Rödermark: Gemarkungsrundgang mit vier Haltestellen

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In Sachen „Funktionaler Mitte" ist der Kulturhallenvorplatz ein wichtiges Puzzleteil. (Foto: PS)

Beim Gemarkungsrundgang in Rödermark steuerten die Teilnehmer am Samstag vier Orte an, an denen in den kommenden Jahren verschiedene Projekte umgesetzt werden sollen. 60 Teilnehmer waren bei der ersten Veranstaltung dieser Art seit der Pandemie mit dabei. Los ging es im Park am Entenweiher, den abschließenden Imbiss gab es im Forum St. Nazarius. Bürgermeister Jörg Rotter sowie die städtischen Mitarbeiter Kristina Seitz, Tanja Kloft und Thomas Papp informierten die Teilnehmer.

Park soll aufgewertet werden

Der Park am Entenweiher soll erneuert und punktuell umgestaltet werden. Der Fokus liegt auf der Sanierung der Wegdecke. Die Oberflächenbelege sollen in einem hellen Ton gestaltet werden, damit der Park optisch einladender wird. Auch die Grün- und Aufenthaltsflächen sollen aufgewertet werden, unter anderem durch ökologische Bepflanzungen und Blühwiesen sowie Bereiche, die zum Picknick genutzt werden können. Die „Sichtbeziehung zwischen Park und Teich“, wie es Kristina Seitz ausdrückte, soll verbessert werden. Die Baumaßnahmen werden im Frühjahr kommenden Jahres ausgeschrieben, bei der Stadt hofft man, dass die Arbeiten im Herbst 2024 abgeschlossen sind.

Spielpark und neues JUZ beim/im Badehaus?

Der Ort eines möglichen neuen Jugendzentrums sorgt derzeit für kommunalpolitische Diskussionen. Ursprünglich war ein eigenes Gebäude hinter dem Badehaus angedacht, dieser Plan wurde wegen der hohen Kosten mittlerweile verworfen. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause beschloss die Stadtverordnetenversammlung die detaillierte Prüfung, ob in den jetzigen Saunaräumen des Badehauses ein neues JUZ eingerichtet werden kann. An diesem Vorschlag gibt es Kritik, weil die aktuellen Saunabetreiber spätestens nach dem Ende des Pachtvertrages in eineinhalb Jahren ausziehen müssten.

Beim Gemarkungsrundgang wurde auch über den Stand bei weiteren Projekten informiert, die das Gelände hinter dem Badehaus aufwerten sollen. Für den Spielpark am Badehaus wird derzeit die Ausschreibung für die Ausführungsplanung vorbereitet. Die Planungen sollen in zwei Teilbereiche gesplittet werden. Sollte die Sauna zum JUZ umgebaut werden, ist es das Bestreben der Verwaltung, dass der Oberwiesenweg wieder bis zum Badehaus durchgeführt wird und es einen eigenen Zugang zu einem möglichen JUZ gibt. Kernstück des Spielparks soll ein mit einem Kunststoffbelag ausgestatteter Allwetterplatz werden, der unter anderem für Ballsportarten genutzt werden kann. Auch eine Erweiterung des Skateparks ist angedacht. Diverse Aufenthaltsorte und eine Picknickwiese sollen in den Spielpark integriert werden.

Bürger sollen in „funktionaler Mitte” zusammenkommen

„Es braucht Raum, wo Menschen zusammenkommen können“, sagte Bürgermeister Jörg Rotter beim dritten größeren Halt des Rundgangs. Auf einem umgestalteten Kulturhallenvorplatz könnte im Zuge des geplanten Umbaus des alten Feuerwehrhauses zu einem Bürgerhaus so eine Alternative zum vor einigen Jahren weggefallenen Festplatz entstehen.

Auch eine Öffnung hin zum Rathausplatz ist angedacht. Daher ist geplant, den Parkplatzbereich der Volksbank von seinem jetzigen Areal an die Hauptstraße zu verlegen, wo die Stadt unter anderem im Besitz des alten KiR-Hauses ist. „Die Verhandlungen sind mit der Bank dahingehend erfolgreich, dass wir einen Tausch von Flächen machen“, sagte Bürgermeister Jörg Rotter am Samstag.

Unter dem Oberbegriff „Funktionale Mitte“ will die Stadt einen multifunktionalen Bereich schaffen, in dem Kultur- und Verwaltungseinrichtungen sowie auch Gastronomie vereinen. Noch in diesem Herbst will die Stadt ein Büro finden, das für interessierte Firmen einen sogenannten „freiraumplanerischen Realisierungswettbewerb“ durchführt. Wie es danach mit der weiteren Planung und Realisierung weitergeht, ist noch offen.
Für das Jägerhaus, das sich im Besitz der Stadt befindet, wird derzeit ein Investor gesucht, der das Haus restauriert oder in einem ähnlichen Stil neu baut und im Erdgeschoss einen Gastronomiebetrieb ansiedelt. Die Planungen sehen vor, dass die Trinkbrunnenstraße in diesem Bereich für den öffentlichen Verkehr geschlossen wird.

Kirchhügel-Pläne „runter geklopft auf das Machbare“

Die Mauern und Zäune rund um den „Rodgaudom“ werden voraussichtlich fallen – zumindest teilweise. Der Kirchhügel soll zu einer öffentlichen Fläche werden, die eine vielfältige Nutzung ermöglicht. Die ursprünglichen Pläne rund um die St. Nazarius-Kirche wurden etwas abgespeckt, was unter anderem am Kirchendenkmalschutz liegt. „Das ist jetzt runter geklopft auf das Machbare“, sagte Bürgermeister Jörg Rotter bei der letzten Station des Rundgangs. Kirchgarten und ein Stück der Heitkämperstraße sollen mit Hilfe der Gelder aus dem Förderprogramm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ zu einem zentralen Raum werden. Das Ausschreibungs- und Vergabeverfahren für einen Freiraumplaner, der auf Basis des Konzeptes des Büros Rittmannsperger die konkrete Realisierunsplanung angeht, ist abgeschlossen. Man hofft bei der Stadt, dass das beauftragte Büro Kamphausen aus Wiesbaden bis Ende 2024 eine konkrete Planung vorlegt. 2025 könnte dann mit der Umsetzung begonnen werden. „Mit der Einschränkung, dass die Arbeiten in die Sanierung des Kirchendaches eingetaktet sind“, so Thomas Papp von der Stadt.

(Text: PS)