Kreis Bergstraße: Die Landarztquote – ein gutes Instrument, um die Gesundheitsversorgung vor Ort zu stärken

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(Symbolfoto: tomwieden auf Pixabay)

Bei der „Lokalen Gesundheitskonferenz“ wurde unter anderem das Projekt „Hessen I Land I Medizin“ vorgestellt

Bei der „Lokalen Gesundheitskonferenz“ unter Federführung der Ersten Kreisbeigeordneten und Gesundheitsdezernentin Diana Stolz treffen sich regelmäßig verschiedene Vertreter des Gesundheitswesens aus dem Landkreis mit Vertretern der Kreisverwaltung zum Austausch. Der Einladung der Ersten Kreisbeigeordneten zur 18. Lokalen Gesundheitskonferenz, die kürzlich digital stattfand, sind erneut zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen des Gesundheitssektors gefolgt – darunter Vertreterinnen und Vertreter der Krankenkassen, Krankenhäuser, Ärztenetze, Hebammen oder auch der Kassenärztlichen Vereinigung Hessens.

Nach der Begrüßung durch die Erste Kreisbeigeordnete informierten Dr. Linda Seeger und Anne Reitz über das Kooperationsprojekt der medizinführenden Universitäten in Hessen (Frankfurt, Marburg und Gießen) „Hessen I Land I Medizin“ (HeLaMed) – inklusive der Umsetzung der Landarztquote und der Quote für den öffentlichen Gesundheitsdienst (ÖGD) in Hessen – welches vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration sowie dem Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert wird.

Das Projekt sieht vor, über eine spezielle Doppelvorabquote geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern einen Studienplatz der Humanmedizin, unabhängig der Abiturnote, zu verschaffen. Voraussetzung bildet die vertragliche Verpflichtung, sich nach erfolgreich absolviertem Studium für zehn Jahre in einem Gebiet mit besonderem öffentlichen Bedarf in den Fachrichtungen Kinder- und Jugendmedizin, Allgemeinmedizin oder dem öffentlichen Gesundheitswesen niederzulassen beziehungsweise ein Angestelltenverhältnis einzugehen. Im Kreis Bergstraße soll nächstes Jahr in den Kommunen des Netzwerks Ortsnahe Versorgung Ried (NORIE) hier eine Kooperation ermöglicht werden. „Als Kreis tun wir, zum Beispiel über das NORIE- und auch das NOVO-Netzwerk, vieles, um die Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen vor Ort zu stärken. Medizin-Studierende gezielt für eine Tätigkeit auf dem Land anzusprechen, stellt einen wichtiger Baustein dafür dar“, erklärte die Gesundheitsdezernentin Diana Stolz.

Im Anschluss informierte Daniel Maas, Sachgebietsleiter des Teams „Flüchtlinge und Aussiedler“ des Kreises Bergstraße aus dem Zuständigkeitsbereich des Kreisbeigeordneten Matthias Schimpf, über die aktuelle Flüchtlingssituation im Kreis. Der Umgang mit Geflüchteten ist dabei als Querschnittsthema zu betrachten, sind doch zahlreiche Bereiche wie etwa der Gesundheits- oder Bildungssektor betroffen. Nicht zu vernachlässigen ist daneben auch der Bedarf an Wohnraum für diese Personengruppen. Prognostisch werden sich die Zahlen der dem Landkreis zugewiesenen Geflüchteten weiter erhöhen.

Im Anschluss an die beiden Redebeiträge stellten die Teilnehmenden der Konferenz Fragen und berichteten von ihren Erfahrungen in der täglichen Arbeit. Auch deshalb wurde die Konferenz ihrem Anspruch, die Teilnehmenden zu vernetzen und zu informieren, gerecht. Im Frühjahr des kommenden Jahres soll die nächste Lokale Gesundheitskonferenz des Kreises Bergstraße stattfinden.

(Text: PM Kreis Bergstraße)