DJK Münster: Gymnastik boomt und treibt das Wachstum

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Die Gymnastik-Abteilung der DJK Blau-Weiß Münster boomt und treibt das Wachstum des Gesamtvereins. Das Foto zeigt Übungsleiterinnen und Kinder der beiden „Turn-Äffchen“-Gruppen - zwei von 13 in der mittlerweile größten DJK-Abteilung. (Foto: jedö)

„Wir können uns vor Anfragen kaum retten“, sagt Anne Brand. Das, was die Beisitzerin im Vorstand der DJK Blau-Weiß Münster konstatiert, ist der Ritterschlag für jeden Verein. Im mittlerweile wieder größten Sportverein der Gersprenz-Gemeinde – knapp vor dem SV und dem TV Münster – fungiert bei näherem Hinsehen seit einigen Jahren vor allem eine Abteilung als Wachstumstreiber, die man mit dem Mehrspartenverein vermutlich gar nicht mal als Erste in Verbindung bringt. Denn während die DJK Blau-Weiß vielen vor allem durch Tischtennis, Kegeln und Fastnacht ein Begriff sind, geht mehr als ein Drittel der 902 Mitglieder auf eine andere, die größte Abteilung zurück: die Gymnastik.

Darunter fasst der Münsterer derzeit zwei Yoga-Kurse, einen Zumba-Kurs, Seniorengymnastik, die „Montagshüpfer“, die „Tanz-Kids“ und die Ballschule ebenso zusammen wie gleich sechs Turngruppen für Kinder. Die Jüngsten robben bei den „Krabbelkäfern“ noch übers Parkett der Sporthalle im vereinseigenen DJK-Komplex, zu dem an der Heinrich-Heine-Straße auch die selbst betriebene Gaststätte, die moderne Kegelbahn und der große Außenbereich (unter anderem mit einem Beachvolleyball-Feld) zählen. In seine Infrastruktur hat der Verein, der 2022 sein 100-jähriges Bestehen feierte, in den vergangenen Jahren mehr als eine halbe Million Euro investiert. Die etwas größeren Kinder mischen die Halle bei den „Turn-Pinguinen“ (eine Gruppe), den „Turn-Äffchen“ (zwei Gruppen) und den „Fröschen“ (ebenfalls zwei Gruppen) auf. Fast alle Sportstunden finden in der 50 Jahre alten, jüngst aber umfassend ertüchtigten DJK-Halle statt, deren Bedeutung fürs Vereinsleben kaum noch betont werden muss. Lediglich die Ballschule für Jungen und Mädchen ab sechs Jahren findet ein paar Meter weiter in der Gersprenzhalle statt.

Wer die Angebote addiert, kommt aktuell auf 13 Gruppen. „2019 waren es noch sechs Gruppen“, blickt Anne Brand zurück. „Damals haben wir nicht nur damit begonnen, neue Gruppen aufzubauen, sondern auch umzustrukturieren.“ So habe man damals festgestellt, dass ein Eltern-Kind-Turnen für Kids von ein bis drei Jahren nicht der Weisheit letzter Schluss sei: „In diesem Alter macht ein Jahr mehr oder weniger ja einen großen Unterschied“, weiß Brand, die selbst die Frösche-Gruppe leitet. Auch die Einteilung der Vier- bis Sechsjährigen in eine gemeinsame Gruppe habe sich hinsichtlich des Entwicklungsstands der Kinder und der entsprechenden Bewegungsbedürfnisse als zu heterogen entpuppt. Inzwischen haben die Blau-Weißen die Kurse auf kleinere Altersabstände umgestellt. Damit sind die einzelnen Gruppen jetzt auch etwas kleiner. „2019 waren es einfach zu viele geworden.“

Unterm Strich ist bei der DJK Münster in den vergangenen fünf Jahren aber nicht nur die Zahl der Gruppen stark gewachsen, sondern auch die ganze, derzeit unter der Leitung von Anika Richter stehende Gymnastik-Abteilung: 2018 verzeichnete sie noch 192 Mitglieder, machte bis zum Moment der Umstrukturierung 2019 bereits einen Satz auf 233. Weil der Verein auch in der Corona-Zeit kreativ den Zusammenhalt pflegte und einiges möglich machte, verstetigte sich der Trend selbst in den Folgejahren mit ihren besonders 2020 und 2021 schwierigen Rahmenbedingungen. Heute hat die Abteilung 315 Mitglieder, so viele wie nie zuvor, hat binnen fünf Jahren also 123 Kinder und Erwachsene dazugewonnen. Der Gesamtverein wuchs im selben Zeitraum „nur“ um 36 Mitglieder, von 866 auf 902. Besonders im Kegeln verbuchte die DJK in jüngerer Vergangenheit einen Rückgang.

(Text: jedö)