Am vergangenen Donnerstag stand das Bahnhofsviertel im Fokus des 36. Wirtschaftstages der Wirtschaftsförderung Frankfurt. In der jüngeren Vergangenheit war das Viertel wieder verstärkt im Blickpunkt der öffentlichen Debatte. Umso wichtiger war es den Teilnehmenden des Wirtschaftstages, hinter die Kulissen einiger Betriebe schauen zu können, um mit den Gewerbetreibenden ins Gespräch zu kommen.
Weiterhin wichtiger Wirtschaftsraum für die Stadt
Mit Blick auf den Rundgang betonte Wirtschaftsdezernentin Stephanie Wüst: „Das Bahnhofsviertel ist dynamisch und hat einen ganz besonderen Charme. Hier ballt sich viel von dem, was unsere Stadt so außergewöhnlich und einzigartig macht. Leider gibt es neben den positiven Aspekten wie einer starken Kreativszene, engagierten Gewerbetreibenden und einer florierenden Gastronomie auch die andere Seite mit offenem Drogenhandel, -konsum und Kriminalität. Diese negative Seite haben wir als Stadt bislang nicht in den Griff bekommen und darüber Vertrauen der Bürger verloren. Das zeigte sich auch bei der Planung des Wirtschaftstags, die einiges an Überzeugungsarbeit auf Seite der Unternehmen erforderte. Es ist unsere Aufgabe als Magistrat, über konkretes Handeln und schnelle, sichtbare Erfolge dieses Vertrauen zurückzugewinnen.“
Dabei unterstreicht die Wirtschaftsdezernentin die wirtschaftliche Bedeutung des Stadtteils für Frankfurt: „Ein unkonventionelles, aber sauberes und sicheres Bahnhofsviertel ist wichtig für unsere Stadt. Hier sammeln Touristen und Tagesbesucher ihre ersten Eindrücke, hier leben 5000 Menschen und sitzen wichtige Gewerbesteuerzahler. Mit seiner bunten Mischung aus Einzelhandel, Handwerk, Gastronomie, Kreativität und guter Bausubstanz sind beste Voraussetzungen für einen florierenden Stadtteil gegeben. Das gilt es mit vereinten Kräften engagierter Anwohner, des Gewerbevereins, der Eigentümerinitiative Bahnhofsviertel, der Stadt und der Polizei wieder in den Mittelpunkt zu rücken.“
Unternehmen als Zukunft des Stadtteils
Hans-Joachim Wolff, Abteilungsleiter Gewerbeberatung, Stadtteilmanagement & Existenzgründung, blickt auf die Entwicklung des Viertels: „Für uns war es wichtig, heute mit dem Wirtschaftstag vor Ort im Bahnhofsviertel zu sein. Wir, von der Wirtschaftsförderung Frankfurt, haben mit unserer Gewerbeberatung täglich mit den Gewerbetreibenden aus dem Viertel zu tun und wissen um ihre aktuellen Herausforderungen und Aufgaben. Nun haben wir auch in großer Runde und mit verantwortlichen Akteurinnen und Akteuren uns im Viertel gemeinsam ein Bild gemacht. Ich erhoffe mir, dass wir so den schon intensiven Dialog mit den ansässigen Gewerbetreibenden noch weiter verstärken können.“
Gleichzeitig stellt Wolff auch die Kreativität und die Strahlkraft der Unternehmen heraus: „Wieder einmal zeigte sich bei den Unternehmensbesuchen, was die Wirtschaft im Stadtteil ausmacht: Nicht nur Kreativität und Ideenreichtum, sondern auch Beständigkeit und Verlässlichkeit. Darin liegt für die Zukunft des Bahnhofsviertels weiterhin eine große Chance.“
Unternehmensbesuche vor Ort
Zahlreiche Vertreterinnen und Vertretern des Wirtschaftsdezernats, der Stadtverordnetenversammlung, des zuständigen Ortsbeirats, der Wirtschaftsförderung Frankfurt, der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, der Industrie- und Handelskammer, des Amts für Straßenbau und Erschließung, der Stabstelle Sauberes Frankfurt, des Koordinierungsbüros Bahnhofsviertel, des Straßenverkehrsamts, der Stabsstelle Stadtmarketing, des Polizeipräsidiums, des Gewerbevereins und der Eigentümerinitiative Bahnhofsviertel besuchten die dort ansässigen klein- und mittelständischen Unternehmen, um sich vor Ort einen persönlichen Eindruck über die aktuellen Herausforderungen von diesem Stadtteil zu machen.
Der Rundgang startete mit einem gemeinsamen Treffpunkt im Hotel Le Méridien am Wiesenhüttenplatz. Moritz Lobe, Quality & Procurement Manager des Hotel Le Méridien, begrüßte die Teilnehmenden am Standort, an dem schon seit 1905 verschiedene Hotelketten ihre Gäste beherbergten. Im Anschluss ging es zunächst zum Alim Markt auf die Münchener Straße, zu einem Familienunternehmen für Lebensmittel und Gastronomie. Der nächste Besuchsort lag nur einige Meter weiter die Straße runter: bei der Blockchain Helix von Geschäftsführer Oliver Naegele beschäftigen sie sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz. Von dort aus ging die Gruppe auf die andere Straßenseite zur Schuhmacherei Lenz, einem kleinen Handwerksbetrieb, den es schon seit 1941 gibt. Von der Münchener Straße ging es für die Teilnehmenden weiter in die Kaiserstraße und auf den Kaisermarkt, der dienstags und donnerstags dort zu finden ist. Anschließend besuchte die Exkursionsgruppe die Tanzschule Monika Bauer auf der Kaiserstraße sowie zum Abschluss die Kioskbox am Francois-Mitterand-Platz
Wirtschaftstage seit 1998
Die Wirtschaftstage finden seit 1998 jedes Jahr in den Stadtteilen statt und werden von der Wirtschaftsförderung organisiert. Die Unternehmensbesuche im Rahmen des Wirtschaftstages sollen die Möglichkeit schaffen, die Branchenvielfalt des Stadtteilgewerbes aufzuzeigen, mit den ortsansässigen Unternehmen die Rahmenbedingungen der Wirtschaft im Stadtteil auf Augenhöhe zu diskutieren und wertvolle Anregungen für Verbesserungen aufzunehmen. Der Wirtschaftstag im Bahnhofsviertel war die 36. Auflage der Veranstaltungsreihe.
(Text: PM Wirtschaftsförderung Frankfurt)
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