Fluglärm in Darmstadt: Verlagerung der Route AMTIX

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Flugzeug im Landeanflug (Symbolbild: Emanu auf Unsplash)

Untersuchungsergebnisse werden Anfang 2024 erwartet

Prüfungsergebnisse für die neue Routenführung der verlagerten Abflugroute AMTIX kurz werden im ersten Quartal 2024 erwartet; die Entscheidung über die Beantragung eines erneuten Probebetriebs für die Verlagerung erfolgt in der Fluglärmkommission. Dies hat jetzt Umweltdezernent Michael Kolmer mitgeteilt.

Bereits seit längerer Zeit wird im zuständigen Forum Flughafen und Region (FFR) an neuen Varianten für eine Verlagerung der im Darmstädter Norden verlaufenden Abflugroute AMTIX kurz gearbeitet. Der Probebetrieb der ursprünglich vorgesehenen Verlagerung war im Januar 2021 wegen potenzieller Sicherheitsproblematik (Unterschreitung der Sicherheitsabstände zu landenden Flugzeugen) unterbrochen worden.
Später wurde die Arbeit an neuen Lösungen im FFR unter anderem durch neue restriktive EU-Vorgaben zur Flugverfahrensplanung noch komplexer und aufwändiger.

Reduzierung des Fluglärms

In der jüngsten Sitzung der Fluglärmkommission Frankfurt wurde nun betont, dass das grundsätzliche Ziel der Maßnahme, nämlich die Reduzierung des Fluglärms in der Region mit besonderem Blick auf besonders stark Betroffene weiterhin gilt. Schwerpunkt der aktuellen Arbeiten sind die Abschätzung und Beurteilung des Flugverhaltens unterschiedlicher Flugzeugtypen auf den neu erarbeiteten möglichen Routenverläufen. Dies erfolgt sowohl durch Berechnungen, als auch durch Flüge im Flugsimulator mit verschiedenen Flugzeugen und unterschiedlichen Beladungszuständen.

Auch der Effekt, dass im Probebetrieb über dem Nordrand von Wixhausen deutlich mehr Überflüge als erwartet stattfanden, wird hier berücksichtigt. Sobald die Ergebnisse vorliegen, will das FFR diese mit den betroffenen Kommunen diskutieren und ggf. eine Empfehlung über die Umsetzung der Verlagerung aussprechen. Das FFR rechnet damit, dass das Prüfergebnis im ersten Quartal des kommenden Jahres vorliegen wird.

„Dass seit der Aussetzung des Probebetriebs bereits fast drei Jahre vergangen sind, ist vor dem Hintergrund der Fluglärmbelastung der Bürgerinnen und Bürger im Darmstädter Norden, die bereits wieder fast das negative Rekordniveau von 2019 erreicht hat, sehr schmerzlich.

Zugleich ist klar, dass ein möglicher Probebetrieb zu 100 Prozent stimmig sein muss. Wir sprechen über eine Generationenchance, die nicht leichtfertig vergeben werden darf. Daher ist es wichtig, mögliche Abweichungen in den Flugverläufen verlässlich zu untersuchen und im Vorhinein abzustellen. Das FFR und die Deutsche Flugsicherung haben dabei weiterhin die Unterstützung der Wissenschaftsstadt Darmstadt, und ich werde mich mit ganzer Kraft dafür einsetzen, dass wir so bald wie möglich in der Fluglärmkommission den Probebetrieb auf den Weg bringen können. Selbstverständlich ist dabei, dass auch nach Vorliegen der Prüfergebnisse und einer Empfehlung der Kommission das für die Festlegung des Probebetriebs zuständige Bundesamt für Flugsicherung die finale Abwägung treffen muss“, erläutert Umweltdezernent Kolmer.

(Text: PM Wissenschaftsstadt Darmstadt)