Ehrenamtliche Stimme der Gewässerfauna im Odenwaldkreis

214
Drei, die für den Natur- und Gewässerschutz an einem Strang ziehen: (von links nach rechts) Jürgen Heisel. Leiter der Abteilung Umwelt, Naturschutz und Landschaftspflege, sein Mitarbeiter Alexander Späth und der ehrenamtliche Fischereiberater für den Odenwaldkreis, Jörg Tom Ulm. (Foto: Saskia Hofmann / Kreisverwaltung)

In vielen Bereichen arbeitet das Landratsamt des Odenwaldkreises mit ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern zusammen. Bei der Fischereibehörde ist eine Zusammenarbeit sogar gesetzlich vorgesehen – in Form des Fischereiberaters. Seit diesem Jahr ist das Jörg Tom Ulm aus Erbach. Sein Ansprechpartner im Landratsamt ist Alexander Späth von der Abteilung Umwelt, Naturschutz und Landschaftspflege. Er schätzt die abwechslungsreiche Tätigkeit im Landratsamt und möchte sie dafür nutzen, die Naturschutzarbeit und den Gewässerschutz in der Bevölkerung bekannter zu machen. „Der Klimawandel hat einen großen Einfluss auf die Gewässer. Der Fischbestand sagt uns viel über die Temperatur der Flüsse und Seen und somit über die Entwicklung des Klimas.“

Fischereiberater könnten auch Fischschutzbeauftrage genannt werden. Ulm sieht sie als „Stimme der Gewässerfauna“, die manchmal auch gegen wirtschaftliche Interessen steht. So schreiben sie beispielsweise Stellungnahmen, wenn bei Bauvorhaben die Fischereibehörde beteiligt werden muss. Dabei beurteilen sie die Auswirkungen auf den Lebensraum der Fische. Außerdem übernehmen die Beauftragten eine Vermittlerrolle zwischen Behörde und Angelvereinen oder Hegegemeinschaften und sind Mitglied des Prüfungsausschusses für die stattliche Fischerprüfung. Fischereibeauftragte werden immer für fünf Jahre vereidigt. „Wir alle sind der Natur verpflichtet. Zur Unterstützung der behördlichen Arbeit ist es wichtig, jemanden zu habe, der die Dinge auch aus einer anderen Perspektive betrachtet“, hebt Jürgen Heisel, Leiter der Abteilung Umwelt, Naturschutz und Landschaftspflege die Position des Fischereiberaters hervor.

Jörg Tom Ulm engagiert sich schon seit rund 50 Jahren ehrenamtlich in verschiedenen Bereichen. Als er erfuhr, dass ein neuer Fischereiberater gesucht wird, war für Ulm klar, dass das wichtige Amt nicht längere Zeit unbesetzt sein darf. Da sich auch die Obere Fischereibehörde und der Verband Hessischer Fischer für ihn aussprachen, wurde ihm die Aufgabe übertragen. Für ihn sprach außerdem sein Fachwissen: Ulm absolvierte Lehrgänge zum Gewässerwart, hat eine Zulassung als Elektrofischer und arbeitete an der Aufstellung des Hessischen Fischartenkatasters im Odenwaldkreis mit. Als Vorsitzender des Dachverbandes „Marbach-See“, dem 16 hiesige Angelvereine angehören, will er sich bemühen, eine Nachfolge für das Amt des Fischereiberaters zu finden.

(Text: PM Odenwaldkreis)