Förderung der Insektenvielfalt: Viernheim schließt sich Forschungs- und Transferprojekt an

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Eine Freifläche auf dem Satonévri-Platz dient als Versuchsbeet für das Projekt. (Foto: Stadt Viernheim)

Eine Freifläche auf dem Satonévri-Platz dient als Versuchsbeet für das Projekt

Das in den letzten Jahren vielerorts beobachtete massive Insektensterben hat die Aufmerksamkeit auf die wichtige Rolle gelenkt, die Insekten in Ökosystemen spielen. Wildbienen, Schmetterlinge, Fliegen und Co. sind nicht nur wichtige Bestäuber – sie bilden auch die Nahrungsgrundlage für zahlreiche andere Tiere wie Vögel, Fledermäuse oder Eidechsen. Um dem besorgniserregenden Trend des Insektenrückgangs entgegenzuwirken, beteiligt sich die Stadt Viernheim an einem neuen Forschungs- und Transferprojekt der Hochschule Geisenheim. Das Projekt WiZik (Potenzial von Wild- und Zierpflanzen für Insektenschutz und klimaresistente Begrünung im urbanen Raum) wird vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) unter dem Dach des Lore-Steubing-Instituts (LSI) für Naturschutz und Biodiversität gefördert. Insgesamt sind 15 hessische Kommunen an dem Projekt beteiligt.

Weiteres wichtiges Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit

Ziel ist es, fundierte Erkenntnisse darüber zu gewinnen, welche Pflanzenarten besonders viele Insektenarten fördern und gleichzeitig mit geringem Pflege- und Wasserbedarf auskommen können, um bei der zunehmenden Erwärmung und immer knapper werdenden personellen Ressourcen eine praxistaugliche Begrünung zu gewährleisten. „Das Projekt der Hochschule Geisenheim passt perfekt in unsere Brundtlandstadt. Seit vielen Jahren verfolgen wir mit Aktionen wie ‘Viernheim summt‘ oder den ‘Mustergärten‘ das Ziel, den Blick der Menschen auf die biologische Vielfalt und den drastisch zu verzeichnenden Insektenschwund zu richten. Mit der Beteiligung können wir ein weiteres wichtiges Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit setzen“, freut sich Erster Stadtrat Jörg Scheidel.

In den kommenden drei Jahren werden die Forschenden der Hochschule Geisenheim hierfür in Viernheim am Satonévri-Platz direkt vor der Kulturscheune auf einer Fläche von vier mal fünf Metern verschiedene, in einem gemeinsamen Versuchsbeet gepflanzte Wild- und Zierstauden miteinander vergleichen. Sie wollen feststellen, welchen Insekten diese Pflanzen als Nahrung dienen und in welchem Umfang. Darüber hinaus werden sie testen, wie robust die Pflanzen gegenüber der zunehmenden Trockenheit sind. Hierfür wird die Bewässerung der Pflanzen im letzten Studienjahr auf ein Mindestmaß reduziert und daraufhin geprüft, wie sich dies auf das Wachstum und das Blütenangebot der Pflanzen auswirkt.

Das Forschungsprojekt wird von Wissenschaftlern der Hochschule Geisenheim in enger Zusammenarbeit mit kommunalen Einrichtungen, Umweltorganisationen und Gärtnereien durchgeführt, um die Ergebnisse direkt in nachhaltige Begrünungsstrategien im kommunalen Bereich überführen zu können.

Weitere Informationen zum Projekt hier.

(Text: PM Stadt Viernheim)