Grundwassersanierung in Viernheim

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Übersichtskarte Konzentration leichtflüchtiger halogenierter Kohlenwasserstoffe (LHKW) in Viernheim. (Karte: Hydrodata)

Trotz der erheblichen Schadstoffverringerung, die seit 1991 bereits erreicht wurde, wird die Maßnahme zur Entfernung von Schadstoffen aus dem Untergrund in Viernheim fortgeführt

Das Regierungspräsidium Darmstadt als zuständige Behörde und die HIM GmbH – Bereich Altlastensanierung (HIM-ASG) als Spezialist für Altlastensanierung weisen auf eine seit vielen Jahren laufende Grundwassersanierung im Innenstadtbereich von Viernheim hin: 1985 wurden im Innenstadtbereich von Viernheim erste Anzeichen einer Grundwasserkontamination durch leichtflüchtige halogenierte Kohlenwasserstoffe (LHKW) festgestellt. Durch eine erste Maßnahme konnten bis 2013 circa 550 Kilogramm Schadstoffe aus dem Grundwasser entfernt werden. Als zweite Maßnahme folgte eine Grundwasserförderung, dadurch wurden bis heute rund 2,3 Millionen Kubikmeter in einer Aufbereitungsanlage gereinigt und etwa weitere 130 Kilogramm Schadstoffe aus dem Untergrund entfernt.

Aufgrund dieser weitreichenden Maßnahmen liegen die Schadstoffkonzentrationen ausgehend vom Zentrum der Verunreinigung (Rathausstraße 33) in der natürlichen Fließrichtung des Grundwassers bis hin zur Saarlandstraße nur noch bei circa zehn Prozent der ursprünglichen Werte. Nach wie vor aber zeigen die Messungen, dass die geltenden Grenzwerte überschritten werden. Aus diesem Grund müssen die hydraulische Grundwassersanierung sowie das begleitende Monitoring-Programm zur Beobachtung der Schadstoffverteilung bis auf Weiteres fortgeführt werden.

Für die Bevölkerung geht von der Verunreinigung keine unmittelbare Gefahr aus. Das Regierungspräsidium möchte aber dafür sensibilisieren, dass das Wasser aus Privatbrunnen in dem in der Graphik dargestellten Gebiet LHKW enthalten kann. Für Rückfragen steht Florian Schmidt (florian.johannes.schmidt@him.de) als zuständiger Projektleiter der HIM-ASG gerne zur Verfügung. Detaillierte Informationen sind im aktuellen Jahresbericht der HIM-ASG zu finden.

Hintergrund

Die Grundwasserkontamination ist 1985 festgestellt worden. Der Schadensherd konnte auf dem ehemaligen Betriebsgelände einer chemischen Reinigung in der Rathausstraße 33 lokalisiert werden. Hier wurden große Mengen des Reinigungsmittels Tetrachlorethen in den Untergrund infiltriert. Seit 1991 saniert die HIM-ASG den Schadensfall im Auftrag des Landes Hessen. Den Großteil der Kosten trägt das Land Hessen, die Stadt Viernheim beteiligt sich an den Kosten. Das Regierungspräsidium Darmstadt betreut die Maßnahme.

1993 begann die Sanierung des kontaminierten Grundwassers mit der Abreinigung mittels mehrerer Grundwasserzirkulationsbrunnen. Dadurch wurde die Sanierung am Schadensherd 2013 beendet. Zudem wurde zwischen 1992 und 1997 im Bereich der Rathausstraße die Bodenluft oberhalb des Grundwassers durch eine Bodenluftreinigung saniert. Seit dem Jahr 2000 wird eine hydraulische Grundwassersicherung betrieben. Dabei wird das verunreinigte Grundwasser abgepumpt, in einer oberirdischen Wasseraufbereitungsanlage gereinigt und anschließend wieder in den Untergrund versickert. Diese Maßnahme läuft auch zukünftig weiter.

(Text: PM Regierungspräsidium Darmstadt)