Offenbach: Digitale Jagd auf Müllberge geht schneller

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Symbolbild Sperrmüll (Foto: anaterate auf Pixabay)

Positive Zwischenbilanz der 48-Stunden-Dreck-weg-Frist für illegale Abfallhaufen: Ziel ist nahezu erreicht

Rund ein halbes Jahr nach dem Start der 48-Stunden-Dreck-weg-Offensive in Offenbach ziehen die Beteiligten eine positive Zwischenbilanz. Die schnelle Entsorgung von illegal abgestelltem Sperr- und Hausmüll, auf den über den Mängelmelder hingewiesen wird, hat sich inzwischen eingespielt. Die Mitarbeiter des Stadtservices räumen den Dreck zwar noch nicht in allen Fällen innerhalb der Zwei-Tages-Frist weg – Wochenende und Feiertage zählen dabei nicht mit – , aber doch weitgehend.

Nach einer Auswertung des Stadtservices wurden von Anfang des Jahres bis zum 17. August insgesamt 4830 illegale Ablagerungen gemeldet, sowohl über den Kundenservice der Stadtwerke – dieser analoge Meldeweg fällt nicht unter die 48-Stunden-Garantie -, als auch über den digitalen Mängelmelder. Die 3657 digital gemeldeten Abfallhaufen wurden zu 85 Prozent innerhalb der 48-Stunden-Frist abgeräumt.

„Es war eine intensive Vorbereitung von mehreren Beteiligten notwendig, um die Entfernung von Müllhaufen dank der Digitalisierung und Schnittstellenoptimierung so effizient organisieren zu können“, sagt Martin Wilhelm, Stadtkämmerer und zuständiger Dezernent. „Gelungen ist dies letztendlich durch einen groß angelegten Umstrukturierungs- und vor allem Digitalisierungsprozess. Die Meldewege wurden in enger Zusammenarbeit von der Stabsstelle Sauberes Offenbach, dem städtischen Ordnungsamt, dem Stadtservice der Stadtwerke und der Stabsstelle Digitalisierung verschlankt und digitale Schnittstellen programmiert.“

Enges Monitoring

„Der Prozess der Meldungen über den Mängelmelder wird durch ein enges Monitoring begleitet, um verbliebene Reibungsverluste beseitigen zu können“, sagt Heiko Linne, Betriebsleiter der ESO Stadtservice GmbH. „Fehlerquellen sind dabei vor allem ungenaue Meldungen: Wird beispielsweise angegeben, dass an einer Adresse ein Haufen Möbel liegt, die Waschmaschine aber nicht erwähnt, bleibt diese erst mal stehen, da wir Sperrmüll und Elektrogeräte mit zwei verschiedenen Müllwagen abfahren. Oder es wird eine Ablagerung von alten Küchenmöbeln gemeldet und bis zum Abräumen ist der Haufen noch um eine ganze Sitzgarnitur und eine Kinderzimmereinrichtung gewachsen. Die passen dann aber nicht mehr in das Müllauto, so dass die Kollegen noch ein zweites Mal anrücken müssen.“

Mit der Zwischenbilanz sind die Beteiligten vorerst zufrieden. Optimiert wird aber weiter. „Wir bleiben dran, damit wir schrittweise noch höhere Erfüllungsquoten erreichen“, sagt Martin Wilhelm.

Illegale Müllhaufen werden von den Mitarbeitern des Stadtservices übrigens auch mitgenommen, wenn sie diese im Vorbeifahren beim Einsammeln von regulär angemeldetem Sperrmüll sehen – auch wenn diese noch auf keinem Meldeweg beim Stadtservice eingegangen sind.

„Angeschlossen an den Meldeweg der illegalen Abfallhaufen sind auch die Mülldetektive des an dem Projekt beteiligten Ordnungsamtes. Diese sind schnell vor Ort, um die Verursacherinnen oder Verursacher zu ermitteln und Ordnungswidrigkeitenverfahren einzuleiten“, sagt Ordnungsdezernent Paul-Gerhard Weiß. Sie haben bis Mitte August rund 1030 Kontrollen durchgeführt und Bußgelder in Höhe von rund 9000 Euro festgesetzt. Wenn sie eine illegale Ablagerung inspiziert haben, geben sie diese direkt vor Ort über Tablets für die Mitarbeiter des Stadtservices zum Abräumen frei, so dass die 48-Stunden-Frist eingehalten werden kann.

Website: www.offenbach.de/maengelmelder

(Text: PM Stadt Offenbach)