Bajan-Konzert in Heilig-Geist – eine Klangreise der besonderen Art

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Olzhas Nurlanov - Solokonzert in der Heppenheimer Heilig-Geist-Kirche

Bajan-Konzert in Heilig-Geist – eine Klangreise der besonderen Art

Ein Glücksfall für Musikliebhaber und Akkordeonfans: Der bekannte Bajanspieler Olzhas Nurlanov aus Kasachstan präsentierte zum  Abschluss seiner Europa-Tounee am 21. September in der Heppenheimer Heilig-Geist-Kirche sein neues Soloprogramm mit zehn ausgesuchten Werken, die man in dieser Dichte, Zusammenstellung und Qualität sonst nicht zu hören bekommt.

Nurlanovs  unprätentiöser Auftritt, verbunden mit höchster Virtuosität, musikalischer Empfindsamkeit und ungeheurer Ausdruckskraft beeindruckten die Zuhörer zutiefst. Pfarrer Frank Sticksel, der sein Gotteshaus für das Konzert zu Verfügung gestellt hatte, berichtet:

„Olzhas Nurlanov, der schmale, junge Mann, nimmt mit seinem Instrument, dem Bajan, vorn in der Heilig-Geist-Kirche Kirche seinen Platz ein. Freundlich-lächelnd schaut er kurz ins Publikum. Dann scheint sein Blick nach innen zu wandern. Er wirkt ruhig, zurückhaltend. Das Konzert beginnt. Ungehörte Akkordeon-Klänge erfüllen die Kirche. Zunächst barocke Stücke, Bach, Scarlatti. Klar gegliedert. Virtuos gespielt. Ohne Mühe, wie es scheint. Mühelos, doch innerlich bewegter geht es weiter: Holminov, Mussorgsky, Mendygaliev. Die Stücke sind Transskriptionen für das Bajan. Nurlanovs Finger fliegen über die Knopfgriffe, sein wechselnd starker Druck auf den Balg erzeugt mal leiseste Töne, oft aber wird es sehr bewegt. Traumbilder werden geweckt, Seelenlandschaften entstehen, mal zerrissen, dann wieder harmonisch, immer aber hoch emotional. Das Publikum ist gebannt. Intensiviert wird die Stimmung durch die Stücke von Zolotarev, Glinka und die Bearbeitung der „Danse macabre“ von Saint-Saëns. Begeistert und wie erlöst applaudiert das Publikum. Gelöst spielt Nurlanov nun auch noch die letzten Stücke seines Programms: Bei der Akkordeon-Transskription des Schumann-Stücks „The Smuggler“ scheinen die Töne aus dem Instrument zu perlen wie die Bläschen in einem Champagner. Und zum Schluss bewegt und begeistert ein „Ragtime“ das Publikum so sehr, dass Nurlanov noch mehrfach für Zugaben zurückkehrt. In der voll besetzten Heilig-Geist-Kirche sind sich alle einig: Ein solches Konzert-Erlebnis ist unvergesslich.“

 

Für Olzhas Nurlanov,  mit seinen gerade mal 23 Jahren bereits ein Ausnahmekünstler ersten Ranges, Titelträger „Weltmeister“ unter den Bajanisten, hat sich in Deutschland schon eine kleine Fan-Gemeinde gebildet, die auf ein Wiedersehen hofft. Wie  Eduard Ungefucht von der Musikschule Heppenheim, der Nurlanovs Auftritt in Heppenheim organisiert hatte, verspricht, wird der Künstler im Juli 2024 wieder in Südhessen konzertieren.

Olzhas Nurlanov – Solokonzert in der Heppenheimer Heilig-Geist-Kirche
Kraftvolle Klänge von Bach bis Zolotarev
Ganz eins mit seinem Instrument – Olzhas Nurlanov durchlebt seine Musik und lässt seine Zuhörer daran teilhaben

 

Olzhas Nurlanov bgann seine Europa Tournee mit seinem Meisterkonzert am 5. September beim World Cup in Bosnien-Herzegowina
Pfarrer Sticksel stellte sein Gotteshaus für das Konzert zu Vergügung
Organisator und Moderator des Bajankonzerts: Eduard Ungefucht von der Musikschule Heppenheim