NABU-Aktion auf der Heide in Waldacker

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Drei Stunden dauerte die NABU-Aktion auf der Heide in Waldacker. (Foto: PS)

Der Regen hatte rechtzeitig zu Beginn der Herbstaktion des Naturschutzbundes aufgehört. So gab es für die zehn Teilnehmer am Samstagvormittag optimale Bedingungen für ihre Arbeit auf der Heide in Waldacker. Auf der 30.000 Quadratmeter großen Fläche wurden wieder unerwünschte Fremdgewächse entfernt.

Ziel der Aktionen ist es, die besondere Kulturfläche als Lebensraum für die dort vorkommenden seltenen Pflanzen und Kleintierarten und für die Menschen als Erholungsfläche zu erhalten. Den kleinen Imbiss nach dreistündiger Arbeit hatten sich die Teilnehmer redlich verdient. Schließlich ist der jährliche Aufwuchs an Eichen, Traubenkirsche, Kiefern, Ginster und vor allem der Brombeere groß. „Wir hatten in den letzten Jahren meist so 15 Teilnehmer, manchmal auch 20. Diesmal sind es ein paar weniger“, sagte der NABU-Vorsitzende Dr. Rüdiger Werner.

Neben dem Arbeitseinsatz des NABU gibt es weitere Säulen der Heidepflege. So weiden auf der Heide seit 2010 Schafe – immer zu einem anderen Zeitpunkt zwischen Mai und August. Dadurch werden die Gräser kurz gehalten. Diesmal waren die Schafe bis Anfang August da. „Im Juli hatten wir ja diese Trockenheit, das sah dann aus wie eine Wüste“, sagte Rüdiger Werner. „Durch den Regen im August hat sich das aber wunderbar entwickelt.“ So schön geblüht wie in diesem Jahr habe es auf der Heide selten. „Man hat gesehen, wie schnell sich die Natur erholen kann.“ Werner hatte Anfang August und Anfang September Bilder gemacht. „Da denkt man, das wären zwei verschiedene Flächen oder unterschiedliche Jahre. Aber da liegen nur vier Wochen dazwischen.“ Bei der Heide hatte man in den letzten Jahren einige Flächen abgemäht, da sie vergreist waren. In den trockenen und heißen Monaten sieht das dann so aus, als ob alles tot ist. Aber auch diese Bereiche haben sich wieder erholt.

Die rund drei Hektar große, mit Heidekraut bewachsene Fläche ist ein für unsere Breiten besonderes Biotop mit einer außerordentlich hohen biologischen Vielfalt, besonders an Blütenpflanzen und Insekten. Anfang der neunziger Jahre war die Heide, zu einem Zeitpunkt, als sie total verbuscht war, mit einer Großaktion neu angelegt worden. Ziel des NABU ist es, die Heide langfristig zu erhalten und weiter ökologisch zu verbessern.

„Das Jahr war für die Heide gut“, sagte Rüdiger Werner am Samstag. Sorgen bereitet dem NABU lediglich die Brombeere, die sich in den vergangenen Jahren stark ausgebreitet hat. „Die Brombeere ist sehr konkurrenzstark“, vermutet Rüdiger Werner einen Grund. Während andere Pflanzen mit der Trockenheit der vergangenen Jahre große Probleme hatten, sei die Brombeere damit besser zurechtgekommen.

(Text: PS)