Keine Angst vor dem Alter

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Dr. Max Schützler (Foto: Asklepios)

In der Geriatrie der Asklepios Paulinen Klinik in Wiesbaden gibt es vielfältige Behandlungsmöglichkeiten von altersbedingten Erkrankungen

Geriatrische Behandlung, auch als Altersmedizin bekannt, ist ein medizinischer Fachbereich, der sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden älterer Menschen ab 65 Jahre konzentriert. Mit der weltweiten Zunahme der älteren Bevölkerung rückt die Geriatrie immer stärker in den Fokus des Gesundheitswesens. Sie befasst sich mit den einzigartigen Bedürfnissen und Herausforderungen, die im Alter auftreten, und bietet eine breite Palette von medizinischen, pflegerischen und therapeutischen Maßnahmen, um die Lebensqualität und Funktionalität älterer Menschen zu erhalten oder zu verbessern.

An der Asklepios Paulinen Klinik in Wiesbaden beschäftigen sich Dr. Max Schützler, Chefarzt der geriatrischen Abteilung, und sein Team täglich mit den Herausforderungen dieses speziellen Fachgebiets. „Eine Besonderheit ist, dass unsere Patienten selten mit nur einem Symptom oder einer Erkrankung zu uns kommen. Es liegen in der Regel mehrere Beschwerden vor, die wir richtig einordnen müssen, um den Patienten effektiv zu behandeln“, erklärt der Chefarzt.

Bei Anamnese sehr genau und präzise vorgehen

Im höheren Alter kommen viele Dinge zusammen: ob eine drohende Immobilität bei schmerzhafter Frakturen nach Stürzen (Instabilitätssyndrom), ob Einschränkungen der Hirnleistungsfähigkeit, welche plötzlich austreten können (Delir) oder langsam voranschreiten sein können (dementielle Entwicklung), ob eine Isolation nach dem Tod des Lebenspartners mit zunehmender depressiver Veränderung oder ob eine neue Inkontinenz usw., mit all den Veränderungen müssen sich die Patienten nun auseinandersetzen. Doch nicht immer liegt hier nur eine schwere Erkrankung dahinter. „Wir müssen bei der Anamnese sehr genau und präzise vorgehen, damit wir die Symptome richtig zuordnen. Dafür gehen wir bei den Untersuchungen strategisch vor, um jeden einzelnen Bereich abzudecken und auszuschließen“, so Dr. Schützler.

Dafür werden eine ganze Batterie an Tests von unseren Therapeuten durchgeführt, wie zum Beispiel der Timed “Up and Go”-Test oder der Tinetti-Test durch die Physiotherapie oder der geriatrische Depressionstest von unseren Psychologen wie auch der Mini Mental State Examination und noch viele mehr wie auch sämtliche andere Untersuchungen, wie Blutanalysen, Computertomographien, Röntgenaufnahmen oder Urinproben von unseren Ärzten durchgeführt werden. „Wenn alle Ergebnisse vorliegen, können wir beurteilen, welche Therapie und Behandlung wir einschlagen. Es gibt Fälle, da kommen die Patienten mit einer Verschlechterung des allgemeinen Zustands zu uns, haben kognitive Störungen, wie Konzentrations- oder Erinnerungsschwierigkeiten, und eine plötzlich auftretende Inkontinenz. Das muss aber nicht immer darauf hinweisen, dass eine Demenzerkrankung vorliegt und der Patient einfach inkontinent geworden ist“, sagt Dr. Schützler. Manchmal führe ein einfach zu behandelnder Harnwegsinfekt zu unkontrolliertem Harnabgang. Zu wenig Flüssigkeitsaufnahme und beispielsweise ein gestörter Salzhaushalt seien darüber hinaus in einigen Fällen für zwischenzeitliche Delirien verantwortlich.

Schon bei kleinsten Veränderungen Arzt aufsuchen

„Es sind oft also vermeintlich kleine Faktoren, die eine große Wirkung auf den Körper und das Befinden haben, weil die allgemeine Widerstandskraft im Alter abnimmt. Da sich gerade bei älteren Menschen daraus aber mit der Zeit größere und ernsthaftere Probleme entwickeln können, ist es wichtig, schon bei kleinsten Veränderungen einen Arzt aufzusuchen. Vor allem Angehörige sollten auf Veränderungen im Gesundheitszustand oder auch im Verhalten achten und ärztlichen Rat suchen. So haben wir die Möglichkeit, in einem möglichst frühen Stadium Erkrankungen zu behandeln und älteren Menschen damit ein möglichst langes, selbstständiges Leben zu ermöglichen.“

Die Möglichkeiten der geriatrischen Behandlungen an der Paulinen Klinik sind vielfältig und auf die jeweiligen Bedürfnisse der Patienten abgestimmt. Es besteht beispielsweise die Option, gewisse Leistungen wie Physio- oder Ergotherapie auch zu Hause oder im Pflegeheim zu erhalten. Patienten, die in der Tagesklinik behandelt oder stationär aufgenommen werden, können vom klinikeigenen Fahrdienst transportiert werden. Alle Informationen rund um das Therapieangebot, den Krankenhausaufenthalt und die Nachsorge gibt es unter Tel. 0611/8472802 (Akut-Geriatrie und geriatrische Frührehabilitation) sowie unter Tel. 0611/6937508 und 0611/6937509 (Geriatrisches Zentrum am Schlossplatz, Haus Albert Schweitzer / Katharinenstift).

(Text: PM LPR)