Stadtentwässerung Frankfurt am Main nimmt neue Abluftanlage in Betrieb
Die Stadtentwässerung Frankfurt am Main (SEF) nimmt die neue Abluftanlage der Klärschlammbehandlung an ihrem Betriebsstandort in Sindlingen in den Regelbetrieb. Das neue Verfahren reduziert die Geruchsemissionen erheblich und sorgt für reine Luft in Sindlingen und im weiteren Umkreis der Anlage.
„Darüber werden sich die Bürgerinnen und Bürger nicht nur in Sindlingen, sondern auch in angrenzenden Kommunen freuen“, ist Andreas Hickmann, Technischer Betriebsleiter der SEF, überzeugt. Zukünftig wird die Abluft, die bei der Behandlung des Klärschlamms anfällt, über eine zweistufige Biofilteranlage mit nachgeschalteter Aktivkohleeinheit gereinigt. In jeder der drei Stufen findet eine signifikante Reduzierung der Geruchstoffkonzentration statt. Dadurch werden die gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerte eingehalten und die Geruchsbelästigung für die Bevölkerung minimiert. Die Wirksamkeit der 2023 realisierten Anlage ist bereits durch eine Probephase bestätigt. „Beschwerden wegen unangenehmen Geruchs aus unserem Standort Sindlingen erhalten wir so gut wie keine mehr“, bestätigt auch die Leiterin der Abwasserbehandlung der SEF, Susanne Schmid. Nun wird die neue Abluftbehandlungsanlage in den Regelbetrieb übernommen.
Verbesserung der Gesamtanlage
Die neue Anlage ergänzt eine bereits bestehende Abluftreinigungsanlage, die aufgrund der sehr komplexen Zusammensetzung der Abluft das gewünschte Reinigungsziel nicht vollständig erreichte. Die Ingenieurinnen und Ingenieure der SEF führten daher eine Reihe von Untersuchungen und Optimierungsmaßnahmen durch. Zugleich testeten sie in Zusammenarbeit mit der Hochschule Rhein-Main unterschiedliche Verfahren der Abluftbehandlung über einen längeren Zeitraum.
Mit der zweistufigen geschlossenen Biofilteranlage und einer nachgeschalteten Aktivkohleeinheit wird die angestrebte Geruchsreduzierung erreicht. In jeder der zwei biologischen Stufen bildet sich ein eigenes Milieu an Mikroorganismen. So werden in der ersten Stufe die gut wasserlöslichen Geruchsstoffe und in der zweiten Stufe die geruchsintensiven Schwefelverbindungen abgebaut. Eine zusätzliche Feuchteüberwachung sorgt für optimale Bedingungen der Mikroorganismen. Die Testphase ergab: Bereits nach den beiden geschlossenen und feuchteüberwachten Biofiltern wird das angestrebte Reinigungsziel erreicht, was eigene Messungen belegen.
Keine Geruchsbelästigung während der Bauzeit
Mit den gewonnenen Erkenntnissen der Optimierungsphase begann die Planung der neuen Abluftbehandlungsanlage im großtechnischen Maßstab. Die Anlage wurde unmittelbar neben der bestehenden Anlage errichtet. Gleichzeit konnte die bestehende Anlage weiter betrieben werden. Dadurch konnte ein längerer Verzicht auf eine Abluftbehandlung und eine damit verbundene höhere Geruchsbelastung der Anwohner vermieden werden.
Die Bauarbeiten starteten mit dem Verlegen der Wasserzu- und -ableitung für die Anschlüsse der Befeuchtung und zum Abführen der entstehenden Kondensate. Nach Fertigstellung der Rohbauarbeiten wurden die beiden zehn Meter hohen Abluftkamine, die acht Biofiltercontainer sowie der Aktivkohlecontainer aufgestellt und schließlich die Bestandsleitung mit den Containern angeschlossen. Nach rund zweijähriger Bauzeit konnte die gesamte Anlage nun fertiggestellt werden und den Probebetrieb aufnehmen. Die Einfahrphase zur Anpassung und Ausbildung der spezialisierten Mikroorganismen wird drei bis sechs Monate dauern.
(Text: PM Stadt Frankfurt)
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