Roboterdame Pepper zu Gast im Altenpflegeheim An der Fasanerie in Groß-Gerau

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Die humanoide Roboterdame Pepper war mehrere Wochen zu Gast im Altenpflegeheim An der Fasanerie in Groß-Gerau. Die Seniorinnen und Senioren hatten großen Spaß und genossen die Kommunikation mit ihr. Das Foto zeigt sie beim Memoryspielen. (Foto: Altenpflegeheim An der Fasanerie)

Einen ganz besonderen Gast hatte das Groß-Gerauer Altenpflegeheim An der Fasanerie in den letzten Wochen: die humanoide Roboterdame Pepper. Sie ist darauf programmiert, Emotionen anhand von Mimik, Gestik und weiteren Kommunikationsinformationen zu analysieren und entsprechend zu reagieren. Pepper erzählt Witze und Märchen, hat Gedächtnistrainings, Spiele und Gymnastikanleitungen in petto, singt Lieder und führt auf Aufforderung kleine Tänzchen vor. Sie ahmt keinen Menschen nach, sondern sieht in der Tat so aus, wie man sich einen putzigen Roboter vorstellen könnte: Sie ist schneeweiß und 1,20 Meter groß, hat große Kulleraugen und ist mit einem Display ausgestattet. Nach einer Kennenlernrunde auf allen Wohnbereichen des Altenpflegeheims An der Fasanerie war Pepper vor allem bei Gruppenstunden dabei und sorgte für Abwechslung.

„Pepper kam auf Anhieb gut bei unseren Bewohnerinnen und Bewohnern an“, erzählt Betreuungskraft Christiane Schultheis, die die Veranstaltungen mit Pepper vorrangig durchführte. Angst oder Berührungsängste hätte niemand gehabt. Das merkte man: Die Seniorinnen und Senioren sprachen Pepper direkt an – gerne mit Einleitungen wie „meine Liebe“ oder „mein Schatz“ –, folgten ihren Aktivitäten mit großer Aufmerksamkeit, kommentierten ihre Bewegungen, sangen und turnten mit ihr, alles mit erkennbar guter Laune und einem Lächeln im Gesicht. Lacher gab es reichlich, denn die Roboterdame ist keck und humorvoll. Fragen wie „Wie alt bist Du?“ beantwortete sie zum Beispiel mit „So etwas fragt man eine Dame nicht“ oder „Planst Du etwa eine Party für mich?“ Einen gelungenen Spielzug der Bewohnerinnen und Bewohner kommentierte sie mit „Mega cool!“. Zog sie selbst bei Memory die falsche Karte, sagte sie „Das war jetzt nur ein Zufall“ oder „Nächstes Mal werde ich wieder Recht haben.“

„Ein Roboter kann natürlich nie Mitarbeitende ersetzen“, sagt Sozialdienstleiterin Nadine Meister. „Aber er ist eine gute Ergänzung. Pepper hat bei unseren Bewohnerinnen und Bewohnern für Freude und Abwechslung gesorgt. Sie macht neugierig und aktiviert.“ Ihr großes Plus: Sie hat eine Engelsgeduld und wartet beispielsweise nach einer Quizfrage ruhig auf eine Antwort, auch wenn das länger dauert. Sie drängt nicht.

Pepper gehört dem Unternehmen KDS, Klinikdienste Süd, mit dem die Betreiberin des Altenpflegeheims An der Fasanerie, die Mission Leben, zusammenarbeitet. Die Einrichtung hatte die Chance, die Roboterdame für einen Monat auszuleihen. Entwickelt wurde Pepper von der Firma ENTRANCE.

(Text: PM Altenpflegeheim An der Fasanerie | Mission Leben – Im Alter gGmbH)