Wissenschaftsstadt Darmstadt veröffentlicht 25. Beteiligungsbericht

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Darmstadts Innenstadt (Foto: Nikolaus Heiss)

Gesamtleistung und Jahresergebnis entwickeln sich positiv, Investitionen nehmen zu

„Die Darmstädter Stadtwirtschaft hat im Geschäftsjahr 2022 bedeutende Infrastrukturprojekte vorangetrieben und erfolgreich beendet – trotz der Herausforderungen im Bausektor“, erklärt Oberbürgermeister Hanno Benz anlässlich der Veröffentlichung des 25. Beteiligungsberichts der Wissenschaftsstadt Darmstadt.

Oberbürgermeister Benz verweist in diesem Zusammenhang unter anderem auf den Abschluss des Gesamtprojekts Nordbad, die Inbetriebnahme der Lichtwiesenbahn und die Anschaffung von Straßenbahnen der Baureihe ST15. „Der Darmstädter Stadtwirtschaft gelingt es, ihr vielseitiges Produkt- und Dienstleistungsangebot der kommunalen Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten und gleichzeitig in Projekte zu investieren, die den Wohn-, Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Darmstadt zukunftsfähig machen. Dies macht sie zu einem starken Partner für die Menschen und Unternehmen in der Region“, so Benz.

Die HEAG-Vorstände Prof. Dr. Klaus-Michael Ahrend und Dr. Markus Hoschek ergänzen: „Ausschlaggebend für das erfolgreiche Wirken der Darmstädter Stadtwirtschaft ist auch, dass alle relevanten Akteure aus der Wissenschaftsstadt Darmstadt und den Beteiligungen vertrauensvoll zusammenarbeiten. Gemeinsam ist es uns auch im Geschäftsjahr 2022 gelungen, wichtige Vorhaben aus der Stadtwirtschaftsstrategie 2025 umzusetzen.“

Ökonomische Entwicklung im Überblick

Die kommunalen Unternehmen sind den acht Geschäftsfeldern der Darmstädter Stadtwirtschaft zugeordnet: Energie und Wasser, Immobilien, Mobilität, Kultur und Freizeit, Digitalisierung und Telekommunikation, Gesundheit und Teilhabe, Entsorgung und Abwasser sowie Strategie, Finanzen und Innovationen. Deren ökonomische Entwicklung im vergangenen Geschäftsjahr legt der Beteiligungsbericht dar. Zu diesem Zweck führt der mehr als 500 Seiten umfassende Bericht, den die HEAG jährlich im Auftrag der Wissenschaftsstadt Darmstadt erstellt, unter anderem durch alle relevanten Kennzahlen der einzelnen Beteiligungen und skizziert deren wirtschaftliche Lage.

Die Anzahl der Unternehmen, an denen die Wissenschaftsstadt Darmstadt im Geschäftsjahr 2022 mittelbare oder unmittelbare Anteile von mindestens 20 Prozent gehalten hat, lag – wie im Vorjahr – bei 118. Diesen Unternehmen ist es gelungen, ihre erwirtschaftete Gesamtleistung von 2.807 Millionen Euro in 2021 auf 3.816 Millionen Euro in 2022 zu erhöhen. Dies lag vor allem an der durch den russischen Angriff auf die Ukraine ausgelösten Kostenentwicklung, durch die sowohl die Energiepreise als auch die bezogenen Leistungen und der Materialaufwand deutlich angestiegen sind. Die Bilanzsumme hat sich ebenfalls positiv entwickelt: Im Vergleich zum Vorjahr wuchs sie um 349 Millionen Euro auf 5.819 Millionen Euro an. Das Jahresergebnis hat sich leicht erholt. Die Beteiligungen der Wissenschaftsstadt Darmstadt schlossen das Geschäftsjahr 2022 mit minus
19 Millionen Euro (Vorjahr: minus 24 Millionen Euro) ab.

Zum Stichtag am 31. Dezember 2022 zählte der Stadtkonzern 9.093 Beschäftigte
(Vorjahr: 9.223). Geringfügige Veränderungen gab es im Geschlechterverhältnis der Gesamtbelegschaft (inklusive Auszubildende): Lag der Anteil weiblicher Angestellter im Vorjahr bei 47,8 Prozent, sank er 2022 auf 46,8 Prozent. Entsprechend stieg der Anteil männlicher Angestellter von 52,2 Prozent in 2021 auf 53,2 Prozent in 2022.

Beteiligungen zeigen sich investitionsfreudig

Die kommunalen Unternehmen haben für Investitionen im Geschäftsjahr 2022 423 Millionen Euro (Vorjahr: 404 Millionen Euro) aufgewendet. Das Gros der Summe entfällt auf die Beteiligungen aus dem Geschäftsfeld Immobilien (2022: 113 Millionen Euro, Vorjahr: 144 Millionen Euro). Allen voran ist hier die bauverein AG zu nennen, die die Entwicklung der Quartiere Lincoln und Ludwigshöhviertel sowie die energetische Sanierung ihres Wohnungsbestands fortsetzte. Damit hat die HEAG-Tochter zwei zentrale Projekte zur Sicherung des Wohnstandorts Darmstadt vorangetrieben.

Mit Investitionen in Höhe von 99 Millionen Euro (Vorjahr: 108 Millionen Euro) setzte das Geschäftsfeld Energie und Wasser im Berichtszeitraum am zweitmeisten Kapital ein. Damit wurde zum Beispiel der Ausbau von Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien durch den ENTEGA-Konzern finanziert.

Die größten Veränderungen haben sich im Geschäftsfeld Digitalisierung und Telekommunikation (2022: 89 Millionen Euro, 2021: 27 Millionen Euro) sowie im Geschäftsfeld Entsorgung und Abwasser (2022: 81 Millionen Euro, 2021: 36 Millionen Euro) ergeben. Die Gründe hierfür liegen im Ausbau des Glasfasernetzes bzw. in Investitionen in die Müllheizkraftwerke Darmstadt und Wiesbaden.

Dass sich die vielseitige Darmstädter Stadtwirtschaft als Einheit versteht und sich die Geschäftsfelder untereinander bei der Aufrechterhaltung von Leistungen der Daseinsvorsorge stützen, zeichnet die DNA des Stadtkonzerns aus. „Aus diesem unternehmerischen Selbstverständnis heraus werden die Gewinne wirtschaftlich starker Beteiligungen eingesetzt, um strukturbedingt negative Ergebnisse anderer Geschäftsfelder in Teilen auszugleichen“, so Benz. In der Praxis ermöglichen es primär die Überschüsse der Unternehmen aus den Geschäftsfeldern Energie und Wasser, Digitalisierung und Telekommunikation, Immobilien und mit der Sparkasse auch aus dem Geschäftsfeld Strategie, Finanzen und Innovation, wesentliche Angebote aus den Bereichen Mobilität, Gesundheit und Teilhabe sowie Kultur und Freizeit realisieren und ausbauen zu können.

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt veröffentlicht die aktuelle Version ihres Beteiligungsberichts online unter https://www.heag-beteiligungsbericht.de/. Der Beteiligungsbericht 2022 kann zudem unter https://www.heag.de/stadtwirtschaft/beteiligungsbericht/ als PDF heruntergeladen werden. Interessierte finden dort auch die Online-Mediathek, in der die Beteiligungsberichte der Vorjahre gebündelt sind.

8Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)