Darmstadt: Kommunale Biodiversitätsstrategie zur Erhaltung biologischer Vielfalt

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(Symbolfoto: congerdesign auf Pixabay)

Zur Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie zur Eindämmung des Artensterbens in der Stadt, hat die Wissenschaftsstadt Darmstadt eine Kommunale Biodiversitätsstrategie entwickelt (KBS). Diese wird durch das Bundesumweltministerium (BMUV) und das Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert, siehe https://www.bfn.de/pressemitteilungen/kommunale-strategien-fuer-mehr-biologische-vielfalt-im-staedtischen-raum).
Dazu wurde im Umweltamt eine auf zwei Jahre befristete Personalstelle einer Biodiversitätsmanagerin geschaffen, die zu 75 Prozent durch den Bund finanziert wird.

„Weltweit schreitet das Artensterben voran“, erklärt Umweltdezernent Michael Kolmer. „Neben internationalen und nationalen Bemühungen das Artensterben aufzuhalten, kommt es besonders auf die Maßnahmen vor Ort an. Da die Artenvielfalt vielerorts in den Städten höher ist als im Umland, ist es umso wichtiger diese Refugien zu erhalten und auszubauen.
Dieser Verantwortung können wir nun gerecht werden. Aufbauend auf dem kommunalen Maßnahmenprogramm „25 Schritte zur biologischen Vielfalt in Darmstadt“ wird die Biodiversitätsstrategie nun konkretisieren und Aspekte des Klimaschutzes und der Klimaanpassung stärker berücksichtigen.“

Ziel der Strategie ist es, ein Bewusstsein zu schaffen, sowohl für die Bedeutung der biologischen Vielfalt als auch für die Auswirkungen des Artensterbens auf die Gesellschaft. Die Biodiversitätsstrategie richtet sich damit sowohl an die Verwaltung als auch an alle Akteurinnen und Akteure der Stadtgesellschaft. Hier ist für nächstes Jahr ein umfassender Abstimmungsprozess vorgesehen.

„Die Strategie wird also weniger direkten Arten- oder Biotopschutz umsetzen als konkrete Vorstellungen liefern, was jede und jeder Einzelne in seinem Verantwortungsbereich selbst zum Schutz und zur Förderung der biologischen Vielfalt tun kann“, so Kolmer weiter.
„Der nachhaltige Schutz und die Förderung der Biologischen Vielfalt ist nur zu schaffen, wenn alle Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an einem Strang ziehen. Kommende Generationen werden dankbar sein, wenn es uns jetzt gemeinsam gelingt, diesen wertvollen Naturschatz zu bewahren. Die Biodiversitätsstrategie ist also ein wichtiger übergeordneter Baustein für das gesamtstädtische Handeln zudem die Verwaltung der Wissenschaftsstadt Darmstadt mit Fachplanungen beiträgt wie z.B. die Erstellung des im Frühjahr beschlossenen Darmstädter Arten-und Biotopschutzkonzeptes.“

Zwei Praxisprojekte werden durch die neue Biodiversitätsmanagerin bereits geplant, um die Wirksamkeit der Strategie von Anfang an auf ihre Anwendbarkeit zu prüfen.
Zudem sollen auch Patenschafts-Projekte zur Etablierung heimischer Arten und Citizen-Science- Ansätze zur Erfassung von z.B. Vogel – oder Insektenfauna erarbeitet werden, womit sich Bürgerinnen und Bürger am Erhalt der kommunalen Biodiversität einbringen können. Des Weiteren soll das Bewusstsein für Möglichkeiten geschärft werden, welche Maßnahmen zum Schutz gefährdeter Arten wie z.B. Schmetterlinge, Wildbienen, Fledermäuse und Vögel von Einzelpersonen ergriffen werden können.

Um die Veränderungen nachvollziehen zu können, wird ein Monitoring- und Evaluationskonzept entwickelt. Die so erfassten Ergebnisse werden in regelmäßigen Biodiversitätsberichten zusammengefasst und stehen dann u.a. der Politik als weitere Entscheidungsgrundlage zur Verfügung.

Fragen und Anregungen können an Dr. Olivera Siche vom Umweltamt gerichtet werden: per E-Mail an umweltamt@darmstadt.de oder telefonisch unter 06151/13-3020.

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)