Eintracht-Fans streichen Altheimer Kerbumzug

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Ein Foto, wie es in diesem Jahr nicht entstehen wird: Ein Wagen - hier jener des Eintracht-Fanclubs, der 2023 der Ausrichter ist - fährt beim Altheimer Kerbumzug mit. Der EFC hat sich zur Absage des Umzugs entschlossen. Gefeiert wird vom 13. bis 16. Oktober dennoch. (Foto: jedö)

Fest mit Rede, Rummel und Co. findet vom 13. bis 16. Oktober aber statt

Der Ausrichter der Altheimer Kerb ist alljährlich ein anderer: Feuerwehr, Turn- und Sportverein (TSV) sowie der Eintracht-Fanclub (EFC) wechseln sich ab. In diesem Jahr ist der EFC an der Reihe – und hat für die diesjährige Auflage vom 13. bis 16. Oktober eine wesentliche Entscheidung getroffen: Der Kerbumzug am Sonntag (15.) fällt aus. Gefeiert wird dennoch vier Tage lang, an zwei Schauplätzen.

„Wir verzichten aus unterschiedlichen Gründen auf den Umzug“, sagt Klaus Damm, Vorsitzender des Eintracht-Fanclubs Altheim. Insgesamt seien „der Aufwand und die Auflagen immer höher geworden“, klagt er. Letzteres gelte vor allem für die Umzugswagen, von denen auch in Altheim bislangmehrere mitfuhren und besondere Hingucker und Stimmungsnester waren: „Die bräuchten alle eine TÜV-Abnahme. Wir als Ausrichter können die aber weder selbst vornehmen noch kontrollieren, ob sich die teilnehmenden Gruppen daran gehalten haben.“

Schon dieser Zwiespalt habe die Entscheidung gen Absage des gesamten Altheimer Kerbumzugs vorgegeben, so Damm. „Wenn wir den Umzug ohne Wagen durchgeführt hätten, wären etliche Teilnehmer weggefallen“, glaubt er. Weitere Aspekte hätten den EFC in seinem Entschluss bestärkt: „Auf jedem Wagen hätte zum Beispiel ein Feuerlöscher vorgehalten werden müssen. Auch für die Einhaltung solcher Vorgaben hätten wir nicht garantieren können. Wer das Risiko, einen Umzug trotzdem durchzuführen, noch auf sich nimmt: Gut! Wir können es aber nicht mehr. Als kleiner Verein können wir die Haftung für so etwas nicht übernehmen.“

Zwar hat der EFC Altheim 130 Mitglieder, die aktiven Helfer an der Kerb seien aber viel weniger – auch weil der Fanclub viele Mitglieder hat, die gar nicht im Münsterer Ortsteil wohnen und eher am gemeinsamen Bundesliga-Erlebnis in Frankfurt und bei den Auswärtsspielen der SGE Interesse hätten als an der Pflege des Altheimer Brauchtums. „Da wir an der Kerb nicht so viele sind, können wir auch kaum dafür Sorge tragen, dass beim Umzug ausreichend abgesperrt ist“, führt Klaus Damm aus. Hinzu kämen andere Punkte, auf die man keinen Einfluss habe: „Viele Anwohner tun sich immer schwerer damit, ihr Auto für den Umzug wegzufahren.“ All das mache dem EFC diesen Kerbhöhepunkt madig.

Geboten wird Mitte Oktober dennoch einiges. Am Kerbfreitag (13.) findet ab 19 Uhr das Kerbantrinken an der Feuerwehr statt, das die Brandschützer auch selbst organisieren. An selber Stelle geht es am Samstag ab 14 Uhr los, einschließlich Getränkeverkauf durch die Eintracht-Fans. Auch ein kleiner Rummelplatz, den die Gemeinde Münster organisiert, wird dann am Feuerwehr-Haus zu finden sein. Dort ist einer von zwei Hotspots der Altheimer Kerb. Der zweite befindet sich am Ortsrand im Biergarten des Turn- und Sportvereins. Dort finden am Samstag um 14 und 16 Uhr zwei Meisterschaftsspiele der TSV-Fußballer (C-Liga und Kreisoberliga) statt und ab 19 Uhr eine Party mit der Band Vampinger.

Am Sonntag (15.) beginnt das Kerbtreiben am frühen Nachmittag wieder bei der Feuerwehr, wo ein noch geheimer Redner um 14 Uhr den Kerbspruch halten wird. Der EFC bewirtet dann auch mit Kaffee und Kuchen. Am Kerbmontag (16.) kann man den ganzen Tag lang die Geselligkeit pflegen: Um 10.30 Uhr beginnt im TSV-Biergarten ein Frühschoppen mit Rippchen und Hackbraten, ab 14.30 Uhr klingt die Altheimer Kerb an der Feuerwehr unter der Bewirtung der Eintracht-Fans mit Essen, Getränken und einem Weinstand aus.

(Text: jedö)