fehlerquote, aber kämpferisch haben wir alles reingeworfen. Vor allem nach der Umstellung in der Abwehr sind wir immer stabiler geworden“, so Trainer Redmann. Das hatte auch mit einem „Comebacker“ zu tun, denn im Laufe der Woche hatten die Rodgauer als Reaktion auf die Verletztenmisere Philippe Kohlstrung davon überzeugt, das Piratentrikot wieder anzuziehen. Im Verbund mit Johannes von der Au war der Routinier der Fels in der HSG-Deckung. Die sonst so gefürchteten Distanzschützen der Gastgeber konnten sich kaum in Szene setzen. Da aber auch der HSG-Angriff selten traf, stand zur Halbzeit ein mageres 10:8 auf der Anzeigetafel.

Dem knappen Rückstand liefen die Baggerseepiraten nach Wiederanpfiff ständig hinterher, ohne entscheidend verkürzen zu können. Beim 15:12 aus Sicht der Gastgeber ereignete sich dann die Schlüsselszene der Partie: Nach einem gehaltenen Ball hechtete Kapitän Marco Rhein dem Abpraller hinterher und traf dabei einen Gegenspieler etwas unglücklich. Sehr zur Verwunderung der knapp 200 Zuschauer gab es eine Rote Karte gegen den bis dahin exzellent parierenden Schlussmann der Rodgauer. Sein Vertreter Paul Wetzel führte sich direkt glänzend ein, denn zum Einen entschärfte er den fälligen Strafwurf und zum Anderen hielt er im Anschluss einen Tempogegenstoß der Gastgeber. Mit diesem Rückenwind gelangen auch seinen Vorderleuten ein paar schöne Offensivaktionen, so dass beim 20:20 in der 55. Minute die Frage nach dem Sieger noch lange nicht geklärt war. Von der Au mit brachte seine Farben mit einem Gewaltwurf zum 20:21 in Führung, doch die Gastgeber konterten postwendend. Erneut war es von der Au, der zum 21:22 traf und nachdem Wetzel mit einer Monsterparade die Ausgleichschance der Opladener zunichte machte, hatten die Rodgauer die Möglichkeit, den Deckel drauf zu machen. Bei angezeigtem Zeitspiel kam der Ball zu Rechtsaußen Nils Haus, der die Harzkugel kalt wie eine Hundeschnauze im kurzen Eck versenkte. Von diesem Rückschlag erholten sich die Gastgeber nicht mehr und der Treffer zum 21:24 durch Filip Brühl hatte dann nur noch statistischen Wert.

Extrem erleichtert zeigte sich Jan Redmann im Anschluss an den Auswärtssieg: „Wir hatten heute wieder einigen Widrigkeiten zu trotzen aber die Jungs haben unermüdlich gearbeitet. Ein Sonderlob natürlich an Henning Schopper, der heute wieder einmal gezeigt hat, wie wertvoll er für uns ist. Die Rückkehr von Kohli gibt uns defensive Stabilität, auch das war ein ganz wichtiger Faktor. Jetzt bereiten wir uns auf das letzte Hinrundenspiel vor, da wollen wir noch mal alles raushauen.“

(Text: PM HSG Rodgau Nieder-Roden)