Nächster Schritt zu neuem Bauland in Eppertshausen

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Auf sieben Hektar südlich der Babenhäuser Straße könnte in Eppertshausen ein weiteres Wohngebiet entstehen. Ein „Zukunftsplan“ soll auch dazu viele Fragen klären. Im Herbst könnte er beauftragt werden, die Ergebnisse 2024 vorliegen. In der Bildmitte hinten: der Turm der Kirche St. Sebastian. (Foto: jedö)

Noch zwei größere Areale sieht der regionale Flächennutzungsplan vor, auf denen sich Eppertshausen ausdehnen darf. Zum einen südlich des „Park45“: Ihr neustes und mittlerweile wichtigstes Gewerbegebiet könnte die Gemeinde dort noch einmal um sechs Hektar erweitern. Zudem besteht die Möglichkeit für ein neues, sieben Hektar Wohngebiet südlich der Babenhäuser Straße. Beides böte der Gemeinde Chancen, brächte aber auch infrastrukturelle Herausforderungen mit sich. Diese vorab zu gründlich zu durchdenken, soll ein „Zukunftsplan“ leisten. Den nächsten Schritt dahin – und damit womöglich gen neuem Bauland in der Gemarkung – will in Kürze die CDU gehen.

An der Christdemokraten führt in der Gemeindevertretung trotz des Wiedereinzugs der FDP bei der Kommunalwahl 2021 weiter kein Weg vorbei. Unverändert stellt die Union die absolute Mehrheit der Gemeindevertreter, weiß in vielen Fragen zudem CDU-Bürgermeister Carsten Helfmann hinter sich. Was beim Zukunftsplan tatsächlich ein wenig anders war: Beschlossen die Gemeindevertreter auf CDU-Antrag Anfang 2022 noch die Beauftragung einer solchen Erhebung bei einem externen Büro und stellten dafür ein Budget von 70 000 Euro in den Haushalt ein, wollte die Verwaltung um Helfmann das Vorhaben vor sechs Monaten durch die Fortschreibung des Flächennutzungsplans ersetzen. Dies hatte allerdings keinen Erfolg, weshalb die Erstellung des Zukunftsplans weiter verfolgt wird.

„Wir als Verwaltung hätten gern was Rechtsverbindliches gehabt“, erläutert Rathaus-Chef Helfmann, weshalb er gern auf das übliche Verfahren gesetzt hätte. Zumal der Flächennutzungsplan ohnehin im Abstand von gut einem Jahrzehnt fortgeschrieben wird und dafür diverse Untersuchungen vorgenommen werden. Etwa zur Verkehrsbelastung, die aus Sicht einiger Eppertshäuser gerade auf der Babenhäuser Straße problematischer werden könnte, wenn südlich davon Wohnraum für mehrere hundert neue Einwohner geschaffen entsteht. Manche Datenerhebung könnte binnen kurzer Zeit also womöglich zweimal (und damit einmal unnötig) erfolgen – sowohl im Rahmen der Flächennutzungsplan-Fortschreibung als auch beim Zukunftsplan.

Doch anderthalb Jahre nach dem Gemeindevertreter-Beschluss pro Zukunftsplan soll der in den nächsten Monaten Gestalt annehmen. Mitte August werde er mit der CDU-Fraktion zusammensitzen, um zu beraten, was genau man im Zukunftsplan über externe Fachleute ermitteln lassen will. Neben Verkehrsfragen müssen auch Aspekte wie die Leistungsfähigkeit der Kläranlage, die Größe eines neuen Regenrückhaltebeckens nahe dem Forsthaus (neben dem auch die dritte Eppertshäuser Kita entstehen soll, was in der CDU aber niemand als Vorfestlegung auf das neue Wohngebiet an der Babenhäuser Straße verstanden wissen will) und die energetische Versorgung der neuen Quartiere – vielleicht mit zentraler Fernwärme-Lösung – beleuchtet werden.

Sollte die CDU in Kürze nähere Festlegungen für den Zukunftsplan treffen und die Gemeindevertretung diesen im Herbst nach der Beratung in den Ausschüssen in Auftrag geben, könnte Eppertshausen ob der Auswirkungen beider Baugebiete 2024 klarer sehen – und dann abwägen, was sie wann wie entschlossen verfolgen will.

Die Erweiterung des Park45 samt der Ahnung, dass auch die auf Nachfrage stoßen und in einigen Jahren neue Firmenansiedlungen, Arbeitsplätze und Gewerbesteuer-Einnahmen bringen dürfte, wird dabei voraussichtlich das Großprojekt sein, auf das sich Bevölkerung und Politik im Ort leichter verständigen können als auf ein weiteres Wohngebiet. Nach der Grundlagen-Ermittlung über den Zukunftsplan soll Helfmann zufolge zum Areal an der Babenhäuser Straße auch ein „Bürgerdialog“ geführt werden.

(Text: jedö)